Forum Übersicht - RE: Hausbesuch bei Chelia - 2

Nun ist es an Chelia, Tessya entgeistert anzuschauen. Ihr Mund öffnet und schließt sich, ihre Augen sind geweitet, gleiten unruhig über das Gesicht der Priesterin, und sie räkelt sich, als ob ihre Kleidung plötzlich angefangen hätte, erbärmlich zu jucken.

"Schwanger?" fragt sie dann bestürzt, als ob sie von solch einem Naturphänomen noch nie etwas gehört hätte. "Ich kann doch nicht schwanger werden... nicht jetzt... es ist... ich meine, Hel... und hier, wo wir nicht... ein Kind, jetzt..."

Eine Weile stammelt sie reichlich sinnlos umher, dann verstummt sie, sieht vor sich auf den Boden, bis sie leise fragt: "Wann werdet Ihr die Kräuter haben?"

"Doch kannst du, wenn du mit Javero schläfst" ist die lakonisch Antwort der Heilerin. Ihre Stirn hat sich gekraust, kann sie ancheinend kaum fassen, was Chelia von sich gibt.
Leise seufzt sie und schiet den Teller mit den Schalen und restlichen Oranja-Schnitzen von sich.
"Wann müsste deine nächste Blutung einsetzten, weisst du das?" fragte sie ruhiger, als ihr verräterisch zitternder Schweif vermuten lässt.
"Morgen früh werde ich gleich losgehen und danach suchen. Ich bringe es dir, sobald ich es habe, in Ordnung?"

Sollte Chelia nicht völlig von ihrer eigenen Situation in Anspruch genommen sein, fällt ihr auf, das Tessya bei aller professionelle Ruhe deutlich angespannt ist, die sehehn am Hals treten deutlich unter dem seidigen Fell hervor.

Es fällt Chelia sehr wohl auf. Und so sieht sie Tessya recht verwundert an. Nun ist es ja nicht unbedingt etwas sehr besonderes, eine nervöse Chirà zu sehen, da diese Rasse bekanntermaßen nicht zu den ausgeglichensten der Röhre gehört. Und doch ist gerade Tessya ihr immer sehr ruhig und besonnen erschienen. Zum Anderen... nun, anscheinend ist Chelia auf dem Gebiet der Medizin nicht sehr gebildet.

"Blutung? Welche Blutung?" fragt sie. "Ihr meint wohl Jhoulanas Rache? Die müsste so in einer Woche oder zehn Tagen einsetzen. Warum? Was ist damit?"

Sie sieht Tessya weiterhin etwas verstört an, dann fügt sie leise hinzu: "Und... was... ist mit Euch? Schmecken Euch die Oranja nicht? Ich kann Euch gerne etwas anderes suchen..."

Es scheint dies wohl das Naheliegendste für die junge Frau zu sein.

Auch wenn Tessya eine ausgesprochen beherrschte Zeitgenossin ist, sie war und blieb eine Chira und es war nur eine Frage der Zeit und des Anlasses bis sie in typischer chiramanier explodieren würde.

Doch hier und jetzt gelingt es der Heilerin, Ruhe zu bewahren, auch wenn ihre Hand ganz leicht zittert, alss ie einen schluck Wasser nimmt.
"Ja, Jhoulanas Rache, das meine ich. Achte darauf, ob sie einsetzt, wenn du von heute an am 11 Tag nicht blutest, kommst du zu mir. Denn wenn die Blutung aussetzt, dann ist das ein Anzeichen für eine Schwangerschaft." erklärt sie möglichst ruhig.
Mit einer heftigen , schnellene Bewegung dreht sie den Kopf und schaut Chelia mit funkelnden Augen an "Götter, Chelia, du warst verlobt und hast doch sicher nicht nur Händchen mit deinem Verlobten gehalten... das kann doch nicht das erste Mal sein, das du dir um sowas Gedanken machst!" entfährt es ihr nun doch reichlich ungehalten.

Chelias Blick wird dunkel, als Tessya ihre Verlobung erwähnt.

"Doch," antwortet sie. Sie kaut auf ihrer Unterlippe, dann fährt sie fort: "Es war anders. Vielleicht hätte sich manches Mal der Rest der Stadt mehr Gedanken machen müssen als ich. Irgendwann wollte ich wohl geradezu ein Kind, um noch als Frau wahrgenommen zu werden, nicht als weibliche Jahajas. Aber... Es ging nicht. Aber..."

Wieder macht sie eine Pause, in der die Unterlippe an der Tortur durch die Schneidezähne zu leiden hat.

"Bei Javero könnte ich das nicht. Javero ist ehrlich, das fühle ich. Deshalb will auch ich ehrlich sein. Und deshalb kann ich kein Kind haben. Und wie sollte ich Mutter sein, wenn mir morgen Hel Nergal die Kehle aufschneidet?"

Dieses ganze Gespräch scheint die Chira nicht nur anzuspannen, die nächsten Worte Chelias scheinen sie völlig zu verwirren.
"Du bist doch eine Frau. Und Jahajas. Wozu brauchst du da ein Kind? Wo liegt denn da das Problem?" das eine Chira aus eine weiblich dominierten Gesellschaft in der es viele Kriegerinnen und Herrscherinnen gibt, Chelias Problem nicht versteht, ist wohl nach vollziehbar.
Noch immer verwirrt schüttelt sie den Kopf, langt nach ihrem Wasserbecher und nimmt einen Schluck.

"Ich hab dich nur auf die Folgen hingewiesen, ganz sicher befürworte ich nicht, hier in dieser Situation Kinder zu bekommen. Und wenn Hel das wirklich wollte, Chelia, wärst du vermutlich schon längst tot. Oder ich."
fügt sie mit einem leihten Heben der Schultern hizu.

Chelia ist es anzumerken, dass ihr die Richtung, die dies Gespräch genommen hat, ganz und gar nicht behagt. Doch hat es den Anschein, als würde sie es auch nicht wagen, eben dieses Gespräch einfach abzubrechen.
"Naja, ich dachte, wenn ich ihm ein Kind schenke, vielleicht hört Christron DANN auf, hinter jedem Rockzipfel her zu sein," antwortet sie. "Ich weiß, es war blöd. Aber ich liebte ihn, und wenn man jemanden liebt, dann macht man oft blöde Sachen. Jetzt bin ich kein Jahajas mehr. Und jetzt will ich eben auch kein Kind mehr."
Sie sieht Tessya an, und sie scheint recht glücklich zu sein, als es dann wieder in Richtung Hel Nergal geht.
"Hängt davon ab, ob wir ihm bisher überhaupt in die Quere gekommen sind. Aber früher oder später wird es zu einer ernsten Konfrontation kommen. Das habe ich irgendwie im Gefühl. Ich weiß nicht wann, ich weiß nicht, wer mit wem. Aber irgendwann kracht es wohl."

Der Blick, den die Heilerin Chelia zuwirft, ist mehr als skeptisch.
"Das klingt wirklich... ziemlich weit hergeholt. Wobei ich sicher keine Expertin für männliches Verhalten bin, aber sie kommen mir soweiso so alle recht.. Triebgesteuert vor. Aber das mit der Treue sehen Menschen wohl anders. " gibt sie zu und hebt die Schultern. Sie setzt an, noch etwas zu sagen, klappt abrupt den Mund zu. Einen Moment noch liegen ihre Augen auf der schwarzharrigen, ehe sie sich abwendet.

"Die Stadt ist groß und es gibt genug Ressourcen, solange es so bleibt, wird es keine Konflikte geben. Vorerst. Ich denke, ein wenig Training wird mir wirklich nicht schaden, wie wäre es gleich morgen früh?"

Mitunter ist Chelia sicher sehr stürmisch in ihrer Art, mitunter übermäßig hartnäckig. Doch dieses Mal scheint sie zu verstehen, dass es Tessya vorziehen würde, das Gespräch zu beenden.

"Morgen früh..." antwortet sie. "Bei mir oder bei Euch?"

((ooc: Da könnten wir ja testen, wie ein Kampf laufen würde, wenn JEDER der Mitspieler SL machen kann... ob das Sinn macht oder ob Stuss rauskommt. Ansonsten können wir natürlich auch annehmen, dass sie trainieren, ohne es auszuspielen. Wie du willst.))

"Bei mir, da verwirrt sich nie einer hin und wir haben das ganze freie feld neben dem Haus" erwidert Tessya und erhebt sich.
"Siduna Chelia, möge Mehdora über dich wachen ." verabschiedet sie sich und verlässt das Haus.

((WIr könnens probieren es aus zu spielen und solange nichts anders verabredet wird, üben sie täglich))