Forum Übersicht - Das Spiel - abgeschlossene Threads » Aus der Traum!

Unter dem fahlen Licht der Monde liegt die Insel gewohnt friedlich dar. Nachtaktive Vierbeiner huschen durch die leeren Straßen und das Gezänke balgender Zwiesel mischt sich mit dem sanften Rauschen des nahen Metchà. Die einzige humanoide Geräuschkulisse, die für gewöhnlich zu solch später Stunde immer gewissenhaft die Tristess der Insel stört, fehlt in dieser Nacht auffallend. Kein Lautenklang lockert die Stille, kein Glöckchengebimmel hallt von den verwaisten Hauswänden, ja nichteinmal ein schmaler Schatten huscht über die Dächer der Stadt, um der Langweile mit zweifelhafter Höhenakrobatik entgegen zu wirken.
Unter einem Baum, im weichen Gras gebettet, liegt die sonst so verlässliche Unterhaltungsfront und schläft tief und fest. Ein völlig ungewöhnliche Zeit für den jungen Musiker und wenn die Stadt etwas belebter wäre, würde sich garantiert jemand über diese Arbeitsmoral wundern.
Irgendwann zeugt jedoch leises Gemurmel von einem trägen Erwachen und die zusammengekauerte Gestalt beginnt sich zu rühren.
Eine Hand fährt vor, kämmt mit gespreizten Fingern durch den weichen Untergrund und stockt abrupt, als die Fingerspitzen gegen eine raue Baumwurzel stoßen. Mit einem jähen Ruck fährt der Spielmann auf, rappelt sich auf die Beine und beginnt sich schwankend und desorientiert im Kreis zu drehen. Sein Blick gleitet zu dem Baum unter welchem er erwacht ist, dann zu dem silbernen Mond am Firmament. Etwas entfernt nimmt er die Silhouette des kleinen Hofes wahr, welchen Tessya zu ihrem Domizil erklärt hat. Vollkommene Verwirrung zeichnet sich auf den feine Gesichtszügen ab, welche nun von zerwühlten Locken und einem weichen Bartflaum eingerahmt werden. In einem plötzlichen Impuls fährt seine Hand zu seinem Hemdsaum und reißt diesen in die Höhe, während sich sein Blick auf den flachen Bauch hinab senkt. Eine leichte Rötung, nicht mehr als ein Kratzer zeichnet sich dort vom Bauchnabel bis zum Hosenbund ab. Javero lässt das Hemd apathisch wieder sinken, atmet zittrig aus und presst dann einen Moment lang die Handballen gegen die Augen. Nachdem er ein paar beruhigende Atemzüge getan hat, wendet er sich um, ergreift seine Laute vom Boden und hänge sie sich hastig um. Anschließend fährt er auf dem Absatz herum und beginnt zu rennen, was die Nacht nun wieder mit dem gewohnten Hall der Glöckchen erfüllt.