Forum Übersicht - RE: Haupthaus - Am Abend danach - 4

Mit der zurück erlangten Kontrolle über seine Lungen atmet der Krieger zunehmend tiefer und gieriger ein. Es dauert nicht lange, da beginnt auch die Hand zu zucken, die Hel über den Griff seiner Asnivala geformt hatte. Er schließt die Finger um das mit Stoffbahnen umwickelte Holz und müht sich ab, die Waffe über den Bauch zu ziehen wo er sie mit der zweiten Hand empfängt. Es ist mit einiger Anstrengung verbunden und benötigt neben mehreren Pausen auch viele klägliche Versuche, bis er den Stahl, besudelt wie er ist, in die lederne Umfassung zurück schiebt. Die Hände des Mannes zittern und gehorchen nur widerwillig, doch schließlich erreicht er unter wieder stoßweise entlassenen Atem sein Ziel.“ Ich will hier nicht weg,“ greift er verspätet die Worte der Heilerin auf. „ Ich will da rein“, klingt seine Stimme rau und trocken wie Schmirgelpapier. Ataeric versucht aufzustehen, ein Unterfangen das prompt von einem Krampfen der Beine beantwortet wird, das den Krieger die Kiefer zusammen pressen lässt. Jeder verdammte Muskel in seinem Körper scheint zu protestieren und sich mit einem schmerzhaften Aufschreien seinem Willen zu verweigern. „Hab ich eine Dritte übersehen?“ keucht er zwischen zwei schnellen Atemzügen, als das Krampfen endlich nachlässt und ihm die Luft zum sprechen vergönnt ist. Eine weitere Echse würde ihm zumindest seinen Zustand erklären! Suchend wendet er den Kopf, doch weder kann er einen zweiten toten Leib im Zimmer entdecken noch etwas, an das er sich hochziehen kann. Er liegt mitten im Raum, fern von jeder Wand oder den vorhandenen Möbelstücken. Erneut versucht Ataeric seinem Körper seinen Willen aufzuzwingen, diesmal im Versuch sich auf die Seite zu drehen. Wieder beginnen die Beine zu krampfen, doch scheint das den Krieger eher anzustacheln als abzuhalten, so dass er sich weiter abmüht, begleitet von einem schmerzgepeinigten Stöhnen welches er diesmal nicht schafft hinter den zusammengepressten Lippen zurück zu halten und das dem Raum neben Geruch und Anblick nun auch endlich die passende Geräuschkulisse verleiht.

"Nein, nur Zwei und die habt Ihr erlegt." die Heilerin legt ihre Hand auf seine Schulter und drückt ihn zurück, viel Kraft hat sie nicht, aber es würde reichen, den geschwächten Hünen unten zu halten.
"Bleibt liegen, Ihr braucht Ruhe, euer Körper muss sich erholen." erklärt sie knapp mit rauer Stimme. Ihre Augen schliessen sich für einen Moment, sie ist zu müde, zu erschöpft, um ihm lange Erklärungen abzugeben.
Sie ist so müde, alles tat ihr weh, als hätte sie selbst egen die echsen gekämpft. Mit einem Ruck öffnet sie die Augen und rappelt sich mühsam auf.
"Wir sollten hier weg" ihre stimme kann die Unruhe nicht verbergen, die sie erfüllt. Langsam kommt die realität wieder, die stickige Luft, der gestank nach Blut und Tod.
Viel länger würde sie es nicht ertragen können.

Die Körperkraft Hels reicht nicht an die Ataerics heran, aber das er kein Schwächling ist, zeigt sich als er den Krieger mit der Linken zurück auf den Boden drückt. „Wir haben dich aus dem großen Schweigen zurückgeholt. Benimm dich nicht wie ein Narr und bleib liegen!“ Es ist kein Ersuchen, sondern ein Befehl. „Gifte dieser Art haben oft zwei Komponenten, eine Lähmende und eine Nekrotisierende. Niemand weiß welche Zusammensetzung das Gift der Echsen hat und ob das Gegenmittel auch gegen eine nekrotisierende Wirkung hilft. Jede Bewegung deines Beins verteilt möglicherweise das Gift weiter. Hast du Lust darauf, daß dir das Bein abfault? Dann strample weiter!“ Hel spricht nicht laut, aber seine Stimme ist von eindringlicher Schärfe. „In dem Fall hätten wir uns gar nicht die Mühe machen brauchen, dich zurück zu holen.“

Der schwache Druck der Heilerin reicht aus den Krieger zurück auf den Boden zu verfrachten, nicht jedoch seine Bemühungen zu unterbinden. Ein unwilliger Laut entfährt ihm, als es ihm hier noch schwerer gemacht wird und selbst wenn sie die Hand an seiner Schulter lässt, versucht er eben sich in die andere Richtung zu drehen. Erst als Hel resolut einschreitet, den Krieger mit Kraft auf den Boden zurück bringt und ihm befiehlt liegen zu bleiben verharrt Ataeric still. Er lässt die Standpauke über sich ergehen, verzieht nicht einmal eine Miene und obwohl sich die Kiefer zusammenpressen und es ihm sichtbar nicht passt so zu verbleiben, protestiert er nicht einmal verbal. „ Ich hab verstanden,“ bekommen die beiden Heiler dann auch endlich versichert, dass er ruhig bleiben wird. Einige Herzschläge schweigt er auch, bis er stirnrunzelnd nachfragt:“ Was denn für Gift?“ Eine Nachfrage bei der es nicht bleibt, fällt ihm noch ein überaus drängendes Bedürfnis ein:“Wie lange lieg ich hier schon? Ich hab einen Durst als hätte ich seit Tagen nichts getrunken..“ was ihn nun aber nicht veranlasst sich nach seiner Tasche umzusehen. Ataeric rührt sich nach der Ansage von Hel keinen Clat mehr.

Die ganze Zeit über in erstarrter Anspannung an das Fenster gebannt und die Augen auf den Mann gerichtet, der hier auf der Schwelle zu Yoroms Reich wandelt, überspült den Spielmann die Erleichterung wie eine Welle und droht ihn gar einfach umzuwerfen, kaum dass die Besserung des Zustandes ersichtlich wird. Seine Knie zittern, als Ataeric die ersten Worte spricht und der Griff am Fenster dient mittlerweile viel mehr dazu auf den Beinen zu bleiben. Das leise Glucksen ist wohl eher der totalen Überbeanspruchung zu schulden, doch war die trockene Art des Kriegers mit der Situation umzugehen ja nun wirklich fast amüsant, sodass sich der gelockte Schopf unter einem hilflosen Grinsen schüttelt. Irgendwann löst sich das blutige Antlitz von der Szenerie, lehnt sich stattdessen gegen die kühle Hauswand und lässt sich daran herab rutschen, während er weiterhin ins innere des Hauses lauscht.

(Ich hoffe ihr habt nichts dagegen, daß ich die Sache ein wenig abgekürzt habe)

„Das Gift, daß dir die verdammte Echse verpaßt hat. Zwei, drei Jhane liegst du hier und eine Zeit lang hast du schon in Xiths Vorzimmer verbracht. Wir müssen dazu sehen, daß wir dich hier heraus bringen.“: antwortet er ihm jetzt ohne den scharfen Befehlston. „Halte dich an mir fest und beweg vor allem das linke Bein nicht. Ich trage dich bis zum Fenster.“ Er hängt sich seine Tasche um und hockt sich an Ataerics Seite. „“Tessya richtet ihn bitte in sitzende Postion auf.“ Als Ataeric sitzt zieht Hel ihn sich am rechten Arm über die Schulter, packt mit der Linken nach und kämpft sich mühsam mit der Last des Kriegers hoch. Er schleppt ihn bis zum Fenster, wuchtet ihn auf das Fensterbrett und bittet Tessya Ataeric festzuhalten, dann steigt er selbst aus dem Fenster. Draußen erkennt er Javero, der neben dem Fenster an der Hauswand lehnt. Gemeinsam tragen sie Ataeric bis zum nächsten offenen Haus in dem sie ihn auf das erste verfügbare Bett legen. Hel wischt sich den Schweiß von der Stirne. „Geschafft. Ein halbes Roputan ist auch nicht schwerer als du.“ Nachdem er sich die Hände gewaschen hat, untersucht er nochmals die Beinwunde durch die das Gift in den Körper eingedrungen ist. „Wir haben Glück.“: sagt er zu Tessya. „Das Gegengift wirkt. Die Nekrose am Bein ist nur sehr oberflächlich und hat sich nicht ausgebreitet.“

Auch wenn die Chira recht erschöpft ist, mobilisiert sie ihre Kraftreserven.
Sie folgt Hel Weisung, hilft ihm, den Hünen zum Femster und dann weiter zum nächstbesten Haus zu bringen, zu dritt schaffen sie es. Ihre Lippen wirken fahl und ihre Augen einegsunken, aber zäh hält sie durch.
Erleichtert schaut sie Hel an, ihre Mundwinkel heben sich nur ein wenig, ist sie selbst für ein Lächeln zu kraftlos.
"Ich werde hier schlafen" sie deuet durch die offene Tür auf ein weiteres Bett "Aber das schlimmste wird vorbei sein. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh ich bin, das es das Gegenmittel gab."
Ihr Blick wandert zu dem völlig verkrusteten Barden und dann durch den Raum "Hier gibst bestimmt ein Bad, du siehst zum Fürchten aus, Javero."

„Legt euch ruhig hin und ruht euch aus, ich bleibe auf und sehe nach ihm. Ob ich bei mir zu Hause auf der Veranda sitze oder hier ist ziemlich gleichgültig.“ Für einen Moment zögert er, aber dann sagt er mit gedämpfter Stimme. „Wenn ihr wollt gebe ich euch etwas, damit ihr tiefer und ruhiger schlaft. Ihr seht so aus als könntet ihr es brauchen. Es ist nur ein harmloser Kräuterauszug, als kein Grund zur Sorge.“ Er holt ein kleines Fläschchen aus seinem Lederbeutel und stellt es auf den Tisch. „Ein Drittel davon sollte genügen. Bedient euch, wenn euch danach ist.“ Als er sie ansieht ist nichts von seiner Abneigung gegen die Priesterin in seinem Blick. „Ohne das Zeug und eurem Amulett wäre er bereits im Großen Schweigen.“: sagt er leise. „Trotzdem war es ein deutlicher Schuß vor den Bug. Aber darüber können wir uns auch morgen unterhalten. Schlaft gut.“ Er wendet sich ab und beginnt die Küche zu durchsuchen. Als er eine Flasche gefunden hat, öffnet er sie, riecht kurz daran und nickt zufrieden. Bevor er sich auf die Veranda zurück zieht, sieht er nochmals nach Ataeric. „Bleib liegen und rühr dich so wenig als möglich. Ich sitze draußen auf der Veranda. Wenn du etwas brauchst oder wenn Lähmungserscheinungen auftreten ruf mich sofort. Versuch zu schlafen, wenn es geht. Ich sehe regelmäßig nach dir.“ Er wendet sich ab und geht hinaus auf die Veranda, wo er es sich in einem Lehnstuhl bequem macht.