Forum Übersicht - Das Spiel - abgeschlossene Threads » Ein schreckliches Geschenk

Trotz der frühen Morgenstunde scheut Hel das intensive Licht des Himmelsfeuers und hat sich wie gewöhnlich an den Platz hinter seinem Haus begeben, der von Bäumen beschattet wird. Er trägt nur ein Lendentuch, den Waffengurt hat er sich einfach über die Schulter gehangen und einen Wasserschlauch. Nach einem kräftigen Schluck hängt er Waffengurt und Wassersack an einen abgebrochen Ast und beginnt sein regelmäßiges Training mit einfachen Übungen um warm zu werden. In Schweiß geraten schnallt er sich den Gurt um und fängt mit dem eigentlichen Waffenübungen an. Langsam zieht er voll konzentriert die Asnivala, führt genauso langsam einen einfachen senkrechten Schlag nach unten aus und steckt die Waffe zurück in die Scheide. Immer wieder wiederholt er diese Bewegungsabfolge, Anfangs noch langsam dann immer schneller. So übt er immer neue Kombinationen von Angriff und Abwehr in völliger Konzentration, bis sein Körper vom Scheitel bis zur Sohle schweißnass ist. Nach einer kleinen Pause und ein Menge Wasser setzt er seine Übungen mit dem Dolch fort. Jetzt sind die Bewegungsabläufe komplizierter. Tritte, Stiche, Schläge und Hiebe weben immer neue Muster von Attacke und Abwehr, schneller und schneller, bis die Klinge des Dolches zu einem silbernen Schemen verschwimmt und Hel irgendwann völlig außer Atem kommt. Keuchend und mit zitternden Muskeln beendet er damit seine Übungen und trinkt sich erst einmal satt. Danach begibt er sich in sein Badehaus und säubert sich gründlich. Schon beim Betreten seines Hauses dringt ihm der Hauch von Malam in die Nase. Für einen Augenblick erschaudert er, als sich das Bild der exotischen Schönheit in sein Bewußtsein drängt, die er seit ihrer ersten Begegnung mit schmerzhafter Intensität begehrt. Sie ist in seinen Träumen, in seinem Blut, in seinem Kopf und jetzt war sie unzweifelhaft hier gewesen. Er vergewissert sich, daß sie nicht mehr hier ist, dabei entdeckt er auf seinem Arbeitstisch einen kleinen, in ein nach Malam duftendes Seidentuch gewickelten, kleinen Gegenstand. Sehnsüchtig atmet er tief ihren Duft ein, bevor er das Tuch ausbreitet. Als er den Gegenstand erkennt, wird er bleich. Mit zitternder Hand greift er nach dem ovalen Gegenstand aus opalisierendem Kristall, dessen eine Seite konkav geschliffen ist. Lange starrt er darauf, dann greift er sich die angebrochene Flasche vom Arbeitstisch und geht hinaus auf die Veranda. Noch immer zittert seine Hand, als er den Becher füllt und auf das Kristallgebilde starrt, das er vor sich auf den Tisch gelegt hat.

(Ich siedel das hier mal nach der Versammlung an und hoffe, dass daraus keine unlösbaren Knäule im Zeitkontinuum entstehen!)

Hel mag bereits eine Weile dort in stummem Schrecken sitzen, als aus der Ferne das charakteristische Geräusch heiterer Schellen zu vernehmen ist. Alsbald taucht dann auch der Verursacher auf, welcher schlendernden Schrittes dem Pfad durch die Bäume folgt und gemütlich das Heim des Giftmischers anstrebt.
Ein Weinrotes Hemd bedeckt den schmalen Körper - ungewohnt hoch geschlossen, aber immerhin farblich passend auf potentielle Blutbäder abgestimmt. Die dunkle Flickenhose ist geblieben, ebenso wie die Gürtelschärpe mit dem Beutelsammelsorium. Auch die Laute fehlt freilich nicht, sodass der Spielmann wohl das üblich-vagabundige Bild abgibt. Die dunkle Schattierung an Nase und rund um die Augen sind noch deutlich zu sehen, aber immerhin die Schwellung ist bereits wieder zurück gegangen.
"Tag Hel! Hast du was zu tun? Mir ist langweilig..." mit diesen Worten erklimmt der vergnügte Spielmann die Stufen, um den Heiler dann auch dort zu finden, wo er ihn erwartet hat.

Der Rumbecher ist noch immer unberührt, als Hel am Rande seiner Wahrnehmung das Klingeln des Schellenkranzes des Barden erklingt und durch das chaotische Gewebe von Gedanken, Erinnerungen und Angst schneidet, in dem er verstrickt ist wie ein Falter in dem Netz einer Spinne. Für einen Moment hofft er, daß der Spielmann einfach vorbeigeht, aber das Klingeln kommt näher. Er hebt den Kopf und sieht Javero die Stufen herauf kommen und seine Linke greift nach dem Gegenstand aus Kristall, fest schließt sich seine Faust darum. Als er den Kopf hebt, sieht Javero in ein Gesicht indem sich etwas von dem Grauen widerspiegelt, daß Hel empfindet und noch etwas sieht er in den grünen Augen flackern, Angst. Grobe Worte liegen ihm schon auf der Zunge um den Barden zu verjagen, da besinnt er sich anders. Die Linse war gefährlich, zu gefährlich um sie einfach den Gestrandeten zu hinterlassen. Sie mußte verschwinden! Sein Mund ist trocken und er muß erst einmal schlucken und als er dann zu sprechen beginnt ist seine Stimme kratzig und heiser:
„Ja, ich habe etwas zu tun, Javero, jedoch nichts wozu du etwas beitragen könntest. Aber ich habe eine Bitte an dich. Es ist wichtig, sehr wichtig! Versprich mir, daß du morgen hier vorbeikommst und wenn du das hier...“ Hel öffnet seine Linke und zeigt Javero den kristallartigen Gegenstand. „..bei mir findest, wirf es in den Metcha, so weit du kannst. Berühre es nicht mit der bloßen Hand, das Ding ist gefährlich und muß verschwinden! Kann ich mich darauf verlassen?“ Hels Blick scheint den Spielmann zu durchbohren und jedes Wort fällt wie ein Hammerschlag. „Kann ich mich darauf verlassen, Javero?“

Der Spielmann verharrt mitten in er schwungvollen Bewegung, als er der Stimmung des Heilers gewahr wird. Das Lächeln erlischt und sogleich huschen seine Augen wachsam über die verhärteten Züge und das furchtsame Mienenspiel des Älteren. Unter gekrauster Stirn neigt sich der Lockenkopf etwas zur Seite, während er den Worten des Vorovisianers lauscht. Kurz huscht sein Blick zu der Rumflasche, scheint abzuwägen, ob der Meister der Tränke gerade Selbigen zu intensiv zugesprochen hat. Hel hatte bislang aber nicht den Anschein gemacht zur trunkenhaften Willkür zu neigen, sodass Javero den Gedanken schnell wieder verwirft. Langsam tritt er näher und wirft aus sicherer Distanz einen forschenden Blick auf den Kristall in Hels Handfläche. "Ja kannst du..." versichert er seine Verlässlichkeit knapp, während der skeptische Blick wieder in Hels bohrende Augen empor wandert. "Wieso erst morgen? Wirf es halt gleich in den Metchà. Und dir ist schon klar, dass du das Ding da gerade mit bloßer Hand berührst, ja?" erinnert er den Heiler mit einer knappen Geste an dessen eigene, mangelnde Schutzmaßnahme.

Der Becher vor ihm ist gefüllt aber unberührt. Erst als ihm der Spielmann versichert, daß er sich um das Kristallgebilde kümmern wird, verliert Hel Blick die Intensität. Zurück bleiben nur resignierende Erleichterung und das unstete Flackern. „Das kann ich nicht. Das was ich tun muß, ist untrennbar mit der Linse verbunden. Ich kann sie nicht in den Metcha werfen, obwohl ich es gerne täte. Sie ist für mich gedacht, Javero, ich kann sie berühren. Ich muß sie berühren.“ Seine Hand schließt sich wieder um den Gegenstand und sein Blick wandert weg vom Barden, hinaus auf den Metcha. Fast scheint es so, als hätte er den Spielmann vergessen. Doch dann erhebt er sich langsam, als läge eine schwere Last auf seinen Schultern. Seine Stimme ist noch immer kratzig, aber es schwingt jetzt eine Entschlossenheit darin, die vorher nicht dagewesen ist. „Es hat keinen Sinn es noch länger aufzuschieben. Du gehst jetzt besser.“ Er will sich schon abwenden, da hält er noch einmal inne und streckt dem Barden die Hand hin. „Danke, Javero. Laß es dir gut gehen, so lange es geht.“

"Hm hm..." erwidert der Spielmann wenig geistreich, kann er Hels Gefühlsausbruch gegenüber dem seltsamen Glaswerk wohl nicht ganz nachvollziehen. Verballhornen will er die empfundene Schwermut des Giftmischers aber wohl auch nicht, sodass er kurz etwas ratlos verharrt, sich die Locken kratzt und dabei fast etwas mitleidig auf den Älteren und seine auferlegte Last schaut. Als dieser sich erhebt wippt Javero einen Schritt zurück und blickt Hel neugierig entgegen. Die ausgestreckte Hand und die vermeintlichen Abschiedsworte lassen den Spielmann dann aber etwas pikiert schnauben. "Echt jetzt Hel? Das ist die unwürdigste Verabschiedung die ich je gehört habe und ich habe diverse Tavernenschwellen im Flug überquert!" erwidert er er brüsk, ehe er sich vehement an Hel vorbei zum Tisch schiebt. Eine Hand in der Hosentasche wendet er sich nah beim Rum wieder um und blickt dem Heiler aus schmalen Augen entgegen. "Ich will garnicht so genau wissen wo du hin gehst und was dich so schwerwiegendes dazu treibt mich mit einer Abschiedsfloskel abzuspeisen, aber da wo ich herkomme trinkt man zumindest noch einen mit demjenigen, der hinterher seinen Müll entsorgen soll." Eine Hand packt die Rumflasche und wedelt bezeichnend damit herum, während die andere sich wieder aus der Tasche löst, um hinter sich nach dem verbliebenen Becher zu greifen. Mit der kunstfertigen Verstohlenheit eines Taschendiebes wird der Inhalt eines Fläschchens in den Becher mit Rum gekippt, ehe das kleine Gefäß heimlich im engen Bund des Hemdärmels verschwindet. Die Hand führt nunmehr die angefangene Bewegung zu Ende, nimmt den Becher auf und streckt ihn gleich darauf Hel entgegen. Javero selbst entkorkt die Flasche. "Also. Zeig Rückgrat und geh, wenn schon nicht mit Würde, dann zumindest mit gut angefeuchteter Kehle, mein Freund."

So ganz scheint Hel die Vorhaltungen des Barden gar nicht mitzubekommen, so abwesend sieht er ihn an, als wären seine Gedanken schon weit fort von der Veranda, dem Metcha und dem Spielmann. Doch irgendwie dringt Javero zu ihm durch und er zieht die Hand wieder zurück. Das Manöver mit dem Fläschchen entgeht im völlig. „Abspeisen, so war das nicht gemeint.“: gibt er dann von sich. Er schaut auf den Becher in der ausgestreckten Hand, dann nimmt er ihn. Allerdings ist es ihm anzusehen, daß er es nur tut, um weitere Diskussionen zu vermeiden und den Barden loszuwerden. „Für Würde habe ich keine Kraft über, aber den trinke ich noch mit dir.“ Er hebt seinen Becher in die Richtung Javeros. Er sucht gar nicht nach Worten für einen passenden Trinkspruch. Zu sehr füllt der Schrecken des Kommenden seine Gedanken. Er hebt den Becher an die Lippen und leert den starken Rum in einem Zug, als wäre es bloß Wasser. Sachte stellt er den Becher zurück auf den Tisch. „Es ist Zeit für mich, ich muß gehen.“: sagt er leise und streckt dem Barden nochmals die Hand hin.

Javero setzt die Flasche langsamer an die Lippen, betrachtet derweil verstohlen, wie Hel den Becher in einem kräftigen Zug leert. Er selber nimmt einen guten Schluck, ehe er den Rum wieder auf dem Tisch absetzt. Mit einem lautlosen Seufzer betrachtet er erneut die vorgestreckte Hand. "Wer hätte gedacht, dass der vorovisianische Reichsprovisor ein derartiger Melancholiker ist." murmelt er, tritt dann einen Schritt vor und fasst Hel an beiden Schultern, während er ihm aus forschenden Augen entgegen späht. "Hel, wenn du darüber reden möchtest, bin ich für dich da! Was könnte dich hier auf dieser Insel so schreckliches erwarten, dass du derart jämmerlich von dannen schleichen musst? Gibt es keine Möglichkeit dir zu helfen?" redet er beherzt auf den Älteren ein, die Hände unvermutet kräftig um seine Schultern gelegt. Dennoch würde sich der Giftmischer ohne viele Umstände lösen können.

Auf den versuchten Scherz mit dem Melancholiker geht Hel gar nicht ein. Einen Moment lang begegnet er dem Blick des Bardens, dann schüttelt er den Kopf. „Es gibt nichts zu reden, Javero. Ich habe gewußt, daß dieser Tag kommen wird. Ich habe nur gehofft, daß mir mehr Zeit bleibt.“ Für einen Augenblick blitzt ein Funke des alten Stolzes auf. „Ich schleiche mich nicht davon! Ich bezahle den Preis für meine Entscheidung und ich will es jetzt tun, solange ich den Mut dazu habe und es ertragen kann, wie ein Vorovisianer.“ So als hätte er sich damit selbst Mut zugesprochen, straft sich seine Haltung ein wenig. Aber sein Gesichtsausdruck ist der eines Mannes, der in einen Kampf zieht, dessen Ausgang unwiderruflich feststeht. „Danke, Javero. Es gibt nichts was du für mich tun könntest, außer worum ich dich gebeten habe. Jetzt laß mich alleine.“ Er befreit sich nicht aus dem Griff des Barden, aber es ist ihm anzusehen, daß er nicht lange damit warten wird, sollte Javero ihn nicht loslassen.

Die Lippen des Spielmannes schmälern sich etwas und er späht Hel noch einen Moment lang aufmerksam entgegen, als wolle er sich mit dessen pathetischem Determinismus nicht ganz abfinden. Schließlich seufzt er jedoch, tritt einen Schritt zurück und lässt dabei die Hände von den breiten Schultern abgleiten. "Na schön..." brummt er unwillig, fährt sich mit der Hand in den Nacken und blinzelt ratlos. "Also dann..." er greift erneut nach der Rumflasche auf dem Tisch und klemmt sie sich unter den Arm. "Den brauchst du wohl nicht mehr." er grinst dem Vorovisianer entgegen und rauscht an ihm vorbei in Richtung Treppe. "Viel erfolg Meister der Klinge! Und vergiss nicht: Wer in der Scheiße steckt, sollte den Kopf nicht hängen lassen! Wir seh'n uns!" er wirft ein unverschämtes Grinsen über die Schulter, dann hopst er die Treppe hinab und entfernt sich mit schlendernden Schritten, sodass das Gebimmel alsbald verklungen ist.

Der Spielmann läuft jedoch nur gerade so weit, dass Hel davon ausgehen kann, dass sich der Störenfried verzogen hat. Rasch knotet er nun das Schellenband ab, verstaut es klimpersicher in einem Stoffbeutel und gleitet anschließend in den Schatten der Bäume, um sich Hels Behausung im Deckmantel des dankbaren Sichtschutzes wieder zu nähern, bis er die Veranda oder dessen Besitzer erspähen kann.

Hel sagt nichts, hebt nur ein wenig verspätet die Hand zum Gruß. Er sieht dem Spielmann nach bis sich seine Gestalt zwischen den Bäumen verliert. Er geht ein paar Schritt bis zum Geländer, daß die Veranda abschließt und stützt sich schwer darauf. Die Rückkehr des Spielmanns im Sichtschutz der Bäume bemerkt er nicht. Eine kleine Weile blickt er hinaus auf den Metcha, dann stößt er sich ab und richtet sich schwerfällig auf. Er zieht die Asnivala samt Scheide aus dem Gürtel, wendet sich ab und geht ins Innere des Hauses. Sein Gang ist schleppend, so als müßte er sich zu jedem Schritt zwingen. Dann herrscht Stille. Kein Laut dringt aus dem Haus und Hel zeigt sich nicht mehr auf der Veranda.

Die Geduld, die Hel dem Spielmann so freimütig abgesprochen hat, legt der junge Mann hier durchaus an den Tag. Still harrt er aus, beobachtet den Heiler, bis dieser sich in sein Haus zurückzieht. Unverwandt löst sich der heimliche Beobachter aus den Schatten und eilt bemüht lautlos die Treppe der Veranda hinauf. Dort angekommen drückt er sich gegen die Wand und späht vorerst vorsichtig durchs Fenster.

Als Javero durch das Fenster späht sieht er Hel mit überkreuzten Beinen auf dem Boden sitzten, so wie bei ihrer ersten Begegnung. Seine Augen sind geschlossen, er atmet tief und regelmäßig, dabei entspannt sich langsam sein Gesicht. Es vergeht eine ganze Weile bis er die Augen öffnet und in einer fließenden Bewegung aufsteht, ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen. Langsam löst er den Waffengurt und legt ihn beiseite. Ohne weitere Zeit zu vergeuden, streckt er sich auf den Teppich mit den goldfarbenen Ornamenten aus, bis er flach auf dem Rücken liegt. Noch einmal zögert er kurz, dann schließt er die Augen und setzt das Kristallgebilde entschlossen mit der gewölbten Fläche über sein geschlossenes, linkes Auge. Einen langen Augenblick geschieht nichts, dann glüht der Kristall in weiß blauen Glanz auf. Wie im Krampf wölbt sich Hels Rücken hoch, verharrt für einen Lidschlang lang so, dann fällt er zurück auf den Teppich. Der Kristall glüht nur mehr verhalten, aber beständig. Hels Gesicht ist grau und fahl, nur das sehr langsame Heben und Senken seines Brustkorbs deuten darauf hin, daß er noch am Leben ist.

Irritiert beobachtet der Spielmann aus der sicheren Distanz, wie Hel seinen schweren und so final wirkenden Weg beschreitet und ganz sicher hat er sich etwas anderes darunter vorgestellt. So kraust er reichlich unverständig die Stirn, als der Heiler das seltsame Glasgebilde auf dem Auge bettet, nur um kurz darauf gepresst aufzukeuchen, als die Linse in gleißendem Licht entbrennt. Es dauert genau zwei Herzschläge in welchen der Spielmann erstarrt beobachtet wie sich Hel unter einer unsichtbaren Macht windet, dann stürzt Javero in das Haus hinein, rutscht neben dem Bärtigen auf die Knie und lässt kurz besorgt die Augen über das erbleichte Antlitz zucken. Reflexartig will er zugreifen und die Linse vom Gesicht des Mannes pflücken, doch besinnt er sich im letzten Moment der Worte des Heilers und so packt er kurzentschlossen die entwendete Rumflasche und schubst mit dem verkorkten Flaschenhals das Glasding von Hels Auge hinunter.

Überraschender Weise läßt sich die Linse nicht so leicht lösen. Javero muß schon Druck ausüben mit dem Flaschenhals, bevor sich die Linse widerstreben lösen läßt. Für einen Augenblick gerät der Barde in den Lichtstrahl, der von dem Kristallgebilde ausgeht. Ein Sog erfaßt ihn und er hat das Gefühl zu stürzen, da erlischt der Kristall und kollert auf den Boden. Ein Schrei furchtbarer Qual kommt aus Hels weit aufgerissenem Mund, unkontolliert zucken seine Gleidmaßen, trommeln in einem irrsinigen Rhythmus auf den Boden, dann ist es vorbei. Sein Kopf fällt zur Seite, blicklos starren seine Augen ins Nichts und aus dem halbgeöffneten Mund sickert ein Faden mit Blut vermischtem Speichel.