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Wirklich erfolgreich war der Versuch einer zweiten Versammlung wahrlich nicht gewesen, kamen die Bewohner ja nicht einmal über die ersten Ansätze einer vernünftigen Besprechnung hinaus - sehr zum Verdruß der Jüngsten auf der Insel, die sich doch Ergebnisse oder wenigstens Antworten erhofft hatte. Vielleicht eine Woche ist seitdem vergangen, ehe die Händlerin ihren drohenden Lagerkoller mit einem für sie probaten Mittel bekämpft ... sie beschäftigt sich mit Handfestem. Javeros Vorschlag einer kleinen Schenke spukt ihr hartnäckig im Kopf herum, auch wenn es weniger denn je möglich scheint, die kleine Inseltruppe unter einen Hut zu bringen. Dennoch stapft sie am frühen Morgen voll bepackt in Richtung des Platzes mit der bronzenen Tänzerin und steuert das kleine Gasthaus an, dessen Holzschild sachte im Wind hin- und herpendelt. Mehrere Male wiederholt sich dieser kurze Gang, ehe in der kleinen Schenke bald darauf trotz der geschlossenen Türe ein emsiges Rumoren zu hören ist.

Einige Male wird Timea bereits hin- und hergelaufen sein, um ihr gesammeltes Zeug von der einen Unterkunft in die andere zu schleppen. Gerade rennt sie wieder voll bepackt von einem Haus zu dem deutlich größeren, als ihr eine Veränderung der Umgebung auffällt. Auf der kleinen Mauer des Brunnen, in dessen Mitte die namensgebende Statue des Platzes steht sitzt Ataeric und schaut ihr interessiert zu. Der Hüne hat die Beine locker von sich gestreckt und an den Stiefeln über Kreuz gelegt. Neben seinem üblichen Erscheinungsbild, dem Waffengurt, der Ateva und seiner Tasche hat er zwei geschossene Tier neben sich abgelegt. Ein hellbraunes Kaninchon und einen deutlich dunkleren Jewaka, beide an den Füßen zusammengebunden..

Viel persönliche Habe ist es wohl nicht, die da von der einen in die andere Behausung transportiert wird, lassen sich diese Kleinigkeiten locker in einer Umhängetasche verstauen. Allerdings scheint die Händlerin den halben Hausstand aus dem bisherigen Domizil einzusacken sowie diverse kleinere Holzkisten, in denen sie offenbar bereits eingesammelte Vorräte aller Art verstaut. Leise vor sich hin summend verlangsamt sich kurz ihr Schritt, als sie den Krieger am Brunnen sitzen sieht, ehe sie mit einem Kopfnicken und einem freundlichen Gruße ihren Weg fortsetzt und gleich darauf wieder in dem neuen Gebäude verschwindet.

Der Spielmann scheint neuerdings noch mehr als üblich von allen unterhaltungsversprechenden Aktivitäten angezogen zu werden, sodass man fast schon manisch erwartet die verräterischen Glöckchen zu hören. Diese lassen auch tatsächlich nicht lange auf sich warten, schellt es irgendwo in der Ferne, bis sich die schmale Vagabundengestalt zwischen zwei Häusern hervor schiebt und auf den Brunnen zugeschlendert kommt. Der breite Rücken des Kriegers fällt direkt ins Auge - ein durchaus ungewohnter Anblick und da der Krieger bekannter Maßen nicht zur Müßigkeit tendiert, sicherlich auch nicht grundlos. So wippt der Musiker auf den Brunnen zu, steigt über den Rand hinweg und plätschert kurz entschlossen einfach hindurch, um sich den beschwerlichen Weg außen rum zu sparen. Auf der anderen Seite steigt er wieder hinaus, um neben Ataeric platz zu nehmen und mit einem forschenden Seitenblick dessen Blickrichtung abzuschätzen. Erst dann begibt er sich in ähnlich Position, die Arme hinter sich gestützt und die nackten und nun tropfnassen Füße samt nasser Hosenbeine übereinandergelegt. "Was schauen wir uns an?" erkundigt er sich neugierig.

Der knappe freundliche Gruß der jungen Händlerin wird mit einem Nicken beantwortet und dieser einen Moment hinterher gesehen, wie sie mit ihrem Trödel im Gasthaus verschwindet.
„Umzug“, die knappe Antwort mit der er zur Seite sieht als der junge Mann sich setzt, dessen tropfnasse Beine er einen Moment lang betrachtet. Kurz sieht er sich um, um einen Grund für das nasse Fußbad zu finden, aber natürlich gibt es keinen. Ein Stirnrunzeln folgt, dann greift Ataeric in seine Tasche und holt zwei große Früchte heraus, von denen er eine an Javero weiter gibt. „ Glaub ich. Sieht jedenfalls so aus.“ Er beißt in die saftige Frucht und beobachtet, wie Timea wieder aus dem Haus heraus kommt.

"Oh, Timea?" vermutet der Spielmann sogleich erfreut und reckt den Kopf etwas gen Gasthaus, als könne er die dralle Gelockte irgendwo erspähen. "Ach wie schön!" fröhlich grinsend nimmt er einen der rotbäckigen Majhere entgegen, nickt dankend und beißt dann knackend in die feste Frucht, wobei sich etwas Saft über die Lippen stiehlt und sein Kinn hinab läuft. Mit dem Handrücken wischt er sich den Tropfen ab, kaut dann aber erstmal genüsslich. Als sich die neue Tavernenbesitzerin aus ihrem zukünftigen Domizil löst, fährt die Hand mit dem Apfel in die Höhe und er winkt der Allianzerin fröhlich zu. "Heyho, Rahjavela!" flötet er ihr entgegen, ehe er den Arm wieder sinken lässt und erneut in den Apfel beißt.

Als die Händlerin durch die Türe tritt, ruckt der Lockenkopf herum als Javero seinen Gruß quer über die Straße brüllt. Mit einem Schmunzeln überquert sie gleich darauf den Platz, um sich kurz zu den beiden Männern zu gesellen. "Selber Heyho," grüßt sie zurück und schaut interessiert von einem zum anderen. "Was gibts denn hier Spannendes ?" ihr Blick fällt kurz auf Ataerics Beute, ehe sie sich an den Krieger wendet. "Geht ihr öfter jagen ?" erkundigt sie sich im interessierten Plauderton und reibt nebenher einen Schmutzfleck aus ihrer grünen Bluse, die sie zu einer knielangen braunen Hose trägt.

"Na dich!" erwidert der Spielmann ungeniert und grinst der Händlerin offenherzig entgegen. "Du hast dich also für die Taverne entschieden!? Das ist großartig! Ich freue mich jetzt schon auf die Einweihung. Du hast doch hoffentlich noch keinen Barden engagiert???" mit gespielt banger Miene blickt er der Gelockten entgegen, ehe er lacht und erneut einen beherzten Bissen vom Apfel nimmt. Seine verschränkten Füße wippen lustigt vor sich hin und erzeugen das kontinuierliche Bimmeln der Glöckchen.

"Ich ? Da gibts glaub Tausende von Dingen, die spannender sind, als mir beim Kisten tragen zuzuschauen." antwortet Timea mit einem Lachen. "Aber deine Zeiteiteilung ist super, habe gerade die letzte rübergebracht, du kannst mir also leider nicht mehr helfen." fügt sie mit einem Schmunzeln hinzu, ehe sie Ataeric zwanglos anlächelt. "Javero ist irgendwie der Meinung, jeder hier fände seine Gesangseinlagen super."

"Manches ist ertragbar", bemerkt Ataeric zu Javeros Gesangskünsten undbeisst beherzt in seine Frucht. " Auch einen?" wartet er Timeas Antwort erst gar nicht ab und wühlt stattdessen gleich in seiner Tasche. Ein rot glänzender, dickbauchiger Apfel wird der jungen Händlerin hingehalten. "Ihr zieht um?" ist ihm das sicher nicht entgangen, dennoch ist die Frage ernst gemeint!

"Danke gerne." Timea lässt sich neben Ataeric auf der Brunnenumrandung nieder, ehe sie das knackige Obst entgegennimmt. "Ja ich hab mir eine neue kleine Wohnung gesucht." als klein kann die neue Behausung noch wohl nicht so recht genannt werden, allerdings verrät das hölzerne Schild über der Eingangstüre, dass es sich bei dem Gebäude wohl nicht um ein reines Wohnhaus handelt, sondern zumindest im Erdgeschoß irgendeine Form von Gewerbe beherbrgt. "Írgendwie muss man sich hier ja beschäftigen, oder ?" sie zuckt mit den Achseln. "Javero hat mich auf die Idee gebracht, hier das kleine Gasthaus zu nutzen. Hier gibt nen großen Keller, wo viele Vorräte reinpassen, die Küche ist groß genug - nicht dass ich viele Gäste erwarte, aber ein gemütlicher Treffpunkt für uns ist keine so schlechte Idee. Und wenn keiner Lust darauf hat -" sie grinst kurz. "Dann mach ich meinen Vorratskeller einfach alleine leer."

"Ha! Ertragbar!" freut sich der Spielmann gänzlich grundlos über Ataerics reichlich nüchterne Bewertung seiner musikalischen Darbietungen. Er hält sich jedoch auch nicht lange zurück die beiden Anderen an seinen Gedanken teilhaben zu lassen: "Ertragbar ist nicht schlecht, nicht schlecht ist gut, gut ist für die Inselbedingungen wirklich fabelhaft und fabelhaft kann hier wahrlich niemand übertreffen! Also: Unübertrefflich! Das ist eine Bewertung nach meinem Geschmack, vielen Dank!" mit noch mehr Genuss beißt er in den Apfel und mampft den Bissen mit freudig hochgebogenen Mundwinkeln, als wäre es die größte Köstlichkeit.

"Mhm..", brummt Ataeric auf Timeas Begründung hin und lehnt sich etwas zurück, um hinter den beiden Jüngeren hinweg einen Blick auf das Haus zu werfen. Schon das Äußere lässt wenig Zweifel auf dessen Funktion: Nicht nur Taverne, sondern gleich ein Gasthaus und das an einem zentralen Ort der stillen Stadt. "Das ist eine gute Idee", finden sich die grauen Augen zurück auf Timea wieder. "Es ist keine schlechte Idee sich abseits eines Sinn oder Zweck zu treffen und ein wenig.. das Gemeinschaftsgefühl wecken. Wir könnten uahc zusammen Kochen, dann würen diejenigen die es nicht können, sich das ansehen - ich glaube Tessya kann Fallen stellen oder einer der Heiler zeigt die hiesigen Giftpflanzen. Davon könnte jeder etwas haben." Ataeric betrachtet die junge Frau prüfend, die sich bisher als relativ neutral gegeben hat. Er hat von keinem größeren Konflikt oder einer Abneigung gehört, in die Timea involviert wäre. Keine schlechten Voraussetzungen, weshalb der Hüne noch einmal bekräftigend nickt.
Javero verbale Begeisterung lässt ihn zum Barden sehen. Eine Braue zieht sich zweifelnd über diese Logik hoch, der er sicher nicht viel abgewinnen kann. " Man kann sich wohl alles schön reden.."

"Ja mal schauen, vielleicht ergeben sich daraus mal nette Gespräche oder einfach mal zwanglose Treffen ohne Verpflichtungen." meint Timea mit einem Nicken, wohl erfreut über Ataerics positives Urteil. "Vielleicht wirds ja auch nichts, aber versuchen kann mans ja mal."

Der Spielmann verspeist den Apfel komplett samt Kerngehäuse und schnippt schließlich nur noch den Stängel hinter sich. Mit dem Handrücken wischt er sich den Rest Saft von den Lippen und brummt dann zufrieden. Kurz lässt er den Blick zwischen Ataeric und Timea hin und her huschen, doch da deren Gesprächsfaden nicht sonderlich nachhaltig zu sein scheint, springt er als gewissenhafte Unterhaltungsfront in die Bresche. "Also! Warum gehen wir nicht rein und zeigen Ataeric den Schankraum. Er kennt ihn ja noch nicht. Ich kann dann auch gleich mal die Akustik testen!" schlägt er mit funkelnden Augen vor.