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| Zuletzt Online: 18.12.2019
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„Passt.“ Segnet Gronk seinen zugewiesenen Part unkompliziert ab, trottet dann an die rückwärtige Wand und lässt sich dort nieder. Wie ein gefällter Baum lässt er sich zur Seite sinken zieht einen Arm als Polster unter den Kopf und nimmt in seiner ganzen Länge einen Gutteil der Wand ein, wo er wohl auch gedenkt liegen zu bleiben. Eine Decke braucht er ganz augenscheinlich nicht und so konsequent wie er die Augen schließt, scheint er auch recht kompromisslos in den Schlaf entgleiten zu wollen, fernab der gängigen Gepflogenheit sich noch eine gute Nacht zu wünschen…
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(Hallo zusammen, Kaar kommt momentan nicht ins Forum. Ich poste daher ganz brüderlich in seinem Namen :D)
Die Müdigkeit ist Lenari anzusehen und wohl auch verständlich. So unterschiedlich jeder mit der neuen Situation auch umgeht, sie ist belastend und fordert ihren Tribut, sodass wohl jeder den langen Tag in den Knochen spüren wird. „So oder so werden wir uns mit diesem Ort hier auseinandersetzen müssen. Ob wir nun schnell zurückwollen oder uns einrichten. Aber dafür sollten wir ausgeschlafen sein, daher…ach, wie auf Kommando.“ Blickt er zur Tür, als sich Gronk hindurch bückt. Er wechselt einen kurzen Blick mit seinem Bruder, blickt dann zu Sundara, die sich wieder im Türrahmen postiert hat. „Ich übernehme die erste Wache. Ich denke das macht Sinn, damit diese herrlichen Pocheytos nicht umsonst gekocht wurden.“ Schmunzelt er, macht sich dann auch daran den Topf vom Feuer zu nehmen, in dem die Knollen mittlerweile weich und verzehrfertig gekocht sein dürften. „Sundara, wenn Ihr die zweite Wache übernehmen würdet? Dann könnte mein Bruder die dritte Schicht machen und das Fräulein Lenari wird optional zum Schluss geweckt – ich möchte Ihnen keine Wache aufbürden, wenn Sie sich das nicht zutrauen.“ Sind die letzten Worte direkt an die Jüngste der Runde gerichtet…
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Da Sundara zu reden beginnt und es erstmal nicht so wirkt, als würde sie so bald aufhören, lehnt sich Gronk mit einer Schulter gegen die Hauswand, verschränkt die Arme vor der Brust und hört ungewohnt geduldig zu. Seiner Miene ist dabei nicht viel zu entnehmen, wirkt neutral, wenn man das bei dem schwachen Licht denn überhaupt einschätzen kann. Als sie am Ende angelangt ist und ihn fragend anblickt, hebt der Bärtige die Brauen, verfällt einige Herzschläge lang in Schweigen. „Du willst…von mir hören was ich denke?“ versichert er sich, schüttelt dann mit einem Grunzen den Kopf. „Mädchen…ich kenn dich nicht. Du kennst mich nicht. Alles was ich sagen könnte, würde dich grad wohl eher zum heulen bringen, als dir zu helfen.“ Gronk stößt sich von der Wand ab, doch anstatt das Gespräch zu beenden, wie es sein Tonus eigentlich erahnen lässt, geht er neben Sundara in die Hocke, ein gedrungener Schemen, der in dieser Haltung noch klobiger wirkt, als ohnehin schon. „Pass mal auf. Das ist ne scheiß Situation. Ist es doch für jeden von uns. Jeder geht damit anders um. Zieh keine voreiligen Schlüsse. Anstatt einen Wildfremden nach seiner Meinung zu fragen, solltest du zu der Kleinen gehen und sie einfach fragen, ob sie ein Problem mit dir hat. Dann weißt du Bescheid.“ Die Worte kommen knapp und ungeschönt, hat er offenbar nicht vor Sundara mit Samthandschuhen anzufassen. „Wir sind hier bisher sehr wenige.“ Senkt sich seine Stimme noch ein wenig, wird eindringlicher. „Ist nicht gut sich zu zerstreiten. Das macht uns schwach. Also reiß dich zusammen. Und bevor du jetzt schmollst… der Kleinen würde ich genau das Selbe sagen.“ Der Bärtige erhebt sich, wartet auch garnicht auf eine Erwiderung, sondern wendet sich ab. „Na komm, ab ins Bett. Mein Bruder übernimmt die erste Wache.“ Brummt seine Stimme gutmütig, ehe er sich durch den Türrahmen bückt, um ins Haus zurück zu kehren.
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„Ganz miese Ausrede.“ Erklingen die Worte recht barsch, werden jedoch von einem Grinsen unter dem dichten Bart aufgelockert. „Wenn jeder zum Rauchen nach draußen ginge, wären die Tavernen leer.“ Die nüchterne Schlussfolgerung, mit der der Riese die Arme vor der Brust verschränkt, kennt er nun wirklich niemanden der zum Rauchen den Raum verlässt, außer er will alleine sein. Ein Gedanke, der garnicht mehr so abwegig erscheint, als Gronk die weiteren Worte der jungen Frau vernimmt. So neutral sie auch gesprochen sein mögen, der Inhalt bleibt unverändert und gibt mehr Aufschluss über die junge Frau, als sie vermutlich geben will. Er gibt ein leises Brummen von sich, antwortet eine Weile lang garnichts und scheint zu überlegen, ob es sich überhaupt lohnt die Kiefer auseinander zu mühen. Letztendlich brennt ihm aber dann doch etwas auf der Zunge eine Bemerkung, die von einem Heben der Mundwinkel begleitet wird. „Hölle. Zwei Tage und ihr zieht schon beieinander aus. Das ist echt rekordverdächtig. Andererseits…wenn dich nach zwei Tagen schon jemand nicht leiden kann, hast du es wohl echt verkackt.“ Er kratzt sich sinnierend den Bart, mustert die im Schatten sitzende dabei aus den hellen Augen. „Was hast du angestellt?“
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An die bröckelige Hauswand gelehnt, lauscht Gronk mit halbem Ohr nach den Geräuschen, die aus dem Haus dringen. Leise Stimmen, unverständlich und doch beruhigend, da sie das Gefühl von Normalität und Gesellschaft verkörpern. Die Zigarette glimmt als glühender, roter Irrwisch in der Dunkelheit, gewinnt jedes Mal an Intensität, wenn ein Zug daran getätigt wird, wobei der Qualm unsichtbar in der Nacht verfliegt, ohne dem intensiven Bouquet der Lantissträucher auch nur das geringste entgegensetzen zu können. Der Garten ist verwildert, wachsen Gras und Kräuter kniehoch, doch schon bald wird sich bei häufigerem Gebrauch mindestens ein Trampelpfad gebildet haben, sollte die neue Hausbesetzerin nicht gar gärtnerische Leidenschaften entwickeln und dem Wildwuchs zu Leibe rücken. Lang verweilt der Hüne nicht, ist die Zigarette bald aufgeraucht und die Verlockung der hübschen Monde unterliegt heute der Müdigkeit, den die Schlaflose Nacht zur Folge hat. So schnippt er den Stummel in die Botanik, stößt sich mit einem schwerfälligen Ruck von der Mauer ab und trottet zurück in Richtung Hauseingang. Die dunkle Gestalt, die einfach ein paar Schritte von der Tür entfernt auf dem Boden sitzt, könnte man leicht übersehen, doch löst die Entdeckung umso mehr einen Alarmreflex aus, der sich bei Gronk jedoch eher subtil als Erstarren und augenzusammenkneifendes Sondieren äußert. Sundara ist dann jedoch rasch identifiziert, sodass der Hüne brummend die Spannung fallen und irritiert den Blick schweifen lässt. „Hölle, nimmst du das nicht was zu ernst mit der Wache?“ schmunzelt er, zwischen Tür und Sundara stehenbleibend.
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„Dass dich das überhaupt überrascht…“ hält sich das selbstzufriedene Grinsen auf den bärtigen Zügen noch eine Weile, ist Gronk offenbar äußerst zufrieden mit der Wirkung ihres kleinen Schauspiels – denn für mehr hält er es wirklich nicht, immerhin hat er ja nichtmal versucht charmant zu sein! „Hau mal ein paar mehr rein – für morgen früh.“ Brummt er schließlich noch in seinen Bart, denn was soll er morgen gleich wieder Wasser schleppen und ewig warten müssen, bis das Wasser kocht, wenn sie das Frühstück heute schon vorbereiten können. „Ich leg morgen noch ein paar Fallen aus…“ wird ein Karnickel nicht für sie alle reichen. Er blickt zwischen den beiden zierlichen Persönchen hin und her, wobei er gedanklich entscheidet, dass die dürren Dinger vermutlich gemeinsam gerade so viel essen können, wie er selbst. Wie praktisch! Sundaras Anmerkung, dass sie die einzige Person mit ordentlicher Waffe sei, lässt ihn erneut grinsen – an Selbstbewusstsein mangelt es der jungen Frau offenbar nicht. „Wir sind heute so sicher, wie nie zuvor.“ Raunt er seinem Bruder belustigt zu. „Ich geh nochmal kurz vor die Tür dann hau ich mich hin.“ Sind diese Worte ebenfalls an den Bruder gerichtet, dem sich Gronk nun auch zuwendet. Ein kurzer, stummer Austausch findet statt, dann erhebt sich der massige Berg auch schon. Dass er nicht vorhat weit weg zu gehen, sieht man schon daran, dass die Hosenträger unten bleiben, als er jedoch an der Tür ankommt, hält er inne, streckt gemahnend beide Hände aus und betrachtet Sundara misstrauisch. „Nicht…bewegen…“ raunt er ihr beschwörend zu, ihre letzte Begegnung dieser Art auf die Schippe nehmend, ehe er nun wirklich über sie hinwegsteigt und nach draußen geht, dabei sonor lachend die Komik des Momentes feiert. Immer noch ist es warm, doch die Nachtluft nicht so drückend, ein wenig frischer als über Tag. Genüsslich saugt er sie in seine Lungen, sondiert einen Moment lang den im Schatten liegenden Garten und geht dann ein paar Schritte um das Haus herum, um sich erst zu erleichtern, ehe er sich eine Zigarette ansteckt und sich gegen die Hauswand lehnt, den Blick zu den hübschen Monden erhoben, die er so gerne betrachtet.
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So wie sich Gronks Brust gerade noch aufgeplustert hat, fällt sie im nächsten Moment wieder zusammen als entweiche die Luft prustend aus einer aufgepusteten Pijuvablase. Kaar wird einen Moment lang ungläubig angeblinzelt, dann löst sich ein grunzendes Geschnaube aus der Kehle des Hünen, welches jedoch halb in Sundaras schallendem Gelächter untergeht. Gronk stutzt und wendet den Blick, sodass nun eine Art skeptische Neugierde unter den dichten Brauen zu der schmalen Gestalt lugt, die sich offenbar köstlich amüsiert, anstatt nun irgendwie peinlich berührt oder gar verärgert über diese fabulierende Interpretation ihres nächtlichen Ausfluges zu sein. Das Grinsen stellt sich langsam wieder ein und er nickt eifrig zu Sundaras Bemerkung. „Stimmt. Das haben wir vorher abgeklärt. Macht man ja so.“ die Hosenträger werden wieder von den Schultern gezogen, ehe sich der Hüne auf den Boden pflanzt, sich kurz durch den Bart streicht und einen Moment zwischen seinem Bruder und der Schwarzhaarigen hin und her schaut. Da Sundara das „Missverständnis“ der Orientierungslosigkeit von sich aus aufklärt und er nun nicht in die Not kommt etwas anderes behaupten zu müssen, grinst der Bärtige nur zufrieden, lehnt sich gegen einen Pfeiler und verschränkt die Arme hinter dem Kopf, während sich die Fußknöchel übereinanderlegen.
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Dass der Einwand des Hünen nicht darauf abzielte nun die abgesprochene Finte in Gang zu setzen, merkt Sundara spätestens, als ihren Worten ein etwas dümmlicher Gesichtsausdruck begegnet, dem nur noch ein ratloses „Hä?“ fehlt, um der Ahnungslosigkeit vollends Ausdruck zu verleihen. Vom potentiellen Fieber und der Beschwernis eine Schüssel zu tragen, ist es für den Bärtigen offenbar eine unüberbrückbare Hürde zu einem schönen Spaziergang und dem so intensiven Lächeln der jungen Frau. Es dauert vielleicht zwei Atemzüge länger, als es wohl für gewöhnlich notwendig sein dürfte, bis der Schekel fällt und Gronk die Antwort der Dunkelhaarigen endlich zugeordnet bekommt, sodass er sich an ihre Abmachung erinnert, der Sundara nun vollkommen gewissenhaft und mit Bravour nachkommt. Gleich darauf kann man ansehnlich beobachten, wie ihm prompt die breite Brust schwillt, sich ein breites Lächeln unter dem Bart abzeichnet und er sich postiert wie ein eitler Gockel auf dem Misthaufen, der Luft holt, um zum Morgengruß zu krähen. „Jaja. Charmant. Und … eine nette Begleitung. Also ICH, nicht sie. Hörst du zu, alter Mann?“ wird dem Weißhaarigen der Ellenbogen in die Seite gerammt, damit er auch ja nichts von der Lobhudelei verpasst. „Ja ja, ganz genau…“ wedelt er dann auch noch feudal in Lenaris Richtung, als deren Bemerkung die Geschichte stützt. „Total lauschig. Und romantisch sicher auch. Was will man auch anderes erwarten bei einer halbnackten Schönheit mit nasser Bluse, was?“ lässt das dröhnende Lachen die Balken beben und spätestens jetzt ist wohl jede Glaubwürdigkeit eines romantischen Gronks in lärmender Raubeinigkeit verpufft.
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Gronk setzt die Schüssel somit direkt bei Kaar ab und überblickt dort kurz die Anzahl an Pocheytos, wohl abwägend, ob etwas für ihn übrigbleiben wird. Als sein Bruder die Frage an Sundara stellt, hebt er den Blick und schaut stirnrunzelnd zu der jungen Frau, deren Zustand er in der Dunkelheit nicht wirklich hat sehen können – ganz davon abgesehen, dass er ohnehin nicht so genau hingeschaut hat, war sie doch bisher recht munter. Nun schaut er aber genau hin, sodass sich Sundara von beiden Männern kritisch gemustert fühlen darf, ehe Gronk beinahe vorwurfsvoll brummt: „Hättest was sagen können. Hätte dich das Wasser doch nicht schleppen lassen…“ verschränkt er die wuchtigen Arme vor der Brust.
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--> Wassersuche Im nächsten Moment kracht auch schon die Tür auf, wirft sich Gronk mit der Schulter dagegen, wobei er gleichzeitig mit dem Ellenbogen die Klinke runterdrückt, sodass es tatsächlich wirkt, als würde er die Tür einrammen. „Sind wieder da!“ verkündet er lautstark und unnötiger Weise, ist das in dem kleinen Raum wohl niemandem verborgen geblieben. Der große Kupfertopf wird über die Schwelle gewuchtet und direkt zum Feuer getragen, wo er auf der Feuerstelle platziert wird. Anschließend wendet sich Gronk um, geht Sundara das Stück entgegen und nimmt ihr die Schüssel aus den strapazierten Armen, um sie auf die Anrichte zu schieben. „Tote Hose da draußen. Keine Lichter, keine Blitze, keine Menschenseele, nur lästige Insekten.“ Erfolgt der kurze Bericht an den großen Bruder.
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Sundaras Erwiderung lässt das neckische Grinsen des Bärtigen in Überraschung verrutschen, gleitet sein Blick auf das Hemd der jungen Frau, wo er natürlich nichts entdecken kann. Es ist stockfinster, der Mond blass wie ein Fieberkranker und es ist ja schon schwer die Gesichtszüge des jeweils anderen vernünftig zu erkennen, geschweige denn so winzige Details auf einem Stück Stoff. Natürlich hat er das mit dem Fleck nur behauptet, um die Jüngere ein wenig aufzuziehen, hat er nun wirklich mehr mit einer schlagfertigen Antwort gerechnet, als mit einem Eingeständnis. „Du solltest besser niemals Poker spielen, Schätzchen.“ Grunzt er amüsiert, ist die naive Ehrlichkeit ja schon fast bedauernswert! „Haben es fast geschafft.“ Spricht er ihr dann aber noch gut zu, denn offenbar trägt Sundara reichlich schwer an ihrer Last. Gronk geht voran, überbrückt die letzten Vat durch den Garten und duckt sich durch die Tür, um die kleine Stube zu betreten…
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„Interessante Prioritäten!“ neckt der Riese, nachdem er Sundara bei ihrer Entscheidungsfindung still beobachtet hat. Ihre Mimik ist regsam und verbirgt nicht viel, sodass der Zwiespalt eindeutig zu sehen ist, in dem sie sich befindet. Wasser oder Sicherheit. Ihre Entscheidung ringt ihm ebenfalls ein Grinsen ab, denn allzu ernst hat er diese Eskortensache ohnehin nie genommen und ihm ist es eindeutig gerade wichtiger, dass sein Bruder was in den Magen bekommt! „Herausforderung akzeptiert!“ raunt er zurück, überlässt Sundara freilich die leichtere Schüssel und nimmt selbst den Topf, denn so stark sie auch sein mag, sie sieht eindeutig nicht so aus. Der Topf wird am Henkel gepackt und hochgewuchtet, dann trottet Gronk der Jüngeren hinterher, achtet dabei mehr, darauf, dass sein Wasser nicht überschwappt, als dass er irgendeine elegante Nichteleganz bewerten könnte. „Jeden einzelnen Tropfen!“ resümiert Gronk zufrieden, als er an der Gartenmauer angelangt ist, ohne etwas zu verschütten. „Sehe ich da Wasserflecken auf deinem Hemd?“ die kritische Frage, mit der er an Sundara vorbeigeht, die Brauen skeptisch erhoben, während ein Grinsen an seinem Mundwinkel zupft.
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Der riesige Mann schweigt einen Moment lang, scheint über Sundaras Einwand nachzudenken, ja sich die Szene gar nochmal ins Gedächtnis zu rufen. Dies dauert wieder einige Herzschläge lang wobei sich sein Kopf minimal schrägt und die Stirn ein Meer aus grüblerischen Falten bildet, ehe er das Haupt knapp schüttelt. „Hab ich anders in Erinnerung.“ Kommt er zu einem Schluss, den er allerdings nicht weiter ausführt, ist es ihm wohl relativ egal, denn IHN haben die Blitze tatsächlich nicht interessiert. Er hatte Hunger und solche Dinge überlässt er ohnehin lieber seinem Bruder. Gronk setzt sich wieder in Bewegung, lässt Sundara einige Schritte hinter sich zurück, bis ihm auffällt, dass diese stehengeblieben ist und ihm nicht mehr folgt. Er wendet sich halb um, mustert die veränderte Haltung der Schützin, die von einer Wachsamkeit spricht, die ihn überrascht, traut man dem etwas tollpatschigen Ding wohl zunächst nicht allzu viel zu. Besorgt wirkt er immer noch nicht, schaut allerdings interessiert in die Richtung, in die Sundara starrt und schmunzelt leicht, als das Kaninchen aus den Schatten hoppelt. Also scharfe Sinne hat sie! „Na, komm jetzt.“ Wird der jungen Frau zugebrummt, ehe Gronk seine Schritte wieder aufnimmt und schweigend die Straße langläuft. Es ist tatsächlich nicht weit, wären sie längst wieder in der geselligen Stube, hätten sie nicht zunächst die falsche Richtung eingeschlagen und Gronk grollt etwas undeutliches in seinen Bart, als sich das Brunnenhäuschen endlich aus den Schatten zu schälen beginnt. Er setzt beide Gefäße neben dem Brunnen ab, packt dann das abgegriffene Seil und zieht ein paar Mal kräftig dran, bis der volle Eimer so weit über den Rand schaut, dass er danach greifen kann. Die Bewegung wirkt vollkommen unangestrengt, mit der er den Eimer aus der Vertiefung hebt, um das Wasser schließlich in den großen Kupferkessel zu füllen. Die Prozedur erfolgt noch zwei Mal, bis die Gefäße voll und Gronks Füße nass sind, hat der Hüne in Sachen Präzision und Sorgfalt wohl nicht allzu viel Fertigkeit aufzuweisen, dann hängt er den leeren Eimer oben an der Brunnenstange ein und wischt sich die nassen Hände an den Hosenbeinen ab. Ihm entkommt ein Laut, halb Stöhnen, halb Grunzen, als er auf die beiden Gefäße hinabblickt, die sich nun eher schlecht, in gefülltem Zustand, von einer Person tragen lassen. „Das kommt niemals voll an!“ prognostiziert er mit einem unzufriedenen Stirnrunzeln.
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Javero: „Abgemacht! Wenn das hinhaut, schulde ich dir was!“ wird der kleinen Frau zugezwinkert, jedoch rucken die Brauen des Bärtigen einen Moment später bereits entgeistert in die Höhe. „Hö?“ gibt Gronk einen dümmlichen Laut von sich, zieht die Brauen dann bis zur Nasenwurel zusammen und scheint unentschlossen, ob er sich nun über dieses Missverständnis aufregen, oder es eher erheiternd finden soll. Ein schmaler Grad, auf dem der grobschlächtige Mann offenbar des öfteren wandelt, wobei man stets hoffen sollte, dass Letzteres eintrifft. Sundara hat dieses Glück, allerdings in einer eher halbherzigen Variante, grunzt der Bärtige milde amüsiert und rollt mit den Augen. „Wie kommst denn auf den Schwachsinn? Das hab ich ja echt noch nie gehört…“ immerhin steht ihnen die Verwandtschaft regelrecht ins Gesicht geschrieben, auch wenn Kaar deutlich älter ist, als er selbst. „Nene, man. Kaar is mein älterer Bruder. Hast mich nich gekränkt, mit den schönen Frauen, das passt schon so.“ winkt er schließlich ab, dass sich die junge Frau diesbezüglich nicht grämen muss. Der unauffindbare Brunnen wirft die Laune des Riesen dann auch konsequent um , knurrt er wie ein wütender Kragenbär und stampft genau so verhängnisvoll durch die undurchdringliche Nacht. Gronks Nachtsicht ist hierbei schwer zu kategorisieren, wirkt es weniger als besitze er die Sehkraft der Katzen, sondern vielmehr als wäre er es schlichtweg gewohnt, eine Schneise durch alles und jeden zu graben. Sundaras schlichtende Worte werden zunächst nur barsch weggeknurrt, allerdings ist es die Bemerkung, dass sich „etwas“ in der Nähe befindet, was ihn innehalten lässt. Er blickt zu Sundara, nimmt deren Worte offenbar ernst, denn gleich darauf schweifen seine Augen an den dunklen Hauswänden entlang, gleiten durch die Undurchdringlichkeit der Schattierungen, mit denen Vesana die Röhre ausgekleidet hat. Er entdeckt nichts besorgniserregendes, sind die leisen Nachtgeräusche gewöhnlich, ein Kratzen von Zwyselkrallen, das Flattern von Fledermäusen - eine äußerst lästige Fledermaus, die hier um sie herumschwirrt. Beobachtet fühlt sich der Hüne nicht – warum auch? - das Gesurre geht ihm allerdings gehörig auf die Nerven, sodass er mit einem Brummen kurzerhand die Schüssel nach dem Störenfried schlägt. „Du mit deinen Blitzen…“ wiederholt er das Manöver kurzerhand, in der Hoffnung den lästigen Blutsauger zu verjagen. „Jeden hats interessiert, du hast nur schmollend aufgehört drüber zu reden. Warum auch immer.“ Bekommt Sundara vorgehalten, ehe der Bärtige seine Schritte fortsetzt.
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Für Gronk sind derartige Reaktionen sicher nicht ungewöhnlich, würde man seine Erscheinung hinlänglich wohl als etwas einschüchternd, wenn nicht gar furchteinflößend bezeichnend. Dass der bärtige Hüne aus einem durchaus umgänglichen Holz geschnitzt ist, zeigt seine Reaktion auf Sundaras kleine, theatralische Einlage. Seine Brauen heben sich zunächst, dann wirft er den Kopf zurück und lacht schallend in die Nacht hinein, sodass man in einer Hausruine unweit des Weges ein paar Zwysel flüchten hören kann. "Hölle ja, oder?" bleibt Sundara von einem gutmütigen, aber dennoch grobmotorischen Schulterklopfer verschont, da Gronk die Hände voll hat, stattdessen wird sie nur breit angegrinst. "Sag das nochmal, wenn mein Bruder dabei ist. Der sagt immer ich wäre charmant wie ein Kehlenschneider. Er hat recht! Aber ich will sein verblüfftes Gesicht sehen, wenn du das Gegenteil behauptest." Der Bärtige gluckst noch ein wenig in sich hinein, doch da sie mittlerweile bereits zwei Kreuzungen hinter sich gelassen haben, bleibt er schließlich erneut stehen. Er verengt die Augen, blickt sich um und man könnte einen Moment lang das Gefühl der Alarmbereitschaft empfinden, als Gronk jedoch nur unzufrieden aufgrunzt. "Scheiße man, wo ist dieser verfickte Brunnen hin, zur Hölle!? " regt er sich fürstlich auf, schnauft empört und walzt dann auf dem Absatz herum, um in die entgegengesetzte Richtung weiter zu marschieren. "Das ist die verdammt falsche Richtung! Lijans Höllenbrut, das war eine verdammte 50/50 Chance!!!" schimpft er ausfällig vor sich hin, ohne dass sich wohl jemand ernsthaft adressiert fühlen muss.
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Gronk blickt zur Seite, als Sundara ihr Mitleid bekundet, hebt die Brauen, als er ihren traurigen Gesichtsausdruck bemerkt und grunzt leise. „Jetzt fang nicht an zu heulen. War nur ein Affe. Du wolltest ihn selbst noch erschießen, schon vergessen? Hat jemand anders für dich erledigt.“ Viel auszumachen scheint es dem Riesen wirklich nicht, zumindest sieht man keinerlei Bedauern auf den bärtigen Zügen. Die Bemerkung der jungen Frau lässt Gronk amüsiert glucksend und mit einem heiteren: „So siehts aus!“ beipflichten, nur um kaum einen Herzschlag später zu stutzen und Sundara skeptisch anzustarren. War das wieder eine von diesen weibischen Bemerkungen, die auf keinen Fall bestätigt werden dürfen, weil die Frau sonst mit Tellern schmeißt und in unendlicher Kränkung zu heulen anfängt???? Der Denkprozess ist dem Hünen förmlich anzusehen, rattern die Zahnrädchen in seinem Kopf offenbar nicht allzu rasant, während er Sundara anstarrt, als stünde auf ihrer Nasenspitze die Antwort auf Alles geschrieben. „Keine schönen, KÄUFLICHEN Frauen!“ hat er nach einer halben Ewigkeit die passende Korrektur gefunden, grinst dabei etwas blöde, aber mit sichtlichem Stolz über diese „Spontanität“ und setzt den Weg fort, um dann auf der Straße vor der nächsten Herausforderung zu stehen. Er linst zu Sundara, wartend auf den ersten Impuls in irgendeine Richtung, jedoch muss er rasch feststellen, dass die Bogenschützin ebenfalls keine Ahnung hat, wo sich der Brunnen befindet. Er brummt genervt, kratzt sich mit verzogener Miene die Stirn und versucht sich in Erinnerung zu rufen, wo er mit Kaar langgelaufen ist. Sein Bruder müsste darüber garnicht erst nachdenken. Er selbst hat Pocheytos geschleppt UND hatte Hunger – eine ausreichende Begründung für seine mangelnde Aufmerksamkeit. „Da lang…“ entscheidet er schließlich aus dem Bauch heraus und setzt sich in Bewegung…wird schon stimmen!
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Die Schüssel unter den Arm geklemmt, den Topf locker in der anderen Hand tragend, schreitet Gronk gemächlich aus, wobei seine Schlenderschritte aufgrund der Größe schon den doppelten Aufwand eines kleineren Menschen bedingen. Bewaffnet ist er nicht, im Gegensatz zu Sundara, doch man kommt nicht umhin alles als Waffe anzusehen, was in den Pranken des riesigen Mannes ruht, kann im schlimmsten Fall wohl auch ein Kupferkessel einen Schädel zertrümmern – obwohl dem Tätowierten grundsätzlich die eigene Faust genügt. Gronk wirkt allerdings in keinster Weise angespannt, oder besorgt, geht er offenbar nicht davon aus, dass sie auf dem Weg zum Brunnen behelligt werden. Sein Blick gleitet kurz zur Seite, als Sundara einen Pfeil auflegt, ihrer selbstgewählten Aufgabe als Eskorte damit tatsächlich eine gewisse Ernsthaftigkeit verleiht. Ein Eindruck, der vergeht, als die junge Frau das Gespräch sucht. „Tot.“ Erfolgt die Antwort des Riesen knapp und nüchtern. Geäst knackt, als er durch einen Lantisstrauch bricht, der sich so breit gemacht hat, dass er den ohnehin reichlich zugewucherten Pfad erobert und die Duftwolke, die nach dem brachialen Durchbruch aufsteigt, lässt den Bärtigen schnaufen. „Hölle, schlimmer als im Puff.“ Brummt er und zieht, mangels einer freien Hand zum Wedeln, den Kopf ein, ehe er durch die Torlose Mauer auf die Straße tritt. Dort bleibt er stehen, zieht die Stirn kraus und versucht sich offenbar in der Dunkelheit zu orientieren. Wo war der scheiß Brunnen auch noch???
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Dass ein bestimmter Typ Frau vorliegen muss, dass ein „Darübersteigen“ gelingen kann, ist Gronk nicht bekannt und man kann davon ausgehen, dass es ihn auch in keinster Weise interessiert. Er geht allerdings davon aus, dass jede Frau Augen im Kopf hat, und entsprechend frühzeitig Widerspruch einlegt, oder aber still sitzen bleibt, bis der Grobian seine unhöfliche Tat vollendet hat. Dass Sundara prompt aufspringt, als er gerade den Schritt über sie machen will, kommt demnach vollkommen unerwartet, besitzt der Riese offenbar auch nicht die nötigen Reflexe, um gewandt zurückzuspringen oder auszuweichen. Sundara bekommt demnach das Gefühl, gegen einen Wandschank zu prallen, bringt sie Gronk nichtmal aus dem Gleichgewicht mit ihrem Rempler, kann dafür jedoch erahnen, dass sich Gronks Körpermasse nicht aus Völlerei und Müßiggang zusammensetzt. Der Riese bleibt verspätet stehen, lässt aber zumindest noch den Topf fallen und packt zu, um Sundara vor einem Sturz zu bewahren. Es scheppert geräuschvoll, als der Kupferkessel eine weitere Delle erhält, doch immerhin sind es nicht Sundaras Knochen. Seine Pranke umschraubt ihren Oberarm, reichlich fest und wenig sensibel, schlicht dem Ansinnen geschuldet sie festzuhalten. Mit einem Ruck zieht er sie wieder in den Stand, betrachtet sie einen Moment lang skeptisch und lässt den Blick dann auf den Bogen gleiten, der ebenfalls bei diesem tollpatschigen Manöver zu Boden geklappert ist. „Feine Eskorte bist du.“ Schmunzelt er unter dem Bart hervor. „Na los, bevor noch jemand ein Auge verliert….“ Wird sie kurzerhand an den Schultern herumgedreht, ehe wohl beide den Moment brauchen, Topf und Bogen wieder aufzuheben. So denn Sundara endlich zur Tür hinaus findet, folgt Gronk ihr in die Dunkelheit des Gartens.
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