Forum Übersicht - RE: Ein Spielmann ohne Zuhörer spielt taub - 2

Das Schauen dauert nicht lange, und auch wenn Javero und Timea sich gerade engumschlungen auf der Kante des Brunnens räkeln, ist es Chelia nicht schwer, sich von dem Schauspiel loszureißen. Bei aller potentieller Erotik, die man in solch eine Tätigkeit stecken kann, wird die Darbietung der beiden wohl weder Jhoulana noch Arivara sonderlich erfreuen. In dem Moment nämlich, als es in der Schenke rumpelt, spurtet Chelia davon - anders ist es wohl nicht zu nennen. Sie stürzt sich geradezu auf die Türe, und während sie in das Lokal stürmt zieht sie ihre Asnivala. Dann steht sie zunächst still. Wenn nämlich niemand in weiser Vorsorge bereits ein Lichtlein enzündet hat, wird sie sich ja in kompletter Dunkelheit befinden. Sie zieht ihr Feuerzeug aus der Tasche, um in dessen Schein eine Lampe zu suchen.

Was auch immer Chelia da interpretieren mag, bleibt ihr überlassen. Timea wirkt jedenfalls mehr erschrocken denn verzückt, was der junge Spielmann dem jungen Gesicht problemlos ablesen kann. Dieser muss sich gleich darauf noch mehr anstrengen, um die junge Händlerin nicht ins Wasser fallen zu lassen, als es unvermutet auch noch in der Nähe poltert. Mit Mühe schafft es Timea, mit den Händen am Brunnenrand Halt zu finden und mit Javeros Hilfe wieder ins Gleichgewicht zu kommen, während Chelia schon davon stürmt. "Verfrellt noch mal, was zur Hölle war das ?" dem leicht atemlosen Ausruf folgt noch ein derber Gossenfluch, dem man der Kleinen nicht unbedingt zutrauen würde.
"Los lass uns nachschauen, vielleicht ist jemand verletzt."

So bleibt den beiden Nachteulen das unfreiwillige Bad gerade noch erspart, wofür Timea sicherlich dankbarer ist, als der Barde, welcher den ganzen Aufruhr in keinster Weise nachzuvollziehen scheint. Als die Händlerin wieder sicheren Boden unter den Füßen hat richtet er erstmal seine Laute und wendet sich dann mit gerunzelter Stirn um. "War das Chelia?" fragt er verwundert, ehe er bei dem ungehaltenen Fluch heiter aufgluckst und irgendwie nicht so recht in die brisante Stimmung zu finden scheint, welche die beiden Frauen beherrscht. Als Timea jedoch anmerkt es könne sich jemand verletzt haben schleicht sich doch ein Ausdruck von Sorge auf de bärtigen Züge und er nickt zustimmend ehe er sich auch schon in Bewegung setzt. "Chelia?" ruft er mit erhobener Stimme, ehe er die letzten Schritte zur Tür hin in leichtem Trab zurücklegt, wobei das klirren der Glöckchen im Stande scheint Tote zu erwecken.

Während sich Javero bereits in Bewegung setzt, greift Timea im letzten Moment noch nach der Kerze - eine spärliche Beleuchtung, aber besser als nichts. Etwas langsamer folgt sie dem Spielmann in Richtung der Schenke, um gleich darauf neben ihm an der Türe zu stehen und ins Dunkle zu spähen. Besonders leise sind die beiden nicht, das Gebimmel ist jedenfalls weithin zu hören - und auch das unruhige Geflacker der kleinen Leuchtquelle ist vorsichtigem Anschleichen eher hinderlich. Kaum hat Javero den Namen der voraushuschenden Ex-Gardistin gerufen, huscht seine Begleiterin auch schon durch die offene Tür ins Innere.

Dunkel liegt der Schankraum vor Chelia, rustikale Stühle und Tische , eine kleine Tanzfläche kann sie im flackernden Licht der kleinen Flamme erkennen. Links ist ein blankgeschrubbter Tresen, an der hinteren Wand befindet sich eine Schingtür.
Der Raum ist leer, wie auch kaum anders zu erwarten war, doch erneut hört Chelia ein leises Klirren aus dem hinteren Raum.

Kaum erscheint Timea mit ihrer kleinen Lampe in dem Gastlokal und erhellt damit spärlichst den Raum, ist schon das Klirren zu vernehmen. Chelia fährt herum. Ihre Sinne sind geschärft, die Muskeln bis zum Zerreißen gespannt. Und so ist die Veränderung, die Timea in den Raum bringt, für diese schon fast lebensgefährlich. Mit einem leisen Pfeifen schwirrt die Asnivala durch den Raum, und erst eine knappe Handbreit vor Timeas Hals kann Chelia sie wieder stoppen. Eine Entschuldigung wäre laut den Benimmregeln der Röhre sicher angebracht, doch lässt eben dieses Klirren Chelia wohl den guten Ton zu vergessen. Einen kurzen Augenblick sieht sie Timea in die Augen, dann stürmt sie ansatzlos weiter, eben in diesen Raum. Durch die von ihr geöffnete Tür dringt ein schwacher Schein von Timeas Lampe in das Zimmer, auch haben sich Chelias Augen leidlich an die Dunkelheit gewohnt. Kleinigkeiten wird sie wohl keine erkennen können, hat sie doch leider kein Chirà-Blut in ihren Venen, doch eine Person würde ihr kaum entgehen.

Der Raum vor Chelia ist langestreckt und schmal, an beiden Seiten von Schränken, dem Herd und Regalen begrenzt. Gerade breit genug für einen Menschn und sicher angenehm für einen Unuim wirkt die schattenhafte Person am Ende des Raumes riesig und völlig fehl am Platz
Glänzende Töpfe und Pfannen schimmern matt in der Dunkelheit, unter Chelias Stiefeln knirscht Glas, als sie sich in den schmalen Raum schiebt.
Der hintere Teil des Raumes ist noch dunkler, ein schmales Viereck zeichnet sich am Ende des Raumes ab, dorthin strebt auch der Schatten, deutlich hinkend.
Soweit Chelia erkennen kann, presst die Person etwas vor sich an die Brust, die Bewegungen wirken fahrig, fast hektisch, während sie ihrer Verfolgerin zu entkommen versucht.

Chelia trägt feste Stiefel, die Scherben können sie also nicht bremsen. Und so überlegt Chelia nicht lange, sondern springt dem Schatten hinterher. Wer ist er? Was verbirgt er in seinen Armen? Ist er etwa einer von "Denen"? Sie muss ihn haben, und das möglichst lebend. Chelia sieht die große Chance gekommen, endlich einmal Antworten zu erhalten, Antworten in dem Meer an Fragen, die bei der Versammlung aufgeworfen wurden. Chelia ist jung. Chelia ist schnell. Chelia hinkt nicht. Nach normalem menschlichen Ermessen müsste sie den Schatten also ziemlich bald eingeholt haben.

So einen spontanen Mordanschlag hat die Allianzerin wahrlich auch noch nicht erlebt... schnell weicht sie instinktiv einen Schritt zurück, aber sicher nicht schnell genug hätte Chelia nicht rechtzeitig gestoppt. Ein weiteres Mall stolpert sie gegen den armen hinter ihr stehenden Spielmann und lässt vor Schreck die Kerze fallen, die umgehend erlischt und die Umgebung wieder in die nächtliche Dunkelheit taucht. Während Chelia weiter in den Raum hineinstürmt und schon bald von der Schwärze des Raumes verschluckt wird, strebt Timea nach Luft schnappend die entgegengesetzte Richtung an und steht gleich darauf wieder draußen.

DIe grosse Gestallt ist schon an der Tür, muss sich jedoch tief bücken, um hindurch schlüpfen zu können.
Schon ist Chelia hinter ihr, hört den schnellen hastigen Atem der Flüchtenden.
Etwas weiches, haariges wischt Chelia durch das Gesicht, ein weiteres mal in der Rückbewegung gegen die Brust. Derr Schatten besitzt einen rückwärtigen, mit einem höchst lebendigen Eigenleben ausgestatteten Anhang.
Nichtsdestotrotz will die Person entkommen und hinkt hastend weiter.

In der Tat ist Chelia hart hinter dem Flüchtenden. In der Dunkelheit kann sie leider den Anhang nicht erkennen. Vom Schatten ist jedoch nur das zu sehen, was er eben ist: Ein dunkler Schatten, der sich gegen die Dunkelheit nur leicht abhebt. Als sich jedoch das Haarige in ihrem Gesicht breit macht, wischt sie es mit der Hand, die die Asnivala hält, fort - und riskiert damit natürlich, eben diesen Anhang mit der Klinge erheblich zu beschädigen. Der Schatten ist wohl bemüht, eine gewisse Geschwindigkeit zu erzeugen, und doch ist es für Chelia eine nicht sehr schwere Übung, an ihn heranzukommen. Schon kann sie ihm eine Hand auf die Schulter legen. Sie greift zu und reißt die Schulter zurück.

"Bleibt stehen, oder ich steche Euch ab!" ruft sie dabei.

Ein schmerzerfüllter Laut schlüpft dem Schatten über die Lippen, als das Asnivala in durch Fell und Haut schneidet und eine blutige Schmarre hinterlässt.
Blitzschnell fährt der Schatten herum, schneller, als Chelia blinzeln und reagieren kann, hat sie eine waschechte, ungehaltene und sehr sehr übellaunige Chira vor sich.
Glühende fluoreszierende Augen in intensiven Blau , zurückgelegte Ohren, schiessen auf Chelia zu, in der Kehle ein rollt ein tiefes Knurren., Noch immer drückt der Schatten mit links etwas an sich, die Rechte fährt mit ausgestreckten Krallen auf die Schwarzhaarige zu.
Die Zähne gebleckt vor Wut und unerwartetem Schmerz stürzt der graue Schatten auf die Kämpferin zu, deren Hand ins Leere greift, weil die Schulter nicht mehr da ist, wo sie vorher war.
"Bist du bekloppt du irres Weib?" dröhnt der ehemaligen Jahajas dunkel und durchaus bekannt entgegen.

(ooc: Sorry... aber daran hab' ich jetzt nicht gedacht... Hab mich schon gewundert, dass du von Yüsbasi übernommen hast...)

Chelia braucht nicht lange, um die Flüchtende zu erkennen. Dementsprechend groß ist auch die Überraschung. Wie versteinert steht Chelia da, und wenn die ausgestreckte, krallenbewehrte Hand treffen will, so wird sie treffen. Die Spitze der Asnivala sinkt zu Boden bis sie denselben mit einem leisen Klimpern berührt. Mit großen Augen sieht sie die Priesterin an, und falls sie des nächtens sogar Farben sehen kann, so wird sie auch feststellen, dass das Gesicht der jungen Frau kurz erbleicht um danach zu erröten. Einige Male öffnet und schließt sich der Mund, wohl nach Worten suchend, wo keine Worte sind. Schließlich ist ein kleinlautes "Pahoi" zu hören, gefolgt von einem reichlich verständnislosem "Aber... was rennt Ihr auch vor mir davon?"

Nun ist diese Frage wohl nicht sehr tiefsinnig, aber doch einigermaßen begründet. Die zweite hingegen, aus tiefster Verlegenheit gestellt, ist, genau betrachtet, absolut blödsinnig.

"Tut's sehr weh?"

So überschlagen sich die Ereignisse und der Barde ist sicherlich niemand, der mit reflexartigen Vorzeigereaktionen protzen kann. Die Asnivala saust auf Timea zu, sodass diese zurückweicht und gegen Javero stößt, welcher schlichtweg das Naheliegendste tut und mit ihr einen Schritt zurücktaumelt. Kaum hat er Zeit sich überhaupt klar zu werde was da gerade passiert ist, als Timea auch schon fluchtartig nach draußen strebt. Sicherlich würde er ihr nun gleich besorgt nachstürzen, doch kaum einen Moment später erklingt auch Chelias martialischer Ausruf, was ihn zweifelsohne noch viel mehr besorgt, sodass der Spielmann nun mit einem Keuchen ebenfalls losstürmt und den beiden Hetzenden hinterher eilt. Gerade noch bekommt er mit, wie Tessyas ungehaltene Stimme durch den Raum donnert und Chelias kleinlaute Entschuldigung wie ein dünnes Flämmchen unter der Wut der Katzenhaften flackert. Rasch ist er hinter der Elurierin, betrachtet fassungslos das niedergesunkene Schwert und die Blutspur, welche selbiges verursacht hat. (Ich konnte dem Kontext jetzt nicht wirklich entnehmen wie gravierend die Verletzung ist, also wenn da keine Blutspur sein sollte, streicht das bitte )
Seine Hand greift nach Chelias Schulter, zieht sie ein Stück zurück, außer Reichweite der chiranischen Pranke, sollte diese sich doch noch entscheiden zuzulangen. "Chelia, geh bitte raus und sieh mal nach Timea." spricht er mit ruhiger Stimme zu der vom Donner gerührten, hielt er die beinahe-massakrierte Händlerin wohl gerade für das kleinere Übel. Gleichzeitig greift er sacht nach Chelias Hand und entwendet ihr das Schwert, sollte sie es zulassen, um es anschließend ohne jegliche Routine in die Scheide an ihrem Gürtel zu schieben. "Los jetzt." raunt er ihr noch einmal zu und dreht sie zur Not mit sanfter Gewalt in Richtung Tür des Schankraumes.

((ooc: Kleine Einschätzung der Lager meinerseits: Eine Blutspur wird sich vielleicht am Schwanz finden, kaum am Boden. Die Bewegung war eher so, als ob sie eben eine lästige Fliege verscheuchte hätte, also mehr schnell als kraftvoll. Ein Schnitt im Schwanz ist sicher drin, allerdings wird da jetzt nicht das Blut rumspritzen und wir in Zukunft eine schwanzlose Heilerin haben. Was das Zurückziehen angeht - Javero kann Chelia wohl vor einem zweiten Schlag in Sicherheit bringen. Der erste, das entscheidet allein Tessya, ob der trifft. Aus der Drehung zuschlagen geht ja relativ schnell, und da müsste Javero schon ein Alter Ego alias Flash haben, um das zu verhindern... IC melde ich mich also wieder, wenn ich weiß, was Tessya so macht ))