Forum Übersicht - RE: Unbekannte Umgebung - 3

"Wer ? Vielleicht Verrückte ?" das sachte Zwinkern verrät Hel, dass seine Gastgeberin hier wohl nicht seiner Meinung ist, das Ganze aber auf sich beruhen lässt.
"Ja Eintopf - so richtig mit Gemüse und so, aber ohne Fleisch. Das mit dem Jagen und Fischen ist so gar nichts, was ich kann." sie steht auf und klopft Hel neckend auf die Schulter. "Nur ein Teller ? Was macht ihr dann bei zweien ?" mit einem Lachen läuft sie Richtung Küche und kommt kurze Zeit später erstmal mit Teller, Besteck und ein wenig Brot zurück. Die flachen Fladen sehen aus, als seien sie in einer Pfanne gebacken - keine besonders anspruchsvolle, aber sättigende Hausmannskost. Den Eintopf selbst erwärmt sie über dem offenen Feuer am Herd, ehe sie den ganzen Topf danach kurzerhand auf den Tisch stellt und eine Schöpfkelle danebenlegt. "Bedient euch."

"Kann durchaus sein." : antwortet Hel und zwinkert zurück. Es stört ihn keineswegs, daß sie in dieser Sache verschiedener Meinung sind. Mit fast schon verzücktem Gesichtsausdruck hört er Timeas Schilderung des Eintopfs zu. "Für zwei Teller liege ich euch zu Füßen, Timea, und erwarte eure Befehle.": ruft er ihr nach, als sie in die Kühe geht. An den Chira gewandt sagt er:" Man hat es nicht leicht, wenn man nicht kochen kann. Ich habe es sogar versucht, aber die Resultate haben nicht einmal die Echsen gefressen, die Ataeric so gefallen." Als Timea das Brot auf den Tisch stellt, nimmt er fast andächtig einen Fladen und schnupert daran, bevor ein Stück herausreißt und genüßlich darauf kaut. "Wie stehts mit euch Averok? Könnt ihr eucht etwas zubereiten, daß über gebratene Eier hinausgeht?" Dann wird er von Timea und dem Geruch des Essens, das aus dem Topf aufsteigt, völlig abgelenkt. "Heute ist wirklich mein Glückstag." Er braucht keine zweite Aufforderung um sich den Teller zu füllen.

Averok beobachtet schmunzelnd das 'Treiben' zwischen den beiden.

Bei der Erwähnung des Eintopf meldet sich natürlich prompt sein Magen mit einem zustimmenden Geräusch.

"Nicht dass ich euch etwas wegesse", sagt Averok zögerlich.

Dabei schaut er erst auf den mittlerweile gefüllten Teller von Hel und dann auf Timea.

"Wenn Ihr sagt, dass die Essenbeschaffung hier schiwierig ist, will ich euch um dieses Essen nicht bringen", sagt er und nippt kurz an seinem Kelch.

"Noch ist hier nichts schwierig - außer dass man vor Langweile manchmal fast sterben könnte..." mit einem Schnauben greift Timea nach der Kelle und schöpft dem Chira einen großen Teller voll.

"Glaubt mir, wenn ich Angst hätte dass ihr mir was weg esst, dann hätte ich es euch kaum angeboten. Also lasst es euch schmecken. Und wenn ihr fischen könnt, dann verbessert sich unsere
Vorratsbeschaffung gerade wieder deutlich." fügt sie mit einem Schmunzeln hinzu.

Mit einem dankbarem Nicken nimmt Averok den Teller entgegen.

Er schaut sich nach einem Platz um.

"Dann werde ich wohl hier bald etwas zur Nahrungskette beisteuern müssen.", sagt Averok dabei, während er nebenbei seinen Eintopf mit pusten abkühlt.

"Aber um etwas beisteuern zu können, benötige ich zumindestens ein kleines Boot und weitere Ausrüstung. Wo bekomme ich sowas her?", fragt der Chira, während er immernoch nach dem passenden Sitzplatz sucht.

Hel unterbricht nur kurz seine nahezu andächtig gehaltene Mahlzeit und schiebt mit dem Fuß einen der Stühle um den Esstisch ein wenig nach Außen. Aufforderung und zu gleich Angebot an den Chira, der seinen Teller in der Hand hält und noch immer nach einem Sitzplatz Ausschau hält. Nachdem er ein Stück Brot in den köstlichen Eintopf getunkt hat, nimmt er sich die Zeit Averok zu antworten. "Geht die Hauptstraße hinunter bis in den Hafen. Dort liegen ein paar Kähne am Steg. Sie sind ordentlich getakelt und gut in Schuß. Sucht euch einen aus und schnappt ihn euch. Ich verstehe nichts vom Fischen, aber es liegen ein paar Netze, Taue und anderes Zeugs herum. Bedient euch einfach und schon seit ihr im Geschäft." Er grinst und macht sich wieder über seinen Teller her.

Averok hört Hel's Antwort und zögert dann ein wenig.

"Aber wo kommen wir da hin, wenn dass alle machen würden. Wer weiß, wem die Boote oder die Ausrüstung gehört... Das ist doch wie stehlen...", sagte Averok.

"Oder machen es alle so? Bedient sich jeder einfach so an dem vorhandenen Eigentum?"

"Genau das hab ich auch gefragt." meint Timea nickend, als der junge Chira sich gesetzt hat. Im Gegensatz zu Hel hält sie sich beim Essen zurück, allerdings kommt hier in diesem Hause wohl auch öfter eine frisch gekochte Mahlzeit auf den Tisch als in der Behausung des Heilers. Den Becher in den Händen drehend, zuckt sie mit den Schultern. "Aber wenn ihr erst einmal ein paar Tage hier seid, dann werdet ihr merken, dass wirklich alles einfach so herumsteht und wirklich außer uns niemand hier wohnt. Noch sind genügend Lebensmittel, Wohnungen und Kleidung vorhanden." Averok wird die Betonung des kleinen Wörtchens "noch" unschwer auffallen. "Deshalb tut ihr gut daran, euch mit allem was ihr braucht einzudecken - und am besten noch Vorräte anzulegen. Wenn ihr Fischer seid, dann kennt ihr sicher auch Möglichkeiten, euren Fang haltbar zu machen."

Averok schmunzelt ein wenig.

"Ich soll mir also alles für ein angenehmes Leben hier zusammensuchen. Da bin ich ja mal gespannt, ob dies nicht irgendwann auf ein Problem hinausläuft, wenn ich mir etwas nehme, was jemand anderes auch begehrt.", sagt er und nippt an seine Becher.

"Und wo wohnt ihr?", fragt er in Richtung Hel.

Die moralischen Bedenken des Chira kümmern Hel recht wenig. Der Höflichkeit halber verzichtet er aber darauf, dem Chira zu sagen, daß er sein Netz schwimmend hinter sich her ziehen kann, wenn ihm die Inbesitznahme eines Bootes Kopfschmerzen verursacht. "Köstlich!": murmelt er zwischen zwei Bissen. Er ist dabei seinen Teller mit einem Stück Brot von den letzten Soßenresten zu befreien, als ihn Averok wieder anspricht. "Ich habe mir ein Haus am Wasser ausgesucht. Wenn ihr zum Hafen kommt, haltet euch nach Westen, den Strand entlang. Ihr könnt es nicht verfehlen. Das Haus ist weiß und verfügt über eine große Veranda."