Forum Übersicht - RE: Fouragieren a la Ataeric - 2

Eine deutliche Erleichterung am Gewicht des Karrens kann Ataeric trotz des eifrigen Helfers nicht wahrnehmen, doch ist dieser immerhin sichtlich bemüht und stapft leicht vornüber geneigt neben dem Krieger her, mit beiden Händen die rückwärtig Griffstange fassend und mehr Elan an den Tag legend, als so eine Hand voll gepflückter Beeren wohl Wert wären, die man an jeder Straßenecke auch selbst pflücken könnte. "Also für meine Belange reicht es vollkommen!" erwidert er fröhlich und wirft ein breites Grinsen zur Seite, gehörte Karrenziehen ja nun nicht zum gewöhnlichen Tagewerk eines Barden und schon garnicht vor dem Frühstück!
Während Ataeric den Weg zur Vordertür anstrebt, lehnt sich der Spielmann gegen das Gefährt, sammelt vorher noch eine Hand voll Beeren aus den Körben und verspeist diese gemütlich aus der Handfläche. Sein Blick ruht dabei neugierig auf der Veranda.

Die Haustüre von Vella steht offen. Ataerics Ankunft ist wirklich nicht zu überhören. Das Geschepper des Karrens lockt Vella zum Nachschauen. Als sie auf die Veranda kommt sieht sie den Krieger und dahinter Javero mit dem Karren. „Sichara.“: grüßt sie freundlich. Javero winkt sie zu. „Habt ihr die halbe Stadt ausgeräumt?“: erkundigt sie sich mit einem Seitenblick auf den Karren. Die Finger ihrer rechten Hand sind schwarz. Ataeric hat sie wohl beim Zeichen erwischt.

Der Krieger nickt ihr zum Gruß zu und wendet sich bei ihrer Nachfrage prüfend zum Karren um. Der Scherz der in den Worten liegt nimmt er offensichtlich nicht wahr:" Nein, nur die die breite Straße um das Kaufmannsviertel herum, dort wo der Platz verläuft und.. zwei Seitenstraßen", zählt er gewissenhaft auf, als er sich wieder zu ihr dreht. " Hast du genügend Platz dafür? Sonst stell ich es auf die Veranda einer deiner Nachbarhäuser unter."

Schmunzelnd hört sie Ataeric zu. Langsam gewöhnt sie sich daran, daß er alles wörtlich nimmt. Einen Witz zu machen ist bei ihm nicht leicht. Aber sie nimmt es ihm nicht übel. Das gehört zu ihm wie das blonde Haar. „Laß uns nach schauen. Dann kann ich es dir sagen.“: antwortet sie. Sie geht durch den Garten hinaus auf die Straße. „Sichara, Javero.“: begrüßt sie den Spielmann freundlich. Sie schaut sich die Karrenladung an. „Da hast du ordentlich zugepackt. Aber es wird sich schon ausgehen. Ich schieb den Tisch und die Stühle ins Eck, dann paßt es schon auf die Veranda.“ Da kommt einiges an Arbeit auf sie zu. Die Gefäße müssen alle ausgekocht werden, damit nichts schimmlig wird. Sie nimmt sich ein paar Gläser und trägt sie zu ihrer Veranda.

Ataeric nickt zu Vella´s Entscheidung. Allein die Verderblichkeit der Früchte würde verhindern, dass ihre Veranda allzulange vollgestellt ist. Der Krieger packt sich einen Früchtekorb und folgt der kleinen Frau durch den Garten, um das Obst an die gewiesene Stelle abzulegen. " Reichen die Gläser?" fragt er Vella etwas zweifelnd. Im Gegensatz zu den anderen Sachen erwiesen sich diese als deutlich schwerer zu beschaffen. Der Blondschopf kehrt zum Karren zurück um den nächsten Korb zu holen und sofern Javero noch nicht von selbst darauf gekommen ist, tatkräftig! mit anzupacken handelt er sich einen warnenden Blick ein. Getreu dem Motto, mitgefangen, mitgehangen erwartet der Krieger auch hier seine zwei helfenden Hände!

"Tag Vella!" grüßt der Spielmann heiter und hebt lächelnd die Hand zu der jungen Beamtin. Er verfolgt interessiert wie Vella Ataerics Beschaffungserfolg bewertet, dann beobachtet er erstmal etwas müssig wie die Beiden damit beginnen den Karreninhalt auf die Veranda zu verfrachten. Zweifelsohne fragt er sich gerade, ob es nicht einfacher wäre den Karren durch den Garten hindurch bis zur Veranda zu ziehen - müsste man nicht so weit laufen. Die durchaus logistisch-sinnvollen Gedanken stoßen allerdings auf wenig Wertschätzung, immerhin wirkt der Spielmann dabei unnachahmlich trödelig. So hat sich Ataeric schon den zweiten Korb geschnappt und platziert den bösen Blick zielgenau und effektbewusst auf dem gelockten Tagedieb. Dieser schnappt nach Luft, um gleich darauf hampelige Bewegungen mit den Armen zu vollführen, welche erst zum Karren, dann zur Veranda deuten und sich letztlich irgendwo in der Mitte verknoten, nur um unter dem beherzten "Ja aber..." Ataerics Rücken schon wieder beim tatkräftigen entschwinden zuzusehen. Mit einem ergebenen Schnauben beugt er sich schließlich über den Karren. Immer diese Hetze! "Aha! Na das wäre ja jetzt auch wirklich undenkbar schrecklich, wenn ihr noch unordentlich hier drin liegen würdet!" spricht er die Gläser personifiziert an. Er grinst kurz, ehe er einen beherzten Arm voll nimmt und damit durch den Garten trollt. Das Erste löst sich bereits frühzeitig aus der übervollen Umarmung und plumpst ins weiche Gras. Ein weiteres will kippen, wird jedoch mit dem Kinn abgefangen, sodass der weitere Gang ziemlich verrenkt anmutet. Auf der Veranda angelangt stellt der Spielmann dann aber fest, dass es hier nun nicht ohne weiteres möglich ist die Gläser so abzusetzen wie er sie ergriffen hat. "Hmm...kann mir mal jemand eine Hand leihen?" ruft er undeutlich mit starrem Kiefer, da dieser immer noch das Glas fixiert.

Den Tisch hat sie in die äußerste Ecke der Veranda geschoben. Jetzt ist sie dabei die Sessel hinauf zu stellen. "Ich weiß nicht.": antwortet sie Ataeric. "Ich hab noch nie so viel Früchte eingekocht. Deswegen kann ich es schwer abschätzen, Wenn nicht, wird uns schon was einfallen." Als sie den letzten Sessel hinaufstellt, bemerkt sie wie Javero mit den Gläsern kämpft. "Warte. Ich komm schon." Mit ein paar Schritten ist sie bei ihm und nimmt ihm ein paar Gläser ab. "Gut das du sie nciht auf die Straße hast fallen lassen.": hänselt sie ihn gutmütig. Sie stellt die Gläser auf die Veranda um einen Überblick zu bekommen.

Erleichtert atmet der Spielmann auf, als ihm die gefährlichen Wackelkandidaten aus den Armen genommen werden. Er grinst der zierlichen Helferin fröhlich entgegen und senkt dann dankend den Lockenschopf. "Rettung in letzter Sekunde! Das sind aber auch flutschige Biester!!!" verunglimpft er die sensible Glasware, während er die Gläser zu den Anderen stapelt. Anschließend trabt in den Garten zurück, um die verlustig gegangenen Gläser aufzusammeln und falls nötig auch noch die restlichen aus dem Karren mitzunehmen, sodass das Gefährt alsbald geleert sein dürfte. Zufrieden beschaut sich der Spielmann die "Früchte" der ganzen Arbeit und findet, dass es durchaus legitim sei, sich mit einer Hand voll eben selbiger zu belohnen. "Und was jetzt?" fragt er gemütlich kauend.

Mit zusammengezogenen Brauen beobachtet Ataeric, wie Javero erst ein Glas und dann ein weiteres verliert. bis ihm Vella zur Hilfe eilt. Er geht schweigsam zurück zum Karren und schultert sich einen weiteren Korb, mit dem er dem vergnügten, Glas aufsammelnden Barden wieder entgegen kommt während die zierliche Frau die Behältnisse auf ihrem Tisch anordnet. "Geht nur eines zur Bruch, kannst du heute Abend nicht mehr sitzen", wird dem jungen Mann leise versprochen, ehe er an ihm vorbei geht und den schweren Korb dort abstellt, wo die Hausbesitzerin ihn gerne hätte. Er holt die fehlende Körbe herbei und hebt schließlich die Schultern, als Javero nach der weiteren Prozedure nachfragt. " Ich bring den Karren wieder weg. Es sei denn du brauchst noch was, Vella. Wann willst du die Früchte denn einkochen?"

Das unbeschwerte Lächeln erlischt prompt, als der Krieger kurz neben dem Spielmann inne hält, um die Drohung in die quirlige Geschäftigkeit zu raunen. Die schmalen Schultern spannen sich und der gelockte Schopf gleitet herum, um Ataeric aus geschmälerten Augen entgegen zu blicken. Trotzig schürzen sich die schwungvollen Lippen zu einem trotzigen Lächeln und ein leises "Ach wirklich..." wird dem Krieger noch hinterher gemurmelt, was einen durchaus wenig eingeschüchterten Eindruck vermittelt. Dass die beiden Gläser nun aber sichtbar etwas fester gepackt werden und der kurze Rückweg zur Terasse an gewissenhafter Unfallfreiheit gewonnen hat, spricht eine ganz adere Sprache...

Sie merkt das kleine Zwischenspiel zwischen dem Krieger und Javero wegen der Gläser. Aber sie beschließt nicht darauf zu reagieren. Sie mag Javero. Aber manchmal ist sein an völlige Gleichgültigkeit grenzender Schlendrian selbst ihr lästig. Wie sehr mußte das erst Ataeric auf die Nerven gehen? Sie lächelt den Hünen an. "So schnell wie möglich. Die Früchte werden nicht besser, wenn sie auf der Veranda stehen. Ich muß zuerst die Gläser auskochen, dann die Lemijsha auspressen. Ohne den Saft wird die Marmelade nicht fest. Dann können wir anfangen. Bei der Menge an Früchten wird es sicher bis zum Abend dauern. Ich schlage vor, du bringst den Karren weg und kommst dann wieder." Dann wendet sie sich an Javero. "Wenn du mir beim Ausdrücken der Lemijsha hilfst, können wir vielleicht fertig sein, bis Ataeric zurück kommt." Sie schaut den Spielmann fragend an.

Vellas Beschreibung lauscht der Spielmann mit rätselndem Blick, kann er sich wohl weder vorstellen warum Lemijshasaft die Marmelade fest macht, noch warum man die Gläser kochen muss. Der Gedanke einer schmackhaften Brühe mit Glaseinlage lässt ihn dümmlich grinsen, doch noch ehe die Gedanken in noch tiefere Narretei abdriften können, richtet die Schwarzhaarige ihr Wort an den jungen Tunichtgut. "Hmm? Oh...ja sicher! Gern!" eilt er sich zu erwidern und lächelt unter sich hebenden Mundwinkeln. "Toll! Sowas hab' ich noch nie gemacht. Wird sicher lustig!" der Saft der dunklen Beeren hat die Fingerspitzen des Mannes blau gefärbt und die beiläufige Geste mit welcher er selbige an der Hose abwischt macht deutlich, dass die Farbe seiner Beinkleider dankbar gewählt wurde, bleiben doch keine sichtbaren Spuren.

Da Ataeric überhaupt nichts über von der Herstellung von Marmelade versteht, wundert er sich nicht einmal über das Auskochen von Gläsern oder spezielle Zutaten, ganz im Vertrauen dass die schmale Vorovisin schon wissen wird was sie tut. Er wischt sich die Handflächen ab und nickt Vella zu:" Ich benötige nicht lange" und wirft dem Barden einen sehr langen Blick zu, der ihn warnt hier bloß kein Chaos zu stiften während er weg ist. Mit langen Schritten verlässt er die Veranda und kurz darauf samt Karren den Karten - doch ist das Poltern und Rumpeln mit dem die Holzräder über die gepflasterten Steine hüpfen noch lange zu vernehmen.

„Also dann! Fangen wir an.“ :sagt sie zu Javero und geht ins Haus. Aus ihrer Vorratskammer holt sie eine ganze Kiste mit Lemijsha. „Ich schneide, du presst sie aus.“ Lächelnd stellt sie ihm eine große Schüssel hin. Bevor sie anfängt stellt sie noch Wasser auf. Geschickt schneidet sie die Früchte in zwei Hälften. Schneller als der Barde sie ausdrücken kann. Bald liegt ein ganzer Haufen neben der Schüssel. „Wenn du so weiter machst, sind wir morgen noch nicht fertig.“: stichelt sie mit einem Schmunzeln. „Ich mach eine Pause und fang mit den Gläsern an. Damit du nachkommst.“ Nach und nach schlichtet sie vorsichtig die Gläser ins heiße Wasser.

Der Spielmann hat es nicht eilig, was dem allgemeinen Arbeitspensum nicht unbedingt hilfreich entgegen kommt. Die Schüssel in den Schneidersitz geklemmt, hat er es sich auf der Arbeitsfläche gemütlich gemacht und quetscht an den halben Lemijsha herum, was nun nicht an Elan mangeln lässt, aber durchaus an Effektivität, spritzt es doch ordentlich und das gesamte Umfeld samt Barden selbst, ist alsbald mit dem sauer-klebrigen Saft besprenkelt. Vellas wenig subtiler Hinweis auf den anwachsenden Haufen unausgepresster Früchte lässt den Barden eine Braue heben und skeptisch in seine Schüssel sehen, in welcher erschreckend wenig Saft und viele Kerne herumschwimmen. "Das wäre die perfekte Arbeit für Ata!" findet er mit einem listigen Grinsen. "Der nimmt gleich zwei Hälften auf einmal..." verbildlicht der Spielmann die Schilderung, indem er in jede Faust eine halbe Lemijsha klemmt. "Dann macht er ein finsteres Gesicht..." wird auch diese Beschreibung äußerst realistisch dargestellt. "Und dann wird sich die Lemijsha ganz freiwillig in die Schüssel entleeren, denn Lemijsha mögen sauer sein,...aber Ataeric ist saurer!" die schmalen Hände quetschen die Früchte, doch mehr als ein dünnes Rinnsal tröpfelt nicht heraus, sodass diese Verbildlichung etwas an Authentizität mangeln lässt. Dennoch lacht der Barde heiter auf, wirft bei diesem Impuls fast die Schüssel von der Anrichte und hält sie gerade noch so auf, ehe er sich mit klebrigen Fingern die Haare zurück streicht und immer noch leise gluckst.