Forum Übersicht - RE: Bei Shasla - 2

Völlig perplex steht er da und lässt sich die Hand von ihr nehmen. "Äh... hmm... ähh" stammelt er vor sich hin. Schließlich ist er nur ein Mann und sie ist eine hübsche Frau. Wenn auch das ein oder andere gesagt worden ist, so hat er keinerlei negativen Erfahrungen mit dieser Frau gemacht. So ist es auch nicht verwunderlich das ein "Selbstverständlich" aus ihm heraus sprudelt.

Sie scheint direkt in seine Seele blicken zu wollen und sie erkennt deutlich die Adern am Hals pulsieren. Er scheint sogar ins schwitzen zu kommen und so muss er die Hand der Frau wieder loslassen. "Darf ich unsere Schmiedin noch was fragen bevor wir los gehen? Es geht auch schnell."

Freudig überrascht verzieht sich ihr Mund zu einem breiten Lächeln. Die Hand wird sie nicht nachfangen, vielmehr kratzt sie sich mit ihren freigewordenen Fingern fast schon verlegen am Hals.

"Keine Eile," antwortet sie, "ich habe heute soundso noch was vor. Ich würde sagen, wir treffen uns einfach morgen früh im Silberkrug. Dann brechen wir auf. Vielleicht gelingt es mir heute ja, etwas zu jagen, und mit dem werden wir wohl etwas kriegen von dem komischen Wirt da..."

Sie lacht kurz auf, dann dreht sie sich zur Schmiedin um.

"Also, ab morgen werdet Ihr mit Rohstoffen beliefert," sagt sie nun sichtlich erfreut zu der Sragon. "Wenn ich nun nur noch die Asnivala haben könnte, dann überlasse ich Euch Eurem neuen Kunden."

„Gut, das wäre dann abgemacht.“: sagt Shasla und winkt ab, als Sundara ihr ihre Klinge geben will. „Paß dir schön selbst auf deinen Luxuskram auf. Ich glaube nicht das du mich bescheißen wirst, aber wenn dann finde ich dich schon.“ Dann geht zu einem hölzernen Schrank in der Schmiede und nimmt zwei Messer heraus, die sie auf einen Werktisch legt. Das Eine ist ein robustes Messer wie es oft von Bauern als Waffe, Werkzeug und zum Essen benutzt wird, das Andere weißt eine Form auf die Sundara wahrscheinlich noch nicht gesehen hat. Eine gerade, einschneidige Klinge deren Spitze schräg in einem stumpfen Winkel verläuft und wie die Schneide angeschliffen ist. „Such dir eins aus.“ In dem Moment wird sie von dem blonden Neuankömmling unterbrochen. „Wird auch besser sein.“: erwidert sie auf seine Bemerkung, daß er warten würde. Die Schmiedin verfolgt den Wortwechsel und sagt dann zu Sundara. „An deiner Stelle würde ich warten bis deine Ira wieder auf den Beinen ist.“: sagt sie mit einem abschätzigen Blick auf Bhok. Aber dann zuckt sie mit den Achseln. „Deine Sache. Ich geh die Asnivala holen.“

Sundara geht nun zu dem Werktisch. Sie nimmt zunächst das einfache Bauerrnmesser in die Hand, macht einige Bewegungen aus dem Handgelenk, prüft dann mit dem Finger die Klinge. Shasla ist eine äußerst gute Waffenschmiedin. So gut, dass die Klinge ganz außerordentlich scharf ist. Dies manifestiert sich denn auch an dem Finger, der sofort in Sundaras Mund verschwindet. Nicht lange verweilt er dort. Der Schnitt ist klitzeklein, blutet nicht einmal richtig - vielmehr war es wohl die Verwunderung über diese Schärfe, die den Finger auf seine Reise geschickt hat. Sie prüft die Festigkeit der Klinge. Sundara nickt zufrieden legt das Messer zurück. Dann nimmt sie das andere Messer. Wieder wird die Klinge geprüft, dieses Mal ohne sich die Haut zu ritzen. Die Form ruft bei Sundara ein leichtes Stirnrunzeln hervor. Wieder macht sie einige Bewegungen aus dem Handgelenk. Es sind keine Bewegungen, die jemand ausführen würde, würde er das Messer als Waffe verwenden wollen. Es sieht so aus, als würde sie etwas schnitzen. Sie legt das eigenartige Messer weiter von sich entfernt auf den Tisch. Die Entscheidung ist wohl getroffen.

„Ich weiß ja nicht, wie viel Schrott Ihr wollt,“ antwortet sie. „Es ist also leicht möglich, dass ich mit ihm und mit ihr Gänge und Keller durchforste. Außer ich finde freilich gleich im ersten eine ganze Wagenladung Asnichare. Und, naja ich weiß ja nicht, wann Ira wieder auf dem Damm ist, das wird mir hoffentlich Misaki sagen... Und, ich mag nicht zu lange Schulden haben.“

Sie dreht sich kurz zu dem Elurier hinter sich um, dann ruft sie Shasla mit belustigter Stimme hinterher: „Und so schlecht sieht er doch auch wieder nicht aus...“

Die Schmiedin hat offensichtlich die letzte Bermerkung Sundaras noch mitbekommen, denn als sie zurückkommt sagt sie. „Auf Aussehen wird gepfiffen wenn es um die eigene Haut geht. Aber wie gesagt, deine Sache. Glaub nicht das da unten Schrott und Metall in rauhen Mengen herum liegt. Mir geht’s vor allem um ein bestimmtes Material aber mit ist jedes Metall recht.“ In der Linken hält sie locker eine Waffe in einer lackierten Holzscheide. Jetzt zieht sie die Waffe und sieht sie eine ganze Weile an. „Technisch gesehen, ist das keine Asnivala. Sie verfügt über ein Stichblatt statt der üblichen Parierstange und die Klingengeometrie weicht von der einer Asnviala leicht ab. Ich habe versucht eine traditionelle Waffe, wie sie hier Jahrhunderte gefertigt wurden, zu kopieren. Für sich genommen ist das eine wirklich gute Waffe, aber verglichen mit dem Original elender Pfusch.“ Shasla rammt die Klinge wieder zurück in die Scheide. „Ich will sie einfach nicht mehr sehen. Jedesmal wenn ich sie anschaue, erinnert mich das an meine Unfähigkeit etwas wirklich Hervorragendes zu schaffen. Hier, nimm sie!“ Sie hält Sundara die Asnivala hin.

Als Sundara die Waffe entgegennimmt, geht ein Leuchten durch ihre Augen.

„Ich will ganz ehrlich sein,“ sagt sie dann. „Ich kenne mich bei Asnivale nicht sehr gut aus. Ich habe den Kampf mit der Ansivala gelernt, aber geliebt habe ich ihn nie. Und, naja, wenn man so groß ist wie ich, muss man halt doppelt so gut sein, um damit irgendwie erfolgreich zu sein. Hätte mir nicht meine beste Freundin im Moment ihres Todes dieses Teil hier,“ und sie zeigt auf die Asnivala an ihrer Seite, „anvertraut, keine zehn Roputan würden mich dazu bringen, sie herumzuschleppen. Jedenfalls, wenn Ihr mir sagt, dass diese Waffe gut ist, so will ich Euch glauben. Und Ihr müsst mir glauben, dass ich Euch sehr dankbar dafür bin.“

Einen guten Augenblick sieht sie die Schmiedin mit einem Lächeln an.

„Und glaubt mir,“ fährt sie dann fort und deutet mit dem Daumen auf den hinter ihr stehenden Bhok, „wenn das, was der mir bisher zu verklickern versucht hat, ansatzweise wahr ist, so wird er es wohl schaffen, mir da unten den Rücken frei zu halten. Und wenn nicht, dann wird halt er statt mir für die nächsten Stürme Euer Holz hacken müssen.“

Ein schiefes Lächeln legt sich auf ihre Lippen, bevor sie sich schließlich verabschiedet.

„Sinuva, Shasla,“ sagt sie mit einer leichten Verbeugung. „Und habt noch einmal vielen Dank. Ich hoffe, Euch so bald wie möglich das erste Metall bringen zu können!“

Sie nimmt das Bauernmesser vom Tisch, dreht sich nun um, wendet sich zum gehen. Hält dann jedoch inne. Sie wird etwas rot im Gesicht, und stellt eine etwas unbeholfene Frage: „Wie komme ich nun aber überhaupt zu Misaki?“

„Sie ist gut, darauf kannst du dich verlassen.“: entgegnet die Schmiedin voller Überzeugung. Mit einem Blick streift sie wieder den blonden Elurier. „Geredet wird viel, aber es deine Haut. Du mußt wissen was du tust.“ Shasla hebt die Rechte. „Nur keine Hast. Ich hab dir gesagt, ich habs nicht eilig. Kannst dir Zeit lassen. Paß auf dich auf.“: sagt sie zum Abschied und will sich schon dem Elurier zuwenden, als Sundara nach dem Weg zu Misaki frägt. „Das findest du nicht allein. Warte einen Moment. Wenn ich mit dem da fertig bin, gehen wir zu mir nach Hause, dann bringt dich Vierzehn hin.“ Sie dreht sich zu Bhok um. „Also nun zu dir. Was willst du? Waffen?“

Ist das Auftreten der wohl bewaffneten Sundara bisher schon bemerkenswert gewesen, mit Ihrem Bogen, den Pfeilen, dem Kurzschwert und der Asnivala, so grenzt es nun an Lächerlichkeit, wo sie gar eine zweite Asnivala mit sich herumträgt. Sie sagt nichts, doch ist aus ihren Augen wohl zu erkennen, dass ihr eine zusätzliche Verzögerung ziemlich gegen den Strich geht. Aber sie hat so viel Menschen- oder, in diesem Fall eben, Sragonkenntnis, dass sie sich denken kann, welche Konsequenz ein Einwand an Shasla haben wird. Und im Endeffekt, ist sie es, die den Mann oder die Frau mit dem komischen Namen braucht, und nicht Shasla, die jemand sucht um, ebendiesen oder ebendiese zu beschäftigen. ‚Vierzehn,‘ denkt sich Sundara, ‚ein Namen, der ziemlich stark nach Zahl klingt...‘

Und so sagt Sundara eben nichts, geht einfach die paar Schritte zurück, legt die neue Asnivala auf den Boden, setzt sich daneben - die Asnivala an ihrer Seite hat sie dabei schon fast elegant in eine pässliche Position gebracht - und macht das, was sie oft macht: Sie kramt ihr Rauchzeug hervor, entzündet eine Zigarette und beginnt in Gemütsruhe zu rauchen.

Als sich die Schmiedin zu dem blonden Elurier umdreht, fällt ihr etwas ein. „Ach was sollst du hier herum sitzen.“ Dann ruft sie mit erheblichen Stimmaufwand: „Dreiunzwanzig, setzt deinen Hintern in Bewegung und komm her!“ Kurz darauf erscheint ein völlig kahler Mann, der nur mit einem Lendenschurz bekleidet ist und neigt seinen Kopf vor Shasla. „Du weißt wo Misaki wohnt?“: fragt sie und der Kahle antwortet mit einem Kopfnicken. „Gut, dann bringst du sie hin und auf dem Rückweg gehst du bei Neunfinger vorbei und nimmst meine Sachen mit. Wenn er immer noch nicht fertig ist, dann mach ihm Beine. Ich warte schon lange genug auf die Bestellung.“ Wieder neigt der Kahle seinen Kopf. Dann wendet sich Shasla an Sundara. „Dreiunzwanzig bringt dich hin. Paß aber auf den Weg auf, zurück mußt du allein. Sinuva.“ Zu Bhok sagt sie: „Was ist jetzt. Ich hab nicht bis morgen Zeit. Was willst du?“

Gleich zwei Mal ist Sundara nun drauf und dran, sich nicht nur an dem Rauch, sondern am Ende noch an der ganzen Zigarette zu verschlucken. Zunächst, als sie den Namen hört. Dreiundzwanzig? Nun wäre es ja eine Möglichkeit gewesen, dass jemand einen Namen tragen könnte, der so ähnlich wie die Zahl Vierzehn klingt. Aber Dreiundzwanzig? Nie und nimmer! Gibt es an diesem Ort wirklich Leute, die als Namen eine einfache NUMMER tragen? Nun, als ob dies nicht genug wäre, taucht dann auch dieser Mann auf, kahl, fast nackt. Nun ist Sundara nicht alt, doch hat sie einiges erlebt und gesehen, aber das überrascht sie jetzt doch ziemlich. Sie steht auf, geht zu dem Mann hin. Auf diesem Weg murmelt sie ein nachdenkliches „Vielen Dank, Shasla!“ in die Richtung der Schmiedin. Ihre Augen liegen jedoch auf dem Mann, versucht die seinen zu finden. Diese weichen den ihren aus, als hätte er Angst davor, von ihnen in den Bann gezogen zu werden. Und so steht er nun vor Sundara, wohl einen Kopf größer als sie, und doch mit gesenktem Blick. Ein kurzer Wink deutet ihr, ihm zu folgen. Und so beginnt ihre Wanderung durch die Stadt. Wohl einige Male versucht Sundara, ein Gespräch zu beginnen. Er antwortet ihr nicht. Sie versucht neben ihn zu kommen, doch dann macht auch er einige schnellere Schritte, so dass ihr am Ende eben nichts anderes übrig bleibt, als ihm... zu folgen. Zielstrebig lenkt er seine Schritte nach dem Haus der Imkerin. In der Tat, Sundara hätte den Weg alleine wohl nicht gefunden. Und doch ist es in dieser Stadt nicht so schwer, sich zurechtzufinden. Zu verschieden sind die Gebäude, mal gut in Schuss, mal komplett zerfallen, mal herrschaftlich, dann scheint sie wieder ein einfaches Bauernhaus vor sich zu haben. Aber sie sind auch gut zu merken, sind also auch Wegweiser. Was wohl mit dieser Stadt passiert sein muss? So viele verlassene Häuser, und so wenige Leute?

Nun denn, die Stadt hat bei weitem nicht die Ausmaße der Hauptstadt der Allianz, auch Estichà würde sich gegen sie wie ein gigantischer Moloch ausnehmen, und so dauert es gar nicht einmal so lange, bis sie bei besagtem Haus ankommen. Dreiundzwanig deutet auf das Gebäude, und nun spricht er sein erstes Wort auf der ganzen Tour: „Misaki.“

Sundara springt förmlich neben ihm will seine Hand nehmen, wirft ihm ein freundliches „Nemec“ entgegen, ihre Augen leuchten dem schweigsamen Mann entgegen. Geschickt umgeht er jedoch diese wohlgemeinte Attacke. Er nickt nur kurz, dann geht er genauso zielstrebig, wie er hierhergekommen ist, auch wieder weg. Er dreht sich nicht um. Er hat seinen Auftrag erfüllt. Sundara sieht ihm noch einige Augenblicke lang nach. Die Zigarette ist aufgeraucht. Sie wirft den Stummel auf den Boden, tritt ihn mit dem Stiefel aus. Dann geht sie zu der Tür des Hauses und klopft.

——> Bei Misaki

Der junge blonde Elurier stellt sich ihr vor. "Mein Name ist Bhok und ich bin ein Meister des Holzes. Ich bin neu hier und frage mich ob Ihr Unterstützung benötigt. Ich kann vieles von Holzkonstruktionen der Häuser bis hin zu Pfeil und Bogen solange es aus Holz ist herstellen und reparieren."

Er schaut der Nummer hinterher und grinst leicht. Das kann aber an dem schönen Hinterteil von Sundara liegen.

„Und ich bin Shasla.“: entgegnet die Schmiedin. „Alle Holzarbeiten machen Ruki und seine Leute bei mir. Ich bin die Schmiedin.“ Shasla stoßt einen gellenden Pfiff aus. „Wartet einen Moment. Ruki wird gleich da sein. Redet mit ihm.“ Kurz darauf kommt aus dem zweiten Gebäude ein Mann gemächlich auf Bhok zu. Klein, sicher nicht größer als 165 Clat, schlank und zierlich, das lange dunkle Haar zu einem Zopf geflochten, der über der Schulter liegt, ist seine Haut von der Farbe alten Elfenbeins und die dunklen Augen sind auf eine exotische Weise leicht schräg gestellt. Shasla deutet mit dem Daumen auf Bhok. „Der sucht Arbeit. Angeblich ist er Meister des Holzes.“ Der Mann, der einfaches naturfarbenes Arbeitsgewand trägt verbeugt sich vor Bhok. „Seid Willkommen! Ich bin Ruki. Ihr sucht Arbeit? Leider muß ich euch sagen, daß ich niemanden brauche. Wir haben kaum Aufträge zur Zeit und meine Leute drehen Daumen. Allerdings kann sich das in absehbarer Zeit ändern. Kommt doch bitte in drei, vier Wochen wieder vorbei. Vielleicht kann ich euch dann brauchen. Versprechen kann ich es allerdings nicht.“

Bhok verneigt sich vor dem Mann "Sichara. Ja ich suche Arbeit und danke für die ehrlichen Worte. Ich werde dann wieder kommen und dann sehen wir weiter. Vielen Dank" Bhok schüttelt kaum sichtbar den Kopf und wendet sich dann zu Shasla. "Ich entschuldige mich für die Störung, wehrte Schmiedin." Dann folgt er Sundara und der Dreizehn.

--> Langsam den beiden folgend zu Misaki