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Mochten die restlichen Bewohner der seltsamen Stadt auch schon länger hier verweilen und die Gassen erkundet haben, so beschränkt sich der Aktionsradius der jungen Händlerin auf die wenigen Häuser in der direkten Umgebung sowie das Strandhaus ihres bislang einzigen Bekannten. Zwischenzeitlich ist die Wohnstätte eingerichtet und die wichtigsten Dinge besorgt – was soll man nun also mit den restlichen Stunden des Tages anfangen ?

Zieht es andere an den Strand, so liegt Timeas Fokus eindeutig im Osten der Stadt, wo sich ein Platz erstreckt, um den sich einige Geschäfte und Werkstätten konzentrieren. Die anderen Anwohner aufzusuchen und sich vorstellen, wäre auch eine Option – die Warenauslagen wirken jedoch um so vieles interessanter,lassen sich vielleicht Karten oder andere Hinweise darauf finden, wo die junge Frau eigentlich genau gelandet ist.

Was würde in der Hauptstadt der Allianz passieren, wenn sich zwei Unbekannte treffen? Es ist anzunehmen, dass sie aneinander vorbeigingen, als ob sie sich gar nicht bemerken würden. Nun, hier, wo man sämtliche Einwohner an seinen eigenen Händen abzählen kann und am Ende noch Finger übrig bleiben, ist die etwas anders. Um genau zu sein, ist es die selbe Sensation, als würde man einem befellten Reittier mit vier Beinen und einem Schwanz mit langen Zottelhaaren gegenüberstehen. Nun, dies muss man sich vor Augen halten, um die folgende Szene auch zu verstehen.

Nun, Timea ist gerade dabei, die Stadt zu erkunden und sich einige Auslagen anzusehen. Mag sie sich wundern, warum es in einer Stadt, in der es keine Kaufleute gibt, denn überhaupt Auslagen gibt? Mag ihre Sache sein. Auf jeden Fall rennt irgendwann eine junge Frau über den Platz. Es macht nicht den Eindruck, als würde sie vor etwas davonrennen, es macht auch nicht den Eindruck als hätte sie es eilig, irgendwohin zu kommen. Aber auf einer Insel, auf der man sich einfach nimmt, was man gerade braucht, kann der Tag auch ganz schön lang werden, und so kommen die Bewohner halt auf die eigenartigsten Ideen. Es ist eine hübsche Frau, knapp 1 Vat und dreiviertel groß, schlank, und ja, sie sieht überaus sportlich aus. Die langen, schwarzen Haare sind im Nacken zusammengebunden, nicht gerade sehr ordentlich, ästhetisch korrekt, vielmehr hat man den Eindruck, es sei nur geschehen, damit ebendiese Haare nicht im Gesicht kleben. Dieses Gesicht, dominiert von zwei großen, dunklen Augen, die wach durch die Gegend schauen und auch eine schöne Portion Energie beinhalten, ist ebenmäßig und - wohl der ungewöhnlichen Tätigkeit verschuldet - gerötet und schweißnass. Es ist recht warm auf der Insel, und jeden Tag tritt eine gehörige Schwüle auf, so ist dies nicht sehr verwunderlich. Die Frau trägt ein recht unauffälliges Gewand, aus festem Tuch genäht. Die Farbe ist nicht leicht zu definieren, irgendwo zwischen weiß, grau und braun - ja, es sieht einfach so aus, als ob sich niemand die Mühe gemacht hätte, dem Stoff irgendeine Farbe zu geben. Dieses Gewand besteht aus weiten Hosen, die bis an die Knöchel reichen, sowie einem ärmellosen Oberteil, vorne mit einem V-Ausschnitt. Insbesondere das Oberteil hat durch das Schwitzen ziemlich gelitten, klebt am Oberkörper.

So, also, Timea steht auf dem Platz und schaut in die Auslagen, die junge Frau rennt daher. Nun, abgesehen davon, dass die junge Frau in der Hauptstadt der Allianz wohl kaum so sinnlos durch die Straßen gerannt wäre, wäre sie, hätte sie es doch getan, wohl einfach an Timea vorbeigerannt. Aber wir sind nicht in der Hauptstadt der Allianz, sondern eben hier auf dieser Insel, und so bleibt die junge Frau recht abrupt stehen. Langsam geht sie auf Timea zu, sie aufmerksam musternd. Als sie so nahe ist, dass sie sie berühren könnte, sobald sie eine Hand austrecken würde, grüßt sie sie.

"Sichàra, seid Ihr neu hier?"

In der Allianzhauptstadt mit all seinen Vierteln dürfte es eher eine echte Überraschung darstellen, einfach so ein bekanntes Gesicht zu treffen. Und spazieren gehen ? Nun, wer seinen Geldbeutel oder noch mehr verlieren will, der kann wohl unbedarft durch die Gegend stromern. Hier indes kann die sogar Wohnstätte unverschlossen zurückbleiben, eine echte Neuerung für Timea, die noch dabei ist, diese komische Gegend verstehen zu wollen. Im Gegensatz zu der Joggerin kommt sie noch eher gemächlich, fast wie eine staunende Touristin daher und bestaunt gerade ein paar seltsame Gegenstände in einer der Auslagen, als näherkommende Schritte sie veranlassen, sich hastig umzudrehen.

Die meisterhaft kombinierte Feststellung der Fremden nimmt sie mit leichtem Schmunzeln zur Kenntnis. „Allerdings – sieht man mir schon von weitem an, was ?“ erwidert sie mit leiser Stimme und deutet vage hinter sich. „Ich versuch mich hier noch zurechtzufinden – blöd wenn niemand da ist den man nach dem Weg fragen kann.“

Nur unwesentlich kleiner als die Läuferin, dürfte Timea die etwas rundlichere Figur haben, die durch die eng anliegende schwarze Hose sowie eine weite, bunt gemusterte Tunika mit halblangen Ärmeln recht gut zur Geltung kommt. Die hellbraunen lockigen Haare sind nachlässig durch ein breites Haarband gebändigt.

„Bei der Hitze durch die Gegend zu rennen – meinen Respekt habt ihr. Ich wollte mir gerade ein etwas schattigeres Plätzchen suchen, vorzugsweise mit einem Brunnen oder sowas daneben, um meine Füsse zu kühlen.“

Timea wird nun recht unfreiwillig auf eine weitere lustige Eigenschaft komischer Leute kommen. Diejenigen, die einfach so durch die Gegend rennen, aus welchem Grund auch immer, stehen auch nicht still, wenn sie jemanden treffen, mit dem sie einige Worte reden wollen. Und so wird, ob dies Timea nun irritiert oder nicht, die junge Frau ständig von einem Bein auf das andere hopfen, während sie das, das gerade in der Luft ist, recht eigenartig durch die Gegend schüttelt. Nun ja, andere Länder, andere Sitten. Den Göttern sei Dank wird jedoch Timea schon bemerkt haben, dass die Sitten hier nicht viel anders sein können als eben in allen möglichen anderen Teilen der Röhre. Und so wird sie hoffentlich nicht auf den abstrusen Gedanken kommen, dies könne ein Balztanz sein, oder aber irgendein Willkommensritual. Meist kann man nämlich durch die Sprache auch etwas auf die Herkunft und somit auch auf die Kultur der entsprechenden Person schließen.

Also, wie ist nun die Sprache dieser Hüpf-Oavisa? Auf jeden Fall muss sie aus der Röhre kommen, sie spricht nämlich Chirjeya. Dafür spricht natürlich auch der Fakt, dass es von außerhalb der Röhre recht schwierig sein müsste, in die Röhre hineinzukommen, ohne sich ordentlich den Kopf zu stoßen, und dieser Kopf sieht kaum so aus, als wäre er durch eine ein paar Vat dicke Stahlschicht geschmettert worden. Dann wird es jedoch schon etwas schwieriger, denn sie spricht zwar das schlampige Chirjeya, das in Elurien üblich ist, hat aber immer wieder ziemlich harte Töne drin, die man eher Vorovis zuordnen könnte. Nun ja, einigen wir uns einmal darauf, dass die Frau aus dem Westen stammen muss.

Chelia lacht kurz auf. Dann beginnt sie freundlich zu sprechen.

"Ihr werdet schon bald draufkommen, dass jeder, den Ihr nicht kennt, neu sein muss. So viele Leute wohnen hier nämlich nicht, auch wenn es viele Häuser gibt. Jeder wohnt eben in einem Haus, und alle anderen Gebäude sind Selbstbedienungsläden, aus denen man sich holt, was man grad so braucht. Aber achtet darauf, wo Ihr Euch etwas holt, nicht jeder auf dieser Insel ist freundlich gesinnt."

Nun mag sich Timea vielleicht langsam wundern, dass jeder sie vor schlechten Menschen warnt, sie jedoch bisher nur wenigstens scheinbar gastfreundlichen Typen begegnet ist. Vielleicht wundert sie sich ja auch nicht, das ist ganz ihre Sache. Und vielleicht ist es ja so, dass sich Hauptstädter überhaupt das Wundern abgewöhnt haben, weil sie es gewohnt sind, dass es nichts gibt, das es nicht gibt.

"Und Ihr werdet schon bald merken, dass es auf die Dauer recht langweilig ist, herumzuliegen, Merijha zu rauchen, Rum zu trinken und sich den Wanst vollzuschlagen. Abgesehen davon, dass Ihr dann wohl bald aussehen würdet, wie ein gemästetes Poraca und Euch überhaupt nicht mehr bewegen könntet. Und da es leider überall gefährliche Leute gibt, ist dies manchmal gar nicht mal so vorteilhaft."

Die junge Frau scheint ihr Ritual nun beendet zu haben. Sie steht nun still. Aber halt, was macht sie denn nun? Sie hebt einen Fuß und presst diesen mit einer Hand gegen ihr Gesäß. Nun sieht ihr Gesäß nicht aus, als ob er festgehalten werden müsste, um nicht abzufallen, und auch ihren Fuß wird sie wohl kaum darin zu verstauen zu versuchen, denn dies wäre schon nur aus statischen Gründen beim Laufen sehr ungeschickt. Nun denn, sie spricht weiter.

"Ein schattiges Plätzchen mit Brunnen? Naja, wir haben den Bejlana-Brunnen auf einem ganz netten Platz. Das ist hier die Straße runter. Da gibt es aber kein schattiges Plätzchen. Und wir haben schattige Plätzchen, da gibt es aber keine Brunnen. Wenn Ihr mögt, könnt Ihr gern zu mir nach Hause kommen, da gibt es Schatten genug, und Ihr könnt meinetwegen Eure Füße in einen Kübel mit Wasser stellen."

Sie sieht Timea wieder an, während sie den Fuß von ihrem Gesäß löst, um gleich darauf den anderen Fuß dagegen zu halten.

„Nun Merijha rauche ich nicht und Rum vertrage ich nicht so gut.“ durchaus fasziniert betrachtet Tima das seltsame Gerumgehopse, lässt sich davon jedoch nicht anstecken – vielmehr stellt sie sich nebenbei in den schmalen Streifen Schatten vor einem einer Häuser. „Ziemlich langweilig was ? Aber ich werde schon noch etwas finden, mit dem ich den Tag verbringen kann. Also bei der Hitze durch die Gegend zu rennen..hmm da fehlen mir die passenden Schuhe.“ mit einem Grinsen betrachtet sie kurz ihre Sandalen, deren Austausch hier wohl ein Leichtes sein dürfte – wenn man denn wollte.

„Ihr seid jetzt die zweite die ich hier treffe und auch die zweite die mich vor Gefahren und Unheil warnt. Gehört das zum Begrüßungsprogramm ?“ stellt sie gleich darauf fest und schaut sie demonstrativ einmal um. „Die Sonne scheint, die Straßen sind gepflegt, die Wohnungen recht gut ausgestattet – bisher habe ich noch nichts Gruseliges entdeckt. Natürlich von der Tatsache abgesehen, überhaupt hier zu sein und nicht zu wissen wieso, warum und wie lange.“ das breite, ein wenig schleppende Chirjeya lässt keine eindeutige Zuordnung zu einer Region zu, hört sich eher nach einer Sprechart an, in der sich viele veschiedene Dialekte und Klangfärbungen zu einer Sprache vereinen, die im Großen und Ganzen alle verstehen.

„Nun wenn ich nicht genauso rennen muß wie ihr, dann begleite ich euch gerne. Mein Name ist übrigens Timea.“

Während die beiden so unterschiedlichen Frauen ihr Pläuschchen halten, erklingt aus einer der Gassen jäh das blecherne Gebimmel einer Vielzahl von Schellen, welche, dem Rhythmus nach zu schließen, wohl von einer schlendernden Bewegung herrühren. Kurz darauf biegt ein junger Mann um die Ecke, dessen Optik dem schrillen Laut der Glöckchen alle Ehre macht. Hellbraune, etwas zausige Locken fallen ihm bis knapp über die Schultern und das schmückende Kinnbärtchen geht mittlerweile fast in dem wuchernden Bart unter. Eine zahlreich geflickte Pluderhose hüllt die eher hagere Gestalt ein und die Schnürung des beigefarbene, etwas schlabberigen Hemdes gibt einen Gutteil der Brust frei. Allerhand buntes Gebaumel an Säckchen, Taschen und Krimskrams hängt an einer Scherpe um seine Taille, doch das Herzstück der Erscheinung ist eindeutig die Laute, welche er über der Schulter trägt. "He, Grashüpfer!" ruft er zu der dunkelhaarigen Frau herüber und winkt ausladend, während er sich auch schon in einen leichten Trab versetzt und grinsend zu den beiden Damen herüber kommt. "Hab ich dich endlich. Du bist ja schwerer einzufangen, als ein Sack Flöhe."
Neugierig wandert sein Blick zu Timea und mustert die frisch Gestrandete kurz. "Oh, schau an! Freut mich sehr ein neues Gesicht zu sehen. Ich bin Javero." stellt er sich heiter bei der Händlerin vor. Das Alter des Spielmannes ist schwer zu schätzen, haben berufsbedingte Heiterkeit freundliche Lachfältchen in seine Züge gegraben und die braunen Augen lassen den Schalk nicht missen, sodass man sich vielleicht auf etwas zwischen 25 und 30 Stürmen festlegen würde, wenn man es denn müsste.

Der Spielmann scheint weniger ein Neuankömmling zu sein. Wenigstens hüpft Chelia bei seiner Ankunft nicht mehr herum, auch lässt sie ihre Füße auf dem Boden. Vielmehr geht sie zu ihm hin, legt ihm eine Hand auf die Schulter und drückt ihm einen schweißnassen Schmatz auf die Wange. Überhaupt scheint der lustige Mann, der ungefähr im gleichen Alter wie die Sportlerin sein muss, ihr recht wichtig zu sein. Timea scheint auf jeden Fall im Moment wie abgemeldet zu sein.

"Jetzt hast du den Sack Flöhe auf jeden Fall eingefangen," antwortet sie mit einem Lachen. "Was hast du auf dem Herzen?"

Jetzt erst scheint sie sich daran erinnern, dass hinter ihr ja noch jemand steht, noch dazu jemanden, der soeben von ihr selbst eine Einladung zu einem Besuch in ihrer Bleibe erhalten hat. Sie dreht sich also zu ihr um, legt dem Barden einen Arm um die Schultern und sagt zu ihr: "Also, dies ist unser Barde, mit Sicherheit der lustigste Geselle der Stadt, und wenn es jemanden gibt, dem Ihr voll und ganz vertrauen könnt, dann ist es dieses hübsche Mehdora-Kind. Ich bin übrigens Chelia."

Egal wo, so ist es immer doof als letztes Kind in eine neue Spielgruppe zu kommen, wenn sich die anderen schon näher kennen und sich erste Allianzen gebildet haben. Da dies aber nicht zu ändern ist, beobachtet sie das Näherkommen des Barden und den kurzen Gesprächswechsel mit Interesse. Ein gutes Stück jünger als die anderen, vermutlich gerade Anfang 20, lächelt sie die beiden an. „Freut mich euch beide kennenzulernen. Seid ihr schon länger hier ? Dann könnt ihr mich bestimmt informieren was hier denn so abgeht- oder auch nicht.“

Als schmucker Frauenheld ist der Spielmann sicherlich so einiges gewöhnt, doch Chelias Lobhudelei entlockt ihm nun doch ein etwas verlegenes Lachen. "Herrje, wer wurde denn bisher thematisiert, dass ich jetzt hier so gut bei wegkomme?" erkundigt er sich amüsiert, kratzt sich durch die Locken und grinst schief zu Chelia herüber.
"Was hier abgeht?" fragt der Barde nun glucksend und wirft der Händlerin einen Blick aus funkelnden Augen zu. "Allianzerin, was?" rät er ob des Dialektartefaktes typisch allianzischer Jugendsrache. "Hier geht so ziemlich alles was nicht mehr als 7 Leute benötigt und irgendwie von einem der entsprechenden Personen angeleiert wird. Ich stehe für Klamauk, Feste und Gelage jegliche Art gerne zur Verfügung." er verneigt sich kurz hampelig, erinnert sich dann aber an sein eigentliches Anliegen. "Aber weswegen ich dich eigentlich gesucht hab Jiàma. Das gilt natürlich auch für dich -" merkt er kurz zu Timea an, damit diese ihre Aufmerksamkeit ebenfalls dem folgenden widmet. "Wir haben überlegt, dass es Sinn macht mal alle für eine Besprechung zusammen zu bringen. Ich lauf grad rum und sag' allen bescheid. Wir wollen uns morgen direkt nach dem Regen da hinten an den runden Terassentreppen treffen. Wie sieht das bei dir aus?"

Chelia verzieht das Gesicht, als ob ihr etwas ganz wahnsinnig leid täte.

"So eine verfrellte Cacha," sagt sie dann mit schelmischem Grinsen, "und gerade da hab ich einen ganz wichtigen Termin bei der Kanzlerin."

Kurz sieht sie den Barden an, den Arm immer noch um seine Schulter gelegt, dann wird sie wieder ernst, nimmt den Arm wieder herunter. Sie sieht kurz zu Timea, dann wieder zurück zu Javero, während ihr Gesicht nach und nach einen Ausdruck der Verbitterung annimmt.

"Kommt das Mrocloma auch?" fragt sie dann mit einer Eiseskälte in der Stimme, und macht damit ihren beinahe legendären Stimmungsschwankungen wieder einmal alle Ehre.

"Feste und Gelage soso. Nun dann schätze ich mal ihr könnt tanzen, singen, Witze erzählen und seid trinkfest." stellt Timea mit einem Schmunzeln fest. Die folgenden Worte wecken ihre volle Aufmerksamkeit - sollten dort tatsächlich alle BEwohner auftauchen, bietet sich praktischerweise die Möglichkeit den Rest der bunten TRuppe kennenzulernen. "Zeit ? Hab ich hier wohl gerade im Überfluß wo daher könnt ihr mit mir rechnen."
Chelias rascher Stimmungswechsel lässt sie indes kurz verwirrt stocken, die letzte Frage der Läuferin sorgt zusätzlich dafür, dass Timeas bis dato gute Laune einen Dämpfer erhält und vorsichtiger Anspannung Platz macht. Nähere Nachfragen unterlässt sie sicherheitshalber, blickt statt dessen fragend zum Barden hinüber.

"Musizieren nicht vergessen!" fügt Javero noch das kleine, aber nicht ganz unbedeutende Detail der Liste seiner Fähigkeiten hinzu und klopft dabei bezeichnend auf den Korpus seiner Laute. Auf Chelias Reaktion hin schmunzelt er sacht, hat er wohl kaum mit einer anderen Reaktion gerechnet. "Ja, der kommt wohl auch, wenn ich das Wort "Alle" nun nicht gänzlich fehlinterpretiert habe." erklärt er möglichst sachlich. "Er hat mir versichert, dass er nur reden möchte und alles Andere macht unter den Augen Aller auch wirklich wenig Sinn. Und wenn wir uns alle ein wenig zusammen reißen, wird das auch sicherlich ein konstruktives Gespräch, ohne überflüssiges Klingengerassel. Darüber haben wir ja auch schon gesprochen, hm?" er legt Chelia kruz die Hand auf die Schulter und sucht ihren Blick. "Also? Versprichst du mir, dass du kommst und dem Ganzen eine Chance gibst?"

Die Verbitterung weicht aus Chelias Gesicht, doch ist die dunkelste Nacht blendend hell im Vergleich zur Finsternis, die nun in ihrem Blick herrscht. Dazu kommt noch eine gehörige Portion Trotz. Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust und sieht eine Zeit lang die Straße hinunter, die zu dem Brunnen mit der Tänzerin darauf führt. Dann dreht sie sich wieder zurück zu Javero. Eine Zeitlang sieht sie ihn an, als ob sie ihn Fressen wollte, dann jedoch sagt sie: "Also, ich komme. Und ich werde konstruktiv sein. Aber eins sag ich dir, beim ersten 'elurischen Zwysel' oder 'Dreckstück von Renegatin' ist das einzige, das ich konstruiere eine Faust auf Hels Nase."

Dann dreht sie sich zu Timea um, und - naja, wie soll man sagen - die Stimmung hellt sich irgendwie nicht auf.

"Wolltet Ihr nicht in den Schatten? Wenn wir nicht aufbrechen, werdet Ihr wohl nie ankommen."

Das war's auch schon wieder mit den Freundlichkeiten, die sie in Timeas Richtung zum Ausdruck bringt, denn nun dreht sie sich wieder zu Javero: "Magst mitkommen?"

Freilich wird jedem, der denn mit ihr mitkommt, ein leiser Wunsch kommen, nämlich dass das Pendel der Stimmungschwankungen baldmöglichst wieder auf die andere Seite ausschlägt. Denn im Moment sieht es kaum so aus, als ob es mit der Schwarzhaarigen ein recht unterhaltsamer Nachmittag werden könnte. Doch vielleicht ja recht informativ...

Den kurzen Disput verfolgt Timea wohlweislich schweigend, ist es doch immer besser, sich aus Streitereien herauszuhalten, vor allem wenn man nicht weiß wer gegen wen und warum. Nur kurz hebt sich eine Augenbraue, als Chelia den Namen ihres Wutobjektes erwähnt.

Chelias Frage klingt beinahe wie ein Vorwurf – ein so offenkundig unberechtigter, das die junge Frau auf einen Kommentar verzichtet und sich auf ein unverbindliches Kopfnicken beschränkt. „An mir solls nicht liegen.“ die Stimmungen der neuen Bekanntschaft scheinen zwar abrupt wie ein Wetterumschwung, aber da Timea wenigstens momentan nichts für die schlechte Laune kann, schließt sie sich der Schwarzhaarigen an.

Der Barde lächelt der dreuenden Finsternis in Chelias Gesicht unerschütterlich entgegen und je mehr sich die Wut auch auf ihn zu verlagern scheint, desto mehr harmloses Vergnügen scheint er zu Versprühen. So grinst er nun gar, als die Elurierin ihre Zusage gibt, legt den Arm um sie und drückt sie schwungvoll an sich, sodass sie kurz aus dem Tritt geraten dürfte. "Prima, das klingt doch nach einem guten Kompromiss." freut er sich, obwohl nun wirklich fast schon davon auszugehen sein wird, dass Hel sich das elurische Zwysel kaum wird verkneifen können. Dennoch scheint Javero zumindest zuversichtlich genug, dass es in der gesamten Gruppe nicht derart eskalieren wird. Rasch lässt er jedoch wieder von Chelia ab und verfolgt belustigt, wie die ehemalige Jahajas die jüngere Frau in den Schatten befehligt.
"Bedaure, ich muss noch ein wenig den Herold mimen. Tessya und unser reizendes Vergissmeinnicht stehen noch auf dem Plan." schlägt der Barde die Einladung aus. "Kurz noch gleitet sein Blick zu Timea. "Schön, dass du dabei bist. Wird für dich sicherlich sehr aufschlussreich morgen..." er grinst ihr kurz zu, dann wendet er sich mit einer grüßenden Hand ab. "Viel Spaß noch, ihr zwei."