Forum Übersicht - RE: Dava pavè Curana - 3

Javeros Ausspruch wird mir einem Blick gewürdigt, der ihm mehr als deutlich zu verstehen gibt, das Tessya darauf ganz bestimmt nicht antworten würde. Statt dessen schlängelt sie sich zwischen den Tischen durch und schlüpft hinter den blank polierten Tresen.
Lediglich feiner Staub tanzt in dem schräg einfallenden Licht des Raumes.
"Mir reicht die Brisanz unserer Gruppe völlig aus, um ehrlich zu sein. Wenn ich mir vorstelle, dass sich das durch mehr Personen auf beiden Seiten noch verstärkt .." heftig schüttelt sie den Kopf,"Nein danke, lieber nicht."
Sie beginnt in den Regalen hinter dem Tresen zu stöbern, leise klirren zwei Flaschen aneinander. Der Chira gehen leibliche Genüsse gerade vor, denn ein unwilliges Brummen begleitet ihre Suche, als sie nicht fündig wird.
Schliesslich wendet sie sich um und stösst schon die Küchentür auf. "Falls du dich von deinem Spielzeug lösen kannst, ich bin hier drinnen. Da drüben stehen nur Weinflaschen und Schnaps. Kannst du eigentlich kochen? Ich jedenfalls nicht.."
Schon stösst sie die Schwingtür auf und tritt hindurch, entschwindet seinem Blick.
Noch leerer als zuvor wirkt der Raum, verhallt sein Spiel ungehört.
Dafür dringt aus der Küche das Klappen von Schranktüren und leises Klimpern. Für einen Herzschlg ist es still, dann scheppert etwa laut zu Boden, begleitet von dem Klirren zerberstenden Glases und einem halblauten Fluch.
"Ist viel zu eng hier, verfrellt"

"Nunja, genau genommen führt diese spärliche Besatzung doch erst zu der Brisanz." bemerkt Javero beiläufig, während er sich durch den zurückkehrenden Griesgram der Chirà nicht aus der Ruhe bringen lässt. "Unter normalen Stadtbedingungen wäre hier ne Menge los und die Interessenkonflikte würden sich in der Masse verlaufen, oder zumindest nicht so hervorstechen."
Einen Moment lang lauscht er den Geräuschen aus der Küche, dann knallt es auch schon und der Barde blinzelt überrascht. Als ihr zorniger Ausruf erklingt, gluckst Javero leise, legt das Tamburin zur Seite und schlendert zur Tür der Küche. "Hungrige Chirà soll man nicht reizen - eine Bardenweisheit." sinniert er aus dem Blauen heraus und schlüpft dann auch sogleich in die Küche. In der typischen Sorglosigkeit latscht er dann auch direkt einmal in eine Glasscherbe rein, was dem fehlenden Schuhwerk nun nicht unbedingt entgegen kommt. Mit einem erschrockenen Keuchen hüpft er einen Schritt zurück, lehnt sich gegen den Türrahmen und pflückt sich die Scherbe aus der Fußsohle, die zum Glück nicht allzu tief eingedrungen ist, aber bekannter Maßen ordentlich Blut sprudeln lässt. Ein höchst unfeiner ashrabadischer Fluch erklingt, welcher dem wortgewandten Lieddichter nun irgendwie garnicht zuzutrauen war, währen er das Blut an seinem Hosenbein abwischt und offenbar bemüht ist nicht hinzugucken. Mit einem Seufzen kratzt er sich am Hinterkopf, grinst Tessya dann aber schon wieder entgegen, was jedoch etwas bescheuert aussieht, da er auf einem Bein balanciert. "Gut, das war jetzt nicht hilfreich. Lass mich kurz was hochprozentiges drüber kippen und dann schau ich mal in die unverschämt niedrig gebauten Schränke. Aber kochen kann ich kein Stück, da hatte ich jetzt irgendwie auf dich gesetzt..." grinst er ihr entgegen, auch wenn das Ganze etwas zerknirscht ausfällt.

Eines ist sicher: Tessya wird die angefangene Diskussion über Brisanz und Religion nicht fortsetzten.
Wenn der Barde seine Aufmerksamkeit auf die Chira lenkt, wird ihr Anblick kaum weniger skuril sein, als der seine.
Schon als er in die Küche kommt, schlägt ihm ein würzig-saurer Geruch entgegen. Die Küche ist lang und schmal, gerade breit genug, das sich ein Mensch darin bewegen kann. Die große Priesterin wirkt darin völlig fehl am Platz.
Das wird noch durch die Pfütze unterstrichen, in der sie steht, rings um sie ein Chaos aus Glasscherben, eingelegtem Gemüse und einem Sortiment Töpfe und Pfannen.
Nicht weniger bemerkenswert ist Tessyas Gesichtsausdruck, glückseelig Lächelnd hält sie ihm eine kleine Schokoladenkugel entgegen.
"Karamelschokolade, ist das nicht unglaublich?" singsangt sie mit strahlendem Blick. Sie wirkt so glücklich wie ein beschenktes Kind am Fest des Lebens und beachtet die Leiden des versehrten jungen Mannes kaum.
Geniesserisch die Augen schliessend schiebt sie sich die Schokolade in den Mund, um sie langsam zergehen zu lassen.

Der Barde bleibt tatsächlich einen Moment lang sprachlos zurück, als er Tessyas Glückseligkeit wahrnimmt. Blinzelnd betrachtet er sie einige Herzschläge lang, dann lacht er sonorig auf, klopft sich auf den Oberschenkel und hat einen Moment lang alle Hände voll damit zu tun nicht seitlich vom Türrahmen abzurutschen und auf dem Boden zu landen. "Oh Malvera, ich danke dir." ruft er die Tochter der Freude an, dass sie dieses Kleinod hier hinterlassen hat, um diesen Moment der Wonne zu schaffen "Hätte ich gewusst, dass das der Schlüssel ist, hätte ich schon früher nach Schokolade ausschau gehalten." Die Hände in die Hüfte stemmend lächelt der Barde fröhlich in sich hinein, während er Tessya weiter betrachtet. "Wie lange ist es her, dass du das letzte Mal in den Genuss gekommen bi.... Oh vorsicht...!" unterbricht er seine Worte mit einer hastigen Warnung, als Tessyas glückselig umherschwenkender Schwanz ein weiteres Glas aus aus dem Regal fegt, welches seine Einzelteile zersplittert. "Ach naja, Scherben bringen Glück." kommentiert er glucksend.

"Hm..?" kommt es dumpf aus dem Küchenschrank, in den Tessya schon wieder getaucht war, um noch mehr der kleinen Köstlichkeiten hervor zu fischen.
Das Klirren des Glases lässt sie hochschrecken und mit einem dumofen geräusch stösst sie sich den Kopf .
Ihr "Oh Mist.." klingt überraschend fröhlich, als sie, mit schokoladenverschmierten , aus dem Schrank wieder auftaucht.
Ein ganze Handvoll der süßen Kugeln bringt sie zum Vorschein, die sie in einer Schale deponiert. "Da sind die Vorräte drin, auch kandierte Früchte und sowas.Am besten.."
betont übervorsichtig wendet sie den Kopf und betrachtet ihr Chaos. "... bringst du das hier in Sicherheit und ich mache hier.. Ordnung. und bring noch andere Sachen mit raus."
Sie hält ihm die Schale mit den Süssigkeiten hin "Oder soll ich mir eben deinen Fuß anschauen, blutet es noch?" kommt nun doch, wenn auch reichlich verzögert, die Heilerin wieder zu Vorschein.

"Nein, alles gut." erwidert der Barde beschwichtigend, während er sich heimlich ein Lachtränchen aus dem Augenwinkel wischt. Betont behutsam nimmt er die Schüssel entgegen, birgt sie mit dem gebührenden Respekt für diese kleinen Freudenspender und wendet sich dann auch ab. "Sei vorsichtig mit den Scherben." weist er sie noch sorgend auf die Gefahr hin, ehe er etwas ungelenk aus der Küche tapst und dabei blutige Fußabdrücke hinterlässt. Zielstrebig durchquert er den Schankraum und begibt sich zum Brunnen, wo er sich kurzerhand auf dessen Rand nieder lässt und die Füße ins Becken hält. Ein kurzer purperner Faden durchzieht das klare Nass, wird aber alsbald schon zu einem rosigen Schleier verdünnt, ehe der unangenehme Effekt der Glasscherbe auch schon gänzlich ausgestanden ist. Stattdessen spricht der Barde der purprunen Flüssigkeit zu, die noch randvoll in dem zurückgelassenen Becher wartet. Immer noch schmunzelt er in Anbetracht dieses kindlichen Freudenausbruchs und tut einen befreiten Atemzug, während er seine Füße im Wasser plantschen lässt. Die Sonne ist mittlerweile dabei hinter die Hausdächer zu kriechen, sodass nur noch ein schmaler Sonnenstreif den beschaulichen Hof einnimmt.

Aus der Gaststätte dringen keine beunruhigen Geräusche mehr hervor, es dauert eine geraume Weile , bis Tessya aus der Tür tritt.
Ihre Hosen wirken zerknautscht und fleckig, doch den Mund hat sie sich abgewischt und damit ist auch das Ausgelassen kindliche wieder von ihr verschwunden. Sie schleppt ein grosses Tablett heran, nur umständlich kann sie es auf dem Boden abstellen.
Leise klirren die Gefässe aneinander, dieses Mal allerdings, ohne das etwas zerbricht. Das Holzbrett ist reichlich vollgestopft mit Leckerein, neben so etwas schlichtem wie Brot finden sich kandierte Früchte, eineglegtes Gemüse, mehrere Sorten Käse, frisches Obst, einige Schalen mit bunten Pasten, blättrige fluffige Nusspastetchen und ein kleines Schälchen mit Oliven. Ein Krug mit Apfelmost rundet das Mahl ab.
"Ich habe von allem etwas mitgebracht, weil ich nicht weiss, was du magst." sie legt den Kopf schief und lächelt ihn an "Vermutlich magst du alles und bist mit allem zufrieden."
Mit untergeschlagenen Beinen setzt sie sich neben das Tablett, langt nach ihrem Becher und nimmt einen kleinen Schluck. Abwartend schaut sie zu ihm auf, würde es ihr wohl nie einfallen, einfach zu zu langen und mit dem essen zu beginnen.

Als Tessya das Tablett neben ihm auf den Brunnenrand wuchtet, rucken die Brauen des Mannes in die Höhe und er pfeifft anerkennend durch die Zähne. "Was für eine Verköstigung!" verbalisiert er sein Erstaunen dann auch gleich wohlwollend. "Und das ganz ohne vorherige Darbietung. Dank an die eifrige Kö...hmm Sammlerin." vollführt er eine sicher nicht ganz ungewollte Wendung zu der passenderen Bezeichnung hin, grinst der Chirà dabei aber auch freimütig entgegen. "Ich bin wohl sehr durchschaubar." lacht er etwas verlegen und kratzt sich am Hinterkopf. "Essen war schon immer gut genug, so lange es nur satt macht. Zumal ein Spielmann meist davon lebt von jemandem eingeladen zu werden und dann ist man gewiss nicht wählerisch." seine Augen ruhen immer noch etwas staunend auf dem bunten Allerlei und irgendwie wirkt es dann fast schon etwas langweilig, dass er erstmal nach einem Stück Brot greift. Sich gemütlich Stücke davon abzupfend und darauf herum kauend lässt er einen Moment der Stille Einzug halten. Die Unterarm ruhen auf den Oberschenkeln der Rücken ist gerundet und die Füße verursachen leichte Wellen im Wasser. Dass die Pluderhose sich am gerafften Saum bereits vollgesogen hat scheint ihn nicht zu stören. "Was hat es mit dieser Schokolade auf sich?" will er nach einem Moment dann doch noch wissen und linst zur Seite.

Vorsichtshalber stellt Tessya ein Bein auf den Boden, sitzt sie recht kippelig auf dem Brunnenrand. "Nicht der Rede wert. Das mit der Darbieteung kannst du noch nachholen, ich höre gern Musik. Manchmal kam ein Musiker und Yessami hat eine wunderbare Stimme, nur singt sie meist Schlaflieder für die Kinder..... Ausserdem hast du mir etwas anderes geschenkt," winkt sie ab.
Wie Javero schon am Abend zuvor gesehen hat, senkt sie Blick und Kopf, die Hände im Schoß ruhend, versinkt sie einige Herzschläge lang in Schweigen.
Erst danach langt sie mit gutem Appetit zu,greift nach Brot und Käse, di e sie ansprechend drapiert und mit einer Vonaferabeere drapiert.
In ihrer Stimme klingt zuviel Harmlosigkeit mit, um glaubwürdig zu sein "Was soll mit der schokolade sein? Ich habe ewig keine gegessen und ganz vergessen, wie köstlich soetwas sein kann."
Trotzdem sie ihn um Haupteslänge überragt , schafft sie es, von unten her zu ihm zu schlinseln, mit einem entsprechend harmlosen Gesichtsausdruck.

Der Barde lächelt einen Moment still in sich hinein, ist wohl gerade das ein Zeichen, dass er die Worte gebührend aufgenommen hat, würde er doch für gewöhnlich mit einem lockeren Spruch auf den Lippen reagieren. "Der Einladung will ich gerne folgen. Ich würde freilich auch spielen, wenn ich ganz alleine wäre, aber mit Zuhörer ist es doch wesentlich erfüllender." wagemutig tunkt er ein Stück Brot in eine der Pasten und probiert davon, was offenbar positiv anstößt, denn sogleich werden auch die anderen Schälchen ausprobiert. "Gibt es ein Lied, das du besonders magst?" informiert er sich neugierig nach den musikalischen Vorlieben der Mehdori, offenbar relativ selbstsicher, dass es kein Lied geben könnte, dass er nicht kennen würde.
Tessyas scheinheilige Antwort wird nun aber doch mit einem Schnauben kommentiert. "Also bitte. Ich hab schon Leute einen Sack Gold auf der Straße finden sehen, die so ausgerastet sind wie du bei einem Stück Schokolade!" er hebt eine Braue in theatralisch-misstrauischer Miene. "Da steckt doch mehr dahinter!" mit zusammengekniffenen Augen rückt er etwas vor und fixiert die ausdrucksstarken Augen der Heilerin mit dedektivischer Durchdringlichkeit.

Tessya hebt den Blick und erwiedert den Blick des Barden. Unschwer ist zu erkennen, das er eine Grenze erreicht hat und die Chira auf der Hut ist.
"Vielleicht steckt mehr dahinter, vielleicht aber auch nicht" gibt sie kryptisch zu bedenken.
"Ausserdem entäuschst du mich, Javero. Denkst du wirklich, das mich ein wenig Wein und ein paar, zugegebener Maßen ,wirklich hübschen braunen Augen eines Barden dazu bringen, meine Geheimnisse zu offenbaren?" ihre stimme klingt neckend, doch wird der empatische Musiker merken, das nicht viel fehlt, das sie sich wieder hinter ihren unsichtbaren Schleiern verstecken wird.
So langt sie nach dem Krug mit dem Saft und nimmt einen tiefen Schluck, verschwindet ihr Gesicht für einen Moment fast dahinter.
"Sonnenstrahl" erklärt sie unvermittelt, nachdem der Krug wieder steht. "Kennst du das Lied? Das mag ich gerne."

Der Barde leicht leise und sonor auf und hebt dabei ertappt die Hände mit den Handflächen nach oben. "Vermalledeite Häppchen! Durchkreuzen mir alle Pläne dir mit Wein die Zunge zu lösen!" albert er gewohnt weiter, als würde er die subtile Warnung garnicht wahrnehmen. "Für die hübschen Augen kann ich aber freilich nichts, Verehrteste." er zwinkert ihr kurz zu, geht dann wieder ein wenig mehr in Distanz und lässt die Hand über das Tablett schweifen, ehe er sich für ein Pastetchen entscheidet. Nun wird dann doch ersichtlich, dass ihm die beinahe überschrittene Grenze nicht entgangen ist, denn er lässt das Thema fallen, um die gesellschaftsscheue Priesterin nicht wieder hinter ihre Maske zu verlieren.
Erneut spricht er dem Wein zu, scheint es wahrlich schwierig zu beurteile, ob dieser überhaupt einen Effekt auf den Barden hat. Immerhin schienen die alkoholbedingten Vorzüge bei ihm förmlich angeboren, sodass sich eh kaum ein Unterschied ausmachen ließe. Aber vermutlich vertrug er auch einfach gewohnheitsbedingt recht viel.
"Sonnenstrahl - ja gewiss." erwidert der Barde lächelnd, als Tessya ihm ihre musikalische Vorliebe verrät. "Eine gute Wahl..." die Füße aus dem Wasser ziehend rutscht der Barde auf der Stelle herum und wischt sich die Krümel von den Fingern. Anschließend greift er nach der Laute, stimmt sie mit wenigen Handgriffen und beginnt dann die getragene Melodie des Liedes zu zupfen. Nach einer kurzen, getragenen Einleitung folgt dann auch sogleich die Stimme des Barden, welche das Lied mit warmer Lebendigkeit zum Leben erweckt.

"Ich wär so gern ein kleiner Sonnenstrahl,
ein kleiner Lichtblitz, Lichtblick am Horizont,
ein Gute-Laune-Bringer, ein Friedensbote und
ein Freudenspender, Glücksversender, ein Lächeln ohne Grund.

Ich wär so gern ein kleiner bunter Fisch,
ein Flossenschwinger, Wasserplanscher voll von Lebenslust,
ein Lebenskünstler, ein Glücksgeniesser, Leben für den Augenblick,
geplantes Ablenkungsmanöver von Deinem Problem."

Vielleicht ist es nur dem Wein, der netten Atmosphäre, oder ihre Zuneigung zu dem Lied selbst geschuldet, doch immer wieder sucht der Blick des Barden den ihrigen an genau den richtigen Stellen und vermag es den Worten eine Tiefe einzuhauchen, die wohl nur ein Spielmann aus Leib und Seele zu vermitteln mag. Er lebte die Musik mit jeder faser seines Körpers und das konnte man bei diesem ruhigen, gefühlvollen Stück noch einmal mehr spüren. Ganz davon abgesehen war ihm dieses Lied als selbsternannter Freudenspender, Lebenskünstler und Farbklecks nun förmlich auf den Leib geschneidert.

"Ich wär so gern ein großer, grüner, starker Baum,
ein Berg, ein Fels in Sturm und Brandung warmer sich'rer Hort,
'ne starke, feste Schulter Spender für Geborgenheit,
die Rückendeckung, Sicherheit, Vertrauen für alle Zeit.

Ich würd' Dich dann verfolgen, stets Deinen Weg erhellen,
alle Schatten vertreiben, alle Hindernisse fällen,
und wenn alles grau ist in Deinem See der Seele,
wär ich der einzige Farbklecks, Hoffnungsschimmer nur für Dich.

Doch zu meinem Bedauern werd' ich davon gar nichts sein,
denn ich bin stinknormal und habe lediglich nur Schwein,
dass Du an mir was findest, drum versuche ich zumindest
vom Sonnenstrahl, vom Fisch, vom Baum ein Stück für Dich zu klauen."
~Schandmaul - Sonnenstrahl~

Die letzten Töne auf der Laute verklingen in der heraufziehenden Dämmerung, als JAvero auch schon zum Becher greift, um sich die Kehle zu befeuchten. Neugierig betrachtet er Tessya.

"Oh dann wirst du es ein anderes Mal erneut probieren müssen..." scherzt Tessya leicht hin, trägt sie ihm nichts nach. Und stellt ihm so in Aussicht, den Abend zu wiederholen, fühlt sie sich ohne ZWeifel in seiner gesellschaft ausgesprochen wohl.
Auch sie greift weiter zu, spricht diesmal dem Obst zu, gewandt zerteilt sie einen Apfel.
Ein wenig aufrechter setzt sie sich, richtet ihre ganze Aufmerksamkeit auf den spielenden Barden, vergessen ist das Essen.
Schon nach wenigen Takten wippt ihr Fuss mit und die Rechte klopft sacht den Takt auf ihren Oberschenkel. Ohne Scheu erwiedert sie seinen Blick, ein sachtes Lächeln auf den Lippen. Javero kann sehen, wie sie lautlos den Text mitsingt.
Wenig wird es ihn überraschen, das sie ihm applaudiert und ihre Begeisterung wenig verhehlt.
"So schön hab ich es noch nie gehört, Javero, das war einfach... umwerfend!" versucht sie ihn Worte zu fassen, was sie gerade denkt.

Der Kopf des Barden senkt sich dankend herab und einen Moment lang verharrt er lächelnd, ehe er mit gelöstem Blick wieder den der Heilerin sucht. "Ein ziemlich großes Kompliment, da ich annehme, dass du nicht zu Schmeicheleien tendierst." erwidert er mit glimmenden Augen, setzt den Becher wieder ab und greift stattdessen nach einer Olive. "Ist aber auch nicht sonderlich schwer bei solch einem Stück. Fast etwas bedauerlich, dass es nicht meiner Feder entsprungen ist." er gluckst leise, setzt die Laute wieder neben sich und erhebt sich dann mit seinem Becher Wein, um ein paar Schritte über den Brunnenrand zu balancieren und schlichtweg bloß ein wenig willkürliche Bewegung in die Lümmelei zu bringen. "Und das nächste Mal singst du laut mit, wenn dir danach ist." fordert er sie forsch auf, während er sich wieder umwendet und die wenigen Schritte zurück schlendert. Irgendwie scheint die hereinziehende Dämmerung eine gewisse Unruhe in den Barden zu treiben, als würde mit dem verlöschen der Soa auch jegliche Behäbigkeit von ihm abfallen.

Nur für einen kurzen Moment erwidert Tessya den glimmenden Blick, rasch senkt sie die Augen und streckt die Hand anch dem Tablett aus.
Mit immer noch gutem Appetit isst die Chira weiter, etwas an den Worten des Barden reizt sie allerdings so, das sie in Lachen ausbricht. Hastig hebt sie die Hand vor den Mund, verschluckt sich fast, hustet und es dauert ein paar Herzschläge, bis sie sich gefangen hat.
"Ich und singen? Lieber nicht, ich will deinen Ohren keine Gewalt antun. Mir wurde oft vorgeworfen, das ich die Töne nicht treffe und immer daneben liege. " sie macht eine vage Geste und gluckst noch einmal amüsiert. "Hat mir jedenfalls stundenlanges absingen von Chorälen erspart."
Nach einem weiteren Schluck Wein schaut sie wieder zu ihm.
"Das Choney ums Maul schmieren überlasse ich Anderen. Wenn ich etwas sage, dann meine ich das auch so. Ich ziehe Ehrlichkeit irgendwelchem diplomatischen geschafel vor. Dann ist es manchmal besser, nichts zu sagen."
Ein Stückchen kanidierte Frucht verschwindet wzischen ihren Lippen, als sie seine Unruhe bemerkt und Javero aufmerksam anschaut.
"Was ist los? Keine gemütlioche Herumlümmelei mehr?" ein wenig Bedauern schwingt in ihrer Stimme mit.