Forum Übersicht - RE: Erkundungstour - 2

"Ich will mich erinnern", erreicht er nun fast die Höhe, auf der die Chira ihren entspannten Sitz gefunden hat. Das kleine Insekt vollführt einen Schlenker um Tessya´s scheuchender Hand auszuweichen und knallt gegen die Stirn des Mannes. Tief brummelnd und etwas unbeholfen setzt es seinen Weg fort, bis es sich endlich auf ein Blatt niederlässt, wo es zur Ruhe kommt. Ataeric steigt noch einen weiteren Ast höher und kommt nun fast auf Augenhöhe mit der sitzenden Chira. " Vielleicht an regelmäßige Partner, ihre Gesichter, ihre Namen. Einen Raum.. mhm.. Stimmen? Irgendwas.. vielleicht kommt ja was. Ich will es wenigstens versuchen." Er schiebt einen Arm vor und umfasst einen Ast über sich, den Halt sichernd. " Nicht nur Krieger können mit einer Asnivala umgehen. Das reicht mir nicht. Ich will mehr wissen.."

Ernst ruhen die augen der Heilerin auf dem Kletternden. Ruhig nickt sie.
"Versuchen wirs. Vielleicht dauert es eine Weile, ehe sich etwas einstellt, wir werden sehen. "
Sie fährt sich über die Stirn und erhebt sich vorsichtig, die Hönde gegen den Stamm gelegt.
"Und wenn das nichts hervorbringt, habe ich noch die ein oder andere Idee. Mein Wort gilt, ich werde versuchen, Euch zu helfen. Dazu stehe ich nach wie vor."
Aus ihrem Tonfall kann er hören, das sie es ernst meint, so zwiespältig sie sich ihm gegenüber manchmal auch zu benehmen schien.

Ein kurzes Nicken, er war sich nicht sicher ob sie die Übungen mit ihm machen wird, aber das sie ihm helfen möchte und zu diesem Wort stehen wird, daran hat er nicht gezweifelt. " Ich weiß", meint er deshalb ihr zu versichern zu müssen, wenn sie glaubt das noch einmal betonen zu müssen. Ataeric schaut sich um, doch mehr als Blattwerk bekommt er nicht zu sehen. Schade, denn der Ausblick würde wahrscheinlich informativ ausfallen, so erhöht wie der Baum aus der GEgend herausragt." Wollt ihr noch höher?" fragt er daher gleich die Heilerin, er selbst hätte nichts dagegen.

Vorsichtig balanciert die Chira auf dem Ast und späht empor in das bewegte Grün.
Ihre Stimme klingt leicht amüsiert "Ihr klingt aber so, als ob Ihr es nicht recht glauben wollt. Kommt einfach morgen früh während Eures Stadtlaufs zu mir, Ihr kommt praktisch bei mir vorbei. "
Entschlossen streckt sie sich, packt einen Ast und zieht sich empor.
"Ich will so weit rauf , wie es geht, oben ist meist das Grün nicht so dicht. Vielleicht ist was zu sehen." spricht es und macht sich daran, den nächsten Ast zu erklimmen.
Deutlich vorsichtiger bewegt sich die Katzenhafte vorwärts, werden die Äste hier zunehmend dünner und sicnd nicht emrh so tragfähig.
Wieder ist sie ihm ein Stück voraus, üppig haben die Lianen die jungen Äste umschlungen, einen gar gänzlich unter sich begraben.
Den linken Arm um den Hauptstamm geschlungen, die Krallen der füsse fest in das weiche Holz geschlagen, kramt die Heilerin aus ihrem Beutel ein Messer hervor, um einige saftigen jungen Lianenstränge abzuschneiden.

"Ich war mir nicht sicher ob ihr bereit seid mit mir zu üben", gesteht er ein, nur um noch einmal zu betonen:" An euer Wort zweifel ich nicht." Er folgt diesmal der Chira und wählt die gleichen Äste wie sie, wird die Auswahl an tragfähigem Halt geringer. Schließlich kommt er in eine Höhe, in der es für ihn nicht mehr weiter geht. Zumindest nicht ohne Risiko, wird das Geäst zunehmend schlanker und dichter. "Ich warte hier", informiert er die Chira, die bereits eine ganze Länge ihm voraus hat. Ataeric sieht sich um und verfolgt mit den Augen eine dicke, grüne Schlange die sich von ihnen gestört fühlt und ihren Schlafplatz verlassen hat. Die kräftigen Muskeln schieben das Reptil zügig über das Dickicht aus Zweigen und Lianen und es dauert nicht lange, bis er das fliehende Tier nicht mehr sehen kann. Ein paar kleine niedrige Echsen in bunten Farben verlassen ebenfalls sehr schnell diesen Bereich, so dass es nur noch ein paar fliegende oder hockende Insekten sind, an denen er seinen Blick heften kann. "Was seht ihr?" fragt er nach, als er von oben keine BEwegung mehr hören kann und annimmt, dass Tessya ihr Ziel erreicht hat.

"Es wird eine Herausforderung mit Euch." erklärt sie schlicht. "Ich mag Herausforderungen."
Inzwischen befinden sie sich in schwindeleregender Höhe, selbst die gewandte Chira bewegt sich hier ausgesprochen vorsichtig und langsam.
Ihr graues Fell und die grüne Kleidung lassen sie förmlich mit dem Baum verschmelzen und sie ist schwer auszumachen.
Es raschelt über ihm, heftig wedelt ein ast, asl sie sich dort abstützt um noch ein Stück höher zu kommen.
"Ich seh den Berg... erinnert mich an den in Esticha.Irgendwie zerklüftet, als gäbs dort Höhelen. Dahinter glitzert Wasser?" ruft sie von oben.
Anscheind verlagert sie das Gewicht und schiebt sich ein Stück weiter hinüber, um in die andere Richtung zu schauen.
Es knackt vernehmlich, gibt der Ast unter dem Gewicht der Katzenhaften nach.
"Scheisse" hört er halb erstickt von oben, heftig wackelt die Spitze des Baumes und das wilde rascheln verheisst nichts gutes.

Das Stirnrunzeln bei ihrer Freude auf die Herausforderung kann die Chira nicht sehen. Deswegen hatte er sie sicher nicht gefragt, aber er schweigt dazu. " Ich bin morgen da", bestätigt er ihr die Verabredung und schaut nach oben, wo er ihren Aufstieg mangels Sicht jedoch nicht mehr verfolgen kann. "Mh", gibt er lediglich auf ihre Beschreibung zurück, über ihre Bemerkung nachdenkend, was er augenblicklich lässt als es bedrohlich knackt. Er versucht anhand der Geräusche abzuschätzen auf welcher Seite des Stammes die Heilerin sich ungefähr befinden müsste, prüft rasch seinen eigenen Stand- doch in den hier noch stabilen Ast hat er Vertrauen. Wild bewegt sich das Grün und Ataeric versucht die Katzenhaftige auszumachen, deren möglicher Sturz sicher von dem dichten Laub abgefangen, aber dafür sämtliche Zweige zum Brechen bringen wird. Ungünstig wenn er direkt unter ihr stehen sollte und sie Beide mit ihrem Gewicht nach unten gerissen werden. Mit einer Hand sucht er Halt an dem Stamm, mit der anderen hält er sich bereit Tessya einen solchen zu bieten, wenn sie in seiner Höhe an ihm vorbei kommen sollte..

Vernehmlich knackt es hinter Ataeric, ein Knacken und dann langezogenes Knirschen.
Heftig rascheln die Blätter über dem Hühnen und er spürt eher, als das er es sehen kann, das die Chira hinter ihm hherunterfällt.
Hart schlägt sie mit dem Oberkörper auf dem Ast unterhalb des Kriegers auf, schlagartig entweicht ihr die Luft aus den Lungen.
Krampfhaft schlagen sich ihre Krallen in das weiche Holz, das sich unter dem gewicht der Chira weit nach unten neigt.
Heftig schnappt Tessya nach Luft, ihre Augen sind vor Schreck geweitet, während ihre Füsse in der Luft rudern, um Halt zu finden.

Das ausladende Geäst des Riesen mit einem dichtes Zweigwerk, Lianen und einer Vielzahl an Aufsitzerpflanzen ist dicht verwoben. Die Bewegungen, das Rascheln- dem Krieger kommt es vor als würde es aus allen Richtungen knacksen und gleich mehrere Chira regnen. Er dreht sich zu spät um, um den Fall von Tessya zu sehen, doch die Zweige die sie mit sich reißt streifen seinen Rücken. Ein ganzer Schauer an losen Blättern, bunten Blüten und kleinem Getier folgt der Befellten auf ihrem Weg nach unten, wie die Ehrengarde einer hochgestellten Priesterin. "Tessya?" hockt sich Ataeric auf seinen erhöhten Ast und schaut prüfend eine Etage tiefer, sich ein Bild davon machend wie ansprechbar die Heilerin noch ist."Keine heftigen Bewegungen", ermahnt er sie leise, doch gut vernehmbar und langt mit einer Hand nach unten, ob er einen ihrer rudernden Füße oberhalb des Gelenks packen kann während er sich selbst mit der anderen am Stamm sichert..

"Geht schon" kommentiert die Chira ihre missliche Lage heiser. Noch einmal füllt sie ihre gequälte Lunge mit Luft und muss husten.
Unter dem zupackenden Griff beruhigt sich das Zappeln, für einen Moment hält Tessya ganz still, wendet nur den Kopf nach rechts und links, um zu sehen wie sie sich aus ihrer misslichen Lage befreien kann.
Ein aufgescheuchter Schwarm Insekten senkt sich wieder herab, umschwirrt den Kopf der Chira, die sie nicht verscheuchen kann.
"Ich versuch näher an en Stamm zu kommen... hoffentlich hät der Ast." erklärt sie kurzatmig ihr Vorhaben, wähernd sie ersucht sich etwas seitlich zu bewegen.
Prompt gibt der Ast ein protestierendes Knarzen von sich und die Chira hält abrupt still.
"Verdammt." kommt es ungehalten von unten.

Zufriedenstellend ist die Situation wirklich nicht. Ataeric vertraut "seinem" Ast durchaus zu sein eigenes Gewicht inklusive unvorsichtiger Bewegungen zu halten, nicht aber noch zusätzlich das der Heilerin. " Ich kann euch nicht hoch ziehen", gibt er Tessya zu verstehen, auch wenn sein Griff an ihrem Fuß ihr etwas Halt verschafft und sie- zumindest für kurze Zeit, vor einen Absturz bewahren sollte, wenn ihr eigener Ast unter der Last nachgibt. Er mustert prüfend das Geäst über der Chira, das er besser im Sichtfeld hat als sie. " Links oberhalb von euch ist einer oder wollt ihr es am Stamm versuchen? Ich kann euch für kurze Zeit halten oder auch Schwung in die Richtung geben wenn ihr wollt", bietet er ihr einen Lösungsvorschlag an..

Tessya dreht den Kopf und blickt nach oben, verrenkt sich fast den hals, um nach dem Ast zu spähen, den Ataeric meint.
Noch immer hängt sie wie ein nasser Sack über dem Ast, als sie spricht klingt es kurzatmig, schmerzen ihre Rippen anscheind stärker.
"Denk nicht, das ich da rankomm. Besser zum Stamm. Wenn Ihr den Fuss stützt, müsste ich es schaffen. Moment noch...."
Ihre Stimme stockt und es dauert eine Herzschläge, ehe sie wieder spricht.
"Verfliucht tut das weh" keucht sie "Hilft nix... fertig?"
Nach der Bestätigung des Hünen, stemmt sie sich hoch, ignoriert das Knirschen des Astes. Mit einem raschen Schwung wirft sie sich herum,stemmt den Fuss von der hand desKriegers und landet tatsächlich am Stamm. Doch ehe sich ihre Krallen in dem festeren Holz verankern können, rutscht sie ein gutes Stück ab, hastig stemmt sie die Füsse gegen den Stamm, erwischt einen Ast , der unter ihrem Gewicht zerbricht. Sie gibt einen schmerzerfüllten Laut von sich, findet aber endlich Halt und ihre Abwärtsbewegung stockt und kommt zum Stillstand.
Nur das angespannte Keuchen der Chira ist von unten zu hören, etwas zu sagen bringt sie grad nicht fertig.

Ataeric festigt seinen Halt am Stamm und kontrolliert den seiner Füße, dann gibt er Tessya mit einem :" Fertig" das Signal. Der Krieger kommt ihrer Bewegung mit seinem Arm entgegen und schiebt sie kräftig an. Der Ast auf dem er steht ächzt und er fasst rasch mit der nun freien Hand ebenfalls um den Stamm, mit dem eigenen Gleichgewicht ringend. Er hört ihren kleinen Kampf nur, statt ihn verfolgen zu können und als er zu ihr hinunter sehen kann, hat sich die Chira längst gesichert. Nur langsam steigt er zu ihr herunter, vorsichtig und bedacht den Bereich auszusparen, in dem sie vorhin so unglücklich hing. "Braucht ihr noch Hilfe?" ist die tiefe Stimme angenehm, obgleich ihr jegliche Besorgnis fehlt..

"Nein" kommt die prompte Antwort, wenn auch sie arg nach zusammengebissenen Zähnen klingt.
Ausgesprochen langsam kommen sie abwärts nur voran, bewegt sich die Chira sehr vorsichtig.
Sobald sie den oberen Bereich verlassen haben, kehren die eigentlich Baumbewohner zurück und das zwitschern, rascheln und keckern setzt erneut ein und fügt sich in die Geräuschkulisse des Dschungels.
Nach einer gefühlten Ewigkeit sind sie endlich unten, Tessya hat sich die letzten 2 vat einfach herabfallen lassen und sitzt nun auf dem Boden.
Ihre Hose ist zerissen, ein blutige Schramme zieht sich über den ganzen linken Unterschenkel und hat das Fell rot verfärbt.
Aus ihrer Tasche holt Tessya ihre Wasserschlauch hervor und wäscht die Wunde, sie verzieht dabei das Gesicht, gibt aber keinen Mucks von sich.

Der Krieger folgt der Chira im gleichen Tempo und da sie sich auf den Abstieg konzentriert hält er das Schweigen zwischen ihnen ein. Es stört ihn nicht und zumindest für ihn ist es kein unangenehmes Unten angekommen nimmt er seine Tasche ebenfalls auf und wendet ihr den Rücken zu, aus seiner Wasserflasche einen ordentlichen Schluck nehmend, den er ausspuckt. Einen ekelhafter Käfer- Geschmack den er da immer noch hat, doch zumindest ist es jetzt etwas besser. Er setzt den Schlauch noch einmal an, um zu trinken und betrachtet die Büsche vor sich, über denen mehrere Schmetterlinge ihre Kreise ziehen. Die Zeit verstreicht während er Tessya Gelegenheit gibt ihre Wunden zu lecken..