Ira schwenkt die Lampe hin und her. Außer der einen Statue sieht sie nicht viel. Dann schaut sie zu Sundara. „Ja, ist gut gegangen. Aber das wir nichts gesehen haben, heißt nicht das da nichts war. Ich hab ein paar Mal wirklich das Gefühl gehabt, daß wir beobachtet werden. Aber wer weiß? Vielleicht nur Einbildung.“: sagt Ira aber sie hört sich nicht so an das sie von der Einbildung überzeugt ist. Dann schaut sie wieder in Richtung der Statue. „Verdammt wo sind wir jetzt wieder gelandet? Ich hab mein ganzes Zeugs noch in der Hütte von der Vogelscheuche. Glaub zwar nicht das hier jemand in der Nacht klauen geht. Aber mir wär wohler ich hätt ich die Sachen bei mir. Aber wartet...“ Sie stellt sich so, daß sie das Haustor genau im Rücken hat. „Hm, in die Richtung sind wir raus gekommen. Aber der Gang hat eine Biegung gemacht. Wenn ich mich nicht irre dann müssen wir da lang.“ Sie deutet mit der Hand in die Richtung. „Was meint ihr? Zurück oder suchen wir uns hier einen Unterschlupf?“ Ira schaut von Einem zum Anderen.
Versteht mich nicht falsch. Ich will nicht drängeln. Aber wir stehen jetzt auf dem Platz im Finstern und mir fehlt schon wieder der Durchblick. Wie gehts weiter? Soll ich weiterschreiben? Ira hat ja die Lampe? Schreibt einer von euch weiter? Oder gehts gleich in einen anderen Plot?
Ira beeilt sich nicht auf dem Schutt der hinauf ins Haus führt. Sie hält die Laterne weiter hoch, daß auch Keresin was sehen kann. Es fehlt noch das er ausrutscht und sich etwas bricht. „Gibts denn sowas! Hier stinkts das es einem die Zehennägel aufrollt. Schmeißen die ihre Leichen in den verdammten Keller hier oder was?“ : mault Ira als sie oben angekommen ist. Sie wartet einen Augenblick auf Keresin. Dann schaut sie sich um. „Folterkeller stinkt anders.“: sagt sie zu Sundara. Sie sagt nichts weiter dazu. Ob sie es weiß oder nur vermutet bleibt offen. Aber wenn nur ein Viertel von dem stimmt, was man über die Garnison herum erzählt, kann es gut sein daß sie es weiß. „Das will ich hoffen, daß wir wieder oben sind.“: sagt Ira. Sie hat die Nase gestrichen voll von den unterirdischem Labyrinth. Auch wenn es hier oben die Hitze wieder zuschlägt. „Also lass uns nachsehen.“:sagt Ira und wartet einen Augenblick bevor sie Richtung Tür geht.
„Stimmt!“: sagt Ira zu Keresin. Es klingt undeutlich weil sie an ihrem Daumen lutscht. Als sie abgerutscht ist hat sie sich den Daumen ordentlich verbogen. Als ihr einfällt wie blöd sie aussehen mag nimmt sie den Finger schnell wieder aus dem Mund. Für einen Moment schaut sie zu wie Keresin auf dem Kästchen herum drückt. Dann sagt sie: „Ja, versuchen wirs mit dem anderen Gang.“ Auf die Frage Sundaras schüttelt sie leicht die Lampe. „Ungefähr noch halb voll. Also beeilen wir uns lieber. Sonst müssen wir noch im Dunkel zurück wenns dort auch nicht weitergeht.“ Obwohls ja nur ein gerader Gang ist indem man sich nicht verirren kann ist Ira nicht erpicht darauf hier unten durchs Dunkel zu stolpern. Sie hält sich wieder hinter Sundara. Die Lampe hält sie hoch damit die Elurierin wengisten ein bißchen sehen kann. Als sie kurz vor dem Loch und dem Erdhaufen stehen bleiben, drängt sich Ira an Sundara vorbei. Sie leuchtet die Decke ab und dann den Haufen. „Schaut stabil aus. Trotzdem sollten wir aufpassen. Wenn die Decke runter kommt, dann sind wir geliefert. Eingraben braucht uns dann Keiner.“: murrt sie. Sie macht Sundara wieder Platz. „Geh du zuerst. Drück dich an die linke Wand dann kommst du locker durch ohne wo anzustreifen. Ich bleib dir auf den Fersen.“ Knapp hinter Sundara zwängt sie sich geduckt durchs Loch. Auf der anderen Seite sagt sie zu Sundara: „Wart einen Moment. Ich leuchte Keresin. Dann geht’s weiter.“
Ira schaut Sundara über die Schulter. „Tut sich nichst.“: kommentiert sie den dunklen Kaud. Für einen Moment schaut sie zu wie sich Sundara abplagt. „Rück ein Stück.“: sagt sie. „Ich helf dir.“ Sie wartet bis Sundara ein bisschen rückt, dann legt sie sich auch ins Zeug. Sie zerrt mit voller Kraft. An den Armen treten ihre Muskeln weit hervor. „Verdammt noch einmal! Rühr dich!“: stößt sie gepreßt hervor. Schweiß rinnt ihr über den Rücken so strengt sie sich an. Dann rutschen ihre Finger ab. Aber Ira gibt nicht auf. Sie versucht es noch einmal.
Für mich hört sich ein fixe Tageslänge gut an. Alles andere ist glaub ich zu kompliziert. Mit x Unterforen für jeden Tag weiß nach ein paar Monaten niemand mehr wo was steht. Aber 1-2Wochen sind zu kurz. Sechs bis acht Wochen als Maximallänge für einen Tag reichen auch für einen langen Plot. Hätten wir das von Anfang an so gemacht hätten wir zwar nicht viel mehr gespielt, aber vielleicht anders, ein bisschen straffer. Ich wär wirklich froh wenn das Spielen ein bisserl flotter ginge. Wir bewegen uns durch die Landschaft wie Figuren von Dostoevsky. Der braucht auch 100 Seiten bis sein Held vom 1 Stock ins Erdgeschoß kommt. Ich mag auch schöne Plots aber im Moment geht’s bei uns wirklich zäh. Eine fixe Tageslänge könnte da schon helfen, glaub ich.
Ira kommt sich schon langsam wie eine Leuchtsklavin vor. Sie hält die Lampe hoch und marschiert hinter Sundara her. Obwohl es hier unten kühler ist fängt sie wieder stäker zu schwitzen an. Ihr kommt es so vor als ob sie auf der Stelle tritt. Alles schaut gleich aus. Nur das Licht zittert auf den immer gleichen Wänden. Innerlich atmet sie auf, als sie in den kleinen Raum kommen. Das Gefühl irgendwo in der Ewigkeit festzusitzen wird wieder schwächer. Als das Licht auf die Tür fällt seufzt sie: „Schon wieder eine.“ Sie schwenkt die Laterne. Das Glasding an der Decke funkelt tükisch im Licht als wärs ein bedrohliches Auge. Dann bemerkt sie das Kästchen in der Wand. Sie geht näher ran. „Schau dir das an.“: sagt sie zu Sundara. „Ich freß ein rohes Zwysel wenn ich so was schon einmal gesehen hab. Was ist das wieder?“ Sie spürt sofort Abneigung gegen das Ding. Sie hat nicht die geringste Lust das Kästchen zu berühren. Sie schaut nur. „Scheiße!: sagt sie und schaut zu Sundara. „Was machen wir? Ignorieren wir das Ding und versuchen die Tür aufzubrechen? Oder willst du was anderes probieren. Vielleicht mit dem Schlüssel?“ Sie klingt ziemlich ratlos.
„Was ich machen will? Ich sags dir. Ich will mich im Luxuspuff in der Seidengasse mit dem besten Beuterum besaufen und mich dann von drei Kerlen durch vögeln lassen. Das will ich!“: schnaubt Ira. Damit hat sie dann Dampf genug abgelassen. Sie überlegt einen Moment. „Yresen? Meinst du den Irren von vorhin? Auf den willst du dich verlassen?“ Sie zieht einen Flunsch. „Naja. Aber auf der anderen Seite….Wenn sich diese Anga oder wie die heißen irgendwie verkriechen, dann wird es unten sein. Da wir schon wie Zwysel durch diese verdammten Gänge schleichen, können wir ihnen auch gleich auf den Pelz rücken. Zum Spazierengehen ist das Panorama hier unten beschissen schlecht.“ Sie schwenkt die Hand mit der Laterne nach Links. Das Licht fällt jetzt mehr in den Gang der nach unten geht. „Nach dir, Zuckerstück.“: sagt sie ironisch und grinst dabei schon wieder.
Sie hätte es niemals zugegeben. Aber dieser Korridor geht Ira auf die Nerven. Allein die komische Glaskuppel in ihrem Rücken reicht schon. Sie hat gekämpft. Zwar in keiner großen Schlacht, aber sie hat Xith schon ins Auge geschaut. Es ist keine Spielerei. Aber davor hat sie keine Angst. Aber hier unten liegt was anderes in der Luft. Völlig fremdartig, kalt aber bedrohlich. Auf Sundaras Komentar über die Luke murrt sie nur unwillig. Auf Sundaras nächste Ansage sagt sie dann: „Fick dich!“ Ein Pfeil aus dem Dunkel ist Iras kleinste Sorge. Aber sie hat keine Lust jetzt herum zu reden und hält den Mund. Ira hält die Lampe hoch damit sie in den Gang leuchtet. Die andere Hand ist am Griff der Ansnivala. Keresins Schritte hinter ihnen beruhigt sie etwas. Aber sie erwartet jeden Augenblick irgendeine unbegreifliche Sauerei. Sie paßt auf Sundara nicht zu nahe zu kommen damit sie ohne Behinderung schießen kann wenns sein muß. Die paar Dutzend Vat bis zur Kreuzung kommen ihr wie eine Ewigkeit vor. Dort bleibt stehen und zuckt die Achseln. „Was fragst du mich?“: schnappt sie. „Du willst ja runter, also hinunter. Oder hast du es dir anders überlegt?“: erkundigt sie sich patzig.
Ira reibt sich die Schulter mit der sie in die Wand gedonnert ist. Aber sie grinst dabei. „Dreckstür! Mit uns nicht.“: sagt sie zufrieden. Sie dreht sich halb und ruft Keresin zu. „Ja, paßt alles. Die Tür ist offen. Bis jetzt nichts Seltsames.“ Mit ein paar Schritten ist sie bei Sundara. Ihre Lampe scheint jetzt ein bißchen weiter in den neuen Korridor. Ira spät ins Finstere. Aber sie kann nichts weiter erkennen. Dann schaut sie zu Sundara. „Manchmal kannst du schon blöd fragen.“: sagt sie. Aber es klingt nicht nach Ärger. „Wie soll er uns den Rücken freihalten, wenn er da beim Eingang herum lehnt?“ Dann senkt sie die Stimme ein bißchen. Vielleicht kann Keresin hören das sie redet. Aber verstehen wird er es nicht. „Sei froh das er mitgeht. Wenn irgendwas schief geht, dann gibt’s hier keinen den ich lieber hinter mir hätte als ihn. Er ist gut. Verdammt gut sogar. Ich hab's am eigenen Leib erfahren.“ Sie wartet auch gar nicht auf eine Zustimmung sondern ruft zurück: „Nichts zu sehen, außer einem anderen Gang. Wir rücken langsam weiter vor.“ Dann nickt sie Sundara zu.
Diesmal grinst Ira nicht, als Sundara losflucht. Das muß verdammt weh getan haben. Sie hat ihre Klinge schon ein paar Handbreit aus der Scheide, als das Knirschen anfängt. Als aber nichts weiter passiert, rammt sie die Waffe wieder zurück. Als die Tür mit einem Knirschen blockiert mault sie: „Scheiße! Kanns nicht einmal einfach gehen. Dreckstüre, verdammte.“ Als Sundara versucht ihre Schulter in den Spalt zu zwängen sagt sie: „Wart ich helf dir.“ Sie stellt sich so das sie die Elurierin nicht stört. Dann packt sie mit beiden Händen zu und zieht. Ihre Muskeln spannen sich. Immer deutlicher treten sie hervor. Schweiß rinnt Ira übers Gesicht. Aber sie läßt nicht nach. Im Gegenteil. Ihre Füße auf den Boden gestemmt zieht sie mit aller Kraft.
Der leise Fluch Sundaras entlockt Ira ein Grinsen. „Vielleicht brauchts kein Schlüsselloch. Das ist ja auch kein normaler Schlüssel.“: sagt sie. Als Sundara die Tür mit dem Stiefel bearbeitet macht Ira einen Schritt zur Seite. Erst jetzt sieht sie den schwachen Funken in dem Schlüsselding. „Verdammt! Das Ding leuchtet ja.“: rutscht ihr raus. Jetzt hat sie die Hand an der Waffe. Sie ist schon knapp dran Sundara von der Tür wegzuzerren. Aber dann läßt sie es. So alarmierend das Leuchten ist, gefährlich scheint es nicht zu sein. Außerdem ohne Risiko läuft im Leben nichts. Jetzt sind alle ihre Sinne angespannt. Dann hört sie Keresin hinter sich reden. „Dir Tür rührt sich im Moment nicht. Aber der Schlüssel leuchtet jetzt schwach.“: sagt sie in die Stille. Ihr Blick wandert einen Augenblick nach oben, zu der Glaskuppel. Das Gebilde ist ihr irgendwie unheimlich. Sie spürt es in der Magengrube. Aber sie nimmt sich zusammen und schaut was Sundara macht.
Im Moment interessiert Ira Sundaras süßer Arsch nicht. Sie ist voll von ihrer Aufgabe in Beschlag genommen. Mit allen Sinnen lauert sie auf etwas Seltsames, Gefährliches. Hier unten ist es etwas kühler. Aber auch ihr Kittel ist durchgeschwitzt. Immer wieder wischt sie sich mit der linken Unterarm den Schweiß von der Stirne. Es ist die Hand mit der Lampe. So tanzt das Licht jedesmal wenn sie wischt über die Wände. Ihre andere Hand ist nur ein paar Clat vom Asivalaknauf weg. Ira versucht gar nicht erst nachzudenken was das da um sie sein könnte. Der Wände sind weder gemauert noch verputzt. Der Fußboden hat ein flaches Relief, völlig regelmäßig. Besonders seltsam ist das Glasgebilde an der Decke. Wie eine eingemauerte Glasschüssel mit irgendwas drin. Ira flucht leise als sie die Stimme Lenaris aus dem Keller hört. „ Jetzt haben wie die Bohnenstange wieder im Genick, verdammt noch einmal. Ich hätt ihr doch eins aufs Dach geben sollen.“: mault sie. Aber sie läßt sich keinen Moment ablenken. Sie wartet ein, zwei Atemzüge als Sundara was von Schlüsselloch finden sagt. Dann fragt sie: „Und? Was gefunden?“