Forum Übersicht - RE: Einstand - 6

Stanchek ist dabei sich jetzt doch einen Becher Raka einzuschenken, als ihn die Dünne anspricht. Er lacht auf ihre Frage. „Nein, natürlich nicht, ich bin Wirt, kein reicher Philantrop der es sich leisten kann seine Gäste auf ewig freizuhalten. Obwohl es hier locker zugeht und ich keine Eile habe, aber in Zukunft werdet ihr entweder bezahlen müssen oder euere Zeche abarbeiten. Wie ich schon gesagt habe, heute ist euer Einstand und der wird nur einmal gefeiert.“ Er breitet in einer Geste des Bedauerns leicht seine Hände aus. „Man kann nicht sagen, daß wir hier an Überbevölkerung leiden. Es ist schon eine ordentliche Weile her, das der Silberkrug auch nur annähernd voll war. Aber Abends ist für gewöhnlich ein wenig mehr los.“ Jetzt aber sieht er Lenari etwas pikiert an. „Euch hier halten? Ich halte euch nicht hier. Wenn ihr gehen wollt, bitte sehr, geht. Ich werde euch nicht aufhalten.“ Das fröhliche Lächeln ist ihm aus dem Gesicht gewischt. „Was im Dunklen gefährlich ist?“ Jetzt senkt er seine Stimme. „Die Yurei, was sonst. Gestern nacht haben die Geisterlichter geleuchtet. Nicht nur ich habe sie gesehen. Aber wie es euch beliebt, es ist euere Angelegenheit.“
Er nimmt einen Schluck von seinem Raka. Der Alkohol scheint ihn etwas zu besänftigen. „Nein der Silberkrug ist keine Herberge. Falls ihr aber den Abend nicht damit verbringen wollt, nach einer halbwegs sauberen Schlafplatz zu suchen, könnt ihr heute auch ausnahmsweise hier schlafen. Ein paar Decken werden sich schon finden. Sollte euch das aber zu sehr nach hierhalten aussehen, die Häuser um den Platz herum stehen fast alle leer. Ihr könnt euch eins aussuchen, oder jeden Abend in einem anderen Schlafen oder es euch am Strand bequem machen.“ Jetzt ist der Sarkasmus in seiner Stimme nicht zu überhören.

Bedächtig stellt Lenari ihren Becher zurück auf den Tresen, als der Wirt geendet hat. Zumindest eine Antwort unterscheidet den Wirt nicht von allen anderen Halsabschneidern in der Heimat - es gibt nichts umsonst im Leben. Hatten die Brüder mit ihren Befürchtungen wohl nicht unrecht...

"Nun, dann habt Dank für Eure Gastfreundschaft." seidenweich klingt die leise Stimme, schwingt leiser Fatalismus mit.. "Dreck hat mich noch nie gestört, dass bin ich gewohnt. Und eure Geisterlichter sollen mich holen, wenn es ihnen beliebt. Viel verrückter kann das hier sowieso nicht mehr werden."

Gemächlich macht sie sich auf den Weg hinaus, Kaar und Gronk hinterher - oder an ihnen vorbei, sollten sich die beiden noch in Reichweite befinden.

-> Platz der Tänzerin

„War mir eine Freude.“: entgegnet der Wirt auf den Dank Lenaris. Er macht nicht die geringsten Anstalten sie aufzuhalten. Er hatte sie gewarnt, alles Andere geht ihn nichts mehr an. Sollten sie die Yurei holen! Wem nicht zu raten war, dem war nicht zu helfen. Etwas trübsinnig schaut er sich in der leer gewordenen Schankstube um. Sein einziger verbliebener Gast beschäftigte sich still mit seinem Krug, so setzt sich Stanchek auf einen der Hocker an der Theke und zieht seinen Becher zu sich. Nun vielleicht kamen ja einige wieder. Es wäre schade um den Eintopf. Stanchek gönnt sich einen kräftigen Schluck Raka.

Gronk nickt dem Wirt ebenfalls noch verabschiedend und folgt seinem Bruder dann wie ein Schatten. Er verlangsamt jedoch seine Schritte, als Lenari die Fragen herausposaunt, die so verständlich wie unsinnig sind, denn wer würde eine ehrliche Antwort geben, hätte er schlechtes im Sinn? Die Warnung bezüglich der drohenden Nacht interessiert ihn jedoch ebenfalls und so nimmt er die Antwort des Wirtes noch mit einem Ohr mit, ehe er in die Helligkeit des schwindenden Tages tritt und rasch zu seinem Bruder aufschließt.
--> Platz der Tänzerin

Bhok hebt den Krug "Zum Wohle Herr Wirt" meint er. "Ich hoffe es liegt nicht an mir, dass die jetzt so schnell gegangen sind."
Bhok lacht schallernd und steht mit seinem Krug auf um zum Wirt zu gehen. "Es wird wohl ein wenig dauern bis wir alle zusammenfinden. Ich selbst bin direkt aus Esticha und andere aus Vorovis. Ein paar konnte ich nicht direkt zuordnen, doch die Götter wollten uns alle zusammen haben."
Bhok hebt die Schulter.
"Ich bin sehr fromm und ich glaube es gibt einen Plan. Daher bin ich weder sehr verwundert noch bin ich ängstlich. Mein Leben geht weiter." Bhok schaut sich hier um und deutet auf die leeren Becher.

"Braucht Ihr etwas hilfe beim Abwasch? Ich mache das gern."

Stanchek wedelt verneinend mit der Hand als ihn Bhok anspricht. „Sicher nicht, mein Herr! An euch kann es nicht gelegen haben. Ihr habt doch nichts weiter getan, als ruhig bei eurem Bier gesessen. Ich weiß nicht was die glauben. Das ich sie vergiften will?“ Stanchek schüttelt den Kopf.
„Ein paar werden schon noch wiederkommen, sie haben die Sachen ja noch hier.“ Der Wirt deutet mit dem Kinn auf den Tisch, an denen die Umhängetaschen auf den Sesseln hängen und der Weinkrug steht. Dann spreizt er in einer Geste des Unwissens die Finger. „Ich weiß nicht was die Götter vor haben, sie haben es mir nicht verraten. Doch es wird schon einen Grund haben warum ihr hier seid.“ Stanchek leert den Rest seines Rakas. „In einem habt ihr völlig recht, das Leben geht weiter, so oder so.“ Für das Woher seiner Gäste scheint sich Stanchek nicht zu interessieren. „Warum es sich manche schwerer machen wollen, als es ohnehin ist, ist mir ein Rätsel.“ Dann winkt er ab. „Nein, nein, vielen Dank! Heute nicht! Ihr seid mein Gast. Morgen sehen wir weiter, das heitß wenn ihr Morgen wieder kommt.“ Stanchek dreht, unschlüssig ob er sich noch einen Raka genehmigen soll, seinen Becher in der Hand.

<---- Platz der Tänzerin

Sie hat Keresins Blicke natürlich bemerkt. Als sie als Erste den Schankraum betritt, lächelt sie. Ihr feuchtes Kleid liegt wie eine zweite Haut an ihr. Sie ist kaum mehr angezogen als nackt. Aber es stört sie auch hier drin nicht. Ihre Tasche ist noch da. Auch Krug und die Becher stehen noch auf dem Tisch. Sie nickt Stanchek zu, der an seiner Theke sitzt. Den Elurier streift sie nur mit einem Blick. Sie merkt das nur zwei Sessel an ihrem Tisch stehen. Sie geht und holt einen dritten Sessel für die Elurierin. Dann setzt sie sich. Sie schenkt sich ein und wartet auf Keresin und die Ketzerin.

Sundara folgt Ira auf dem Fuß. Als Ira die Stühle zurechtrückt, lässt sie sich sogleich auf einen der Stühle fallen. Wieder blockiert die Asnivala ein bequemes sitzen, und das Verrücken der Waffe mit der Hand wird dieses Mal von einem leisen Fluch begleitet. Sie ist dieses Mal jedoch so geistesgegenwärtig, nicht noch einen Stuhl mit ihrem Blut zu besudeln, das noch immer aus ihrer zwar inzwischen desinfizierten, aber noch immer nicht verbundenen Wunde sickert. Als sie nun sitzt, holt sie sich wieder etwas Etrusha hervor und dreht sich eine Zigarette. Bevor sie sie jedoch anzündet, sieht sie ihre beiden Begleiter erwartungsvoll an.

Ira spielt mit ihrem Becher. Sie wartet bis die Elurierin ihre Zigarette gedreht hat. „Ich war da unten auf der Straße total durcheinander. Grad aufgewacht, hab nicht gewußt wo ich bin. Und als du dann was vom zerstörten Vorovis gesagt hast, da hab ich durchgedreht. Ich heiß Ira. Keresin hat mir schon was erzählt. Es wär genug um wieder auszurasten. Ich hab den Putsch verschlafen, den Krieg einfach alles! Verstehst du? Völlig verrückt. Aber er hat gesagt, du hast mit den Unsrigen gekämpft. In Elurien, in Yedea und das Vobra frei ist. Nur Vorovis ist noch besetzt und nicht total zerstört. Als mir vorher Keresin gesagt hat, daß Vorovis ausradiert ist, hats völlig ausgesetzt bei mir. Aber dann hab verstanden, daß er weg war wie ich. Nicht so lang, aber lang genug, daß er den Krieg verschlafen hat. Ich zittere immer noch da drin.“ Sie legt die rechte Hand aufs Herz.“Ist Vobra wirklich frei? Haben wir wirklich gesiegt?“ Iras dunkel Augen sind wie ein Brenngläser als sie Sundara anschaut.
„Weißt du, es ist mir verdammt wichtig. Wirklich!“

<---- Platz der Tänzerin

Keresin setzt sich als Ira einen Stuhl für Sundara holen geht. Als er nach dem Weinkrug greifen will, entdeckt er daß kein Becher für die Elurierin da ist. Er winkt dem Wirt zu, der an der Theke sitzt und sich mit einem anderen Gast unterhält und bestellt noch ein Glas und läßt bei der Gelegenheit gleich den Weinkrug auffüllen. Als der Becher mit dem gefüllten Krug kommt, schenkt er auch Sundara ein. Dann lehnt er sich zurück und läßt Ira reden. Er weiß wie sehr ihr diese Sache unter den Fingernägeln brennt.

Als Ira den Silberkrug betritt, bekommt Stanchek große Augen. Die Blonde mag zwar etwas verrückt sein, aber so wie sie da herein kommt sieht sie umwerfend aus. Kurz darauf folgt die kleine Dunkelhaarige mit den schönen Augen. Für einen Moment stellt sich Stanchek die Beiden nebeneinander nackt im Bett vor. Jetzt braucht er noch einen Raka. Er steht von seinem Hocker auf und schenkt sich ein. Er prostet Bhok zu und nimmt erst einmal einen kräftigen Schluck. Als der Mann mit den kurzen Haaren ihm zuwinkt, macht er sich zum Tisch auf. Ira in ihrem nassen Kleid ist auch aus der Nähe betrachtet ein aufregender Anblick. Stanchek bringt Becher und den gefüllten Krug und zieht sich dann wieder an die Theke zurück.

Es wäre vermessen zu sagen, dass der Anblick der jungen fast nackten Frau kalt lässt. Die letzte Frau war schließlich auch schon eine Zeit lang her. Doch ist Bhok Manns genug etwas anders zu reagieren. Bhok steht auf und zieht seine Handwerkerweste aus und geht auf die junge Frau zu. "Ihr müsst ja frieren, auch wenn es hier warm und gemütlich ist so bitte ich Euch erst mal die Weste anzulegen bis Euer Körper sich an die wohlige Wärme im Raum gewöhnt hat." Ohne auf eine Antwort zu warten versucht er die Weste lose über ihre Schulter zu legen.

Nun muss er auch an Sundara vorbei und deutlich kann diese nun eine Hautmarkierung am Unterarm des Mannes erkennen, welches sie an die elurische Armee erinnert. Ein Duft von Zedernholz steigt ihr in die Nase und als sich Bhok wieder in die Richtung des Wirtes macht kann sie ebenfalls ein damals durch die Weste verdeckter Pejura erkennen.

Bhok geht zum Wirt und lächelt "Stanchek richtig?" fragt er nach dem Namen wohl eher rhetorisch. "Es trinkt sich nicht gut alleine oder?" und dabei hofft er ebenfalls ein Glas Raka zu bekommen.

Als Ira zu sprechen beginnt, weicht das Lächeln langsam aus Sundaras Gesicht. Und als sie geendet hat, sieht sie zunächst nachdenklich auf ihren Becher, nimmt schließlich einen Schluck daraus. Dann schaut sie Ira wieder an. Sie seufzt tief. Kurz geht ihr Blick vor sich auf die Tischplatte, dann wieder hoch zu Iras Augen.

"Ira, ich will ganz ehrlich mit dir sein," beginnt sie dann. Sie entzündet ihre Zigarette und nimmt einen Zug davon. "Ob Vobra frei ist oder nicht, das weiß ich nicht. Meine letzte Erinnerung war die, dass Vobra noch immer umkämpft war. Ob Vorovis frei ist oder umkämpft, das weiß ich auch nicht. Ausgelöscht ist so weit ich aber weiß, nichts und niemand. Aber ich will dir jetzt einfach erzählen, was ich weiß."

Sie nimmt noch einen Zug von ihrer Zigarette, trinkt neuerdings von dem Becher. Inzwischen kommt Bhok an den Tisch, reicht Ira seine Weste. Ob sie denn wirklich friert, ist ob der Hitze, die in der Stadt herrscht, wohl etwas fraglich. Sie sagt nichts, schaut ihn sogar etwas irritiert an. Ihr Blick fällt auf die Tätowierung auf seinem Arm. Kurz ziehen sich ihre Augenbrauen zusammen. Sie kommentiert die Tätowierung nicht. Als Bhok dann die beiden Damen wieder verlässt, geht ihr Blick wieder zu Ira. Dann beginnt sie.

"Ich war Mitglied bei der Elurischen Armee. Meine beste Freundin und auch meine Mentorin bei der Armee, Chelia Zontor, war mein Anführer. Irgendwann kamen Gerüchte von einem Schwarm, der über Yedea hereingefallen ist, von seltsamen brennenden Booten auf dem Metchà. Dann kamen die Flüchtlinge. Zuerst die Yedeer, die in der Stadt aufgenommen wurden. Dann kamen die Vorovisen. Auch sie betraten zunächst die Stadt, dann wurde für sie jedoch vor den Stadtmauern ein Lager erreichtet. Ihr Anführer war Hel Nergal. Die Vorovisen waren in keinem guten Zustand, hatten in der Schlacht um Vorovis hohe Verluste erlitten, aber noch sehr sehr weit davon entfernt, ausgelöscht oder definitiv geschlagen zu sein. Dann kamen die Sragon. Keine normalen Sragon, sie kämpften mit übernatürlichen Kräften. Die Schlacht der Schlachten begann, und, um ehrlich zu sein, wir starben wie die Fliegen. Ich denke, jeder einzelne hatte inzwischen mit seinem Leben abgeschlossen. Aber dann wendete sich das Blatt, ich weiß nicht, was genau passiert ist, aber irgendwann gelang es uns, die Sragon zurückzudrängen. Elurier, Vorovisen, Yedeer kämpften Seite an Seite, und wir holten einen Sieg nach dem anderen. Wir warfen die Sragon aus Elurien raus, wir warfen sie aus Yedea raus. Dann zerbrach das Bündnis. Die Vorovisen wollten das Hauptaugenmerk auf die Rückeroberung von Vorovis lenken, besonders die Elurier wollten weiter nach Süden vordringen. Irgendwann war es uns allen klar, dass die elurische Armeeführung nur darauf aus war, die yedeische Grenze abzusichern. Die Elurier zogen sich daraufhin zurück. Die Vorovisen waren darüber nicht gerade erfreut, und, wenn du mich fragst, sie hatten allen Grund dazu, ungehalten zu sein. Besonders Chelia war überhaupt nicht einverstanden, den Kampf aufzugeben. Ich meine, sie sah sehr gut aus, hatte Charisma, und so gelang es ihr, einen kleinen Teil der Armee zum Bleiben zu überreden. Die Vorovisen allerdings wollten uns nicht mehr bei sich haben. Wir entschieden uns also, die Vorovisen Richtung Vorovis ziehen zu lassen, wir wollten ihnen einfach nur den Rücken frei halten, Sragonkrieger binden und ihnen so ihren Zug erleichtern. Wir waren nicht viele, wir mussten uns also vorsehen, nur dann angreifen, wenn die Gelegenheit günstig war, und gerade wir Fernkämpfer sollten zusehen, die Sragon in eine ebensolche Gelegenheit zu locken. Das ging sehr lange sehr gut. Das letzte was ich weiß, dass plötzlich überall Sragon waren. Und irgendwann sehe ich Chelia am Boden liegen, mit einer gräßlichen Wunde am Bauch. Sie gab mir ihre Asnivala, eine Waffe, die sie über alles liebte. Sie solle nicht verloren gehen, und ich solle auf sie aufpassen und in Ehren halten. Dann war ich plötzlich hier, mit der Asnivala in der Hand. Ich weiß nicht, ob sie noch lebt, aber sie hätte wohl nie ihre Asnivala hergegeben, wenn sie Yorom nicht in sich gespürt hätte."

Sie sieht Ira an. Ihr Blick ist sehr traurig geworden, dann fügt sie hinzu: "Das ist es, was ich weiß. Ich wollte, besonders der letzte Teil wäre ein böser Traum gewesen. Aber ich habe den Sragonhieb am Rücken, ich habe Chelias Asnivala. Es ist also wohl kein böser Traum gewesen. Was jetzt ist, wie es meinen Kameraden weiterhin ergangen ist, ob die Vorovisischen Truppen erfolgreich waren, das weiß ich auch nicht. Als du mir sagtest, du hättest in Vorovis gesoffen, dachte ich natürlich, Vorovis wäre wieder frei. Ich wusste nicht, dass du so lange... weg warst. Ich weiss auch nicht, wie lange ich weg war. Ich möchte aber so schnell als möglich zurück. Das bin ich Chelia schuldig."

Bhok scheint eine Zeit lang zuzuhören und schüttelt sichtbar mit dem Kopf. Als Sundara endete dreht er sich um "Chelia Zontor war ganz gewiss keine Heldin. Sie wurde ja nur angesehen, weil ihr Macker so ein hohes Tier in der Armee war. Diese Frau war psychisch krank. Sie kam mit sich und der Welt nicht klar und machte einen Fehler nach dem anderen. Prügelte sich herum, lag besoffen in den Gassen und kam mit ihrem Leben nicht klar. Mag sein das sie sich bei Euch anders verhalten hat, doch bei mir und meiner Einheit in der großen Schlacht hat man nicht gut über sie gesprochen und auch von ihr nichts erwartet."

Bhok ist nun zum ersten Mal nicht am Lächeln und man hört auch einen Schmerz in seiner Stimme heraus.

Die Worte des Mannes treffen Sundara sichtbar wie ein Schlag. Sie zuckt zusammen, und ihre Augen beginnen wild zu glänzen, verengen sich zu einem schmalen Spalt. Wie von einer Pera-Spinne gestochen fährt sie auf, der Stuhl fällt polternd nach hinten. Mit einem Satz ist sie bei Bhok, packt ihn an der Schulter und sieht ihn an, den Kopf schiefgelegt, die Nase kaum eine Handbreit von der seinigen entfernt.

"Hütet Eure verfrellte Zunge, Mrocloma!" fährt sie ihn an. "Wart Ihr dabei? Wart Ihr dabei bei der Schlacht am Hafen, als Chelia plötzlich über die Barrieren gesprungen ist und alleine durch die Sragon gepflügt ist? Habt Ihr jemals mit ihr gesprochen, oder habt Ihr ihr auch nur auf den Arsch geschaut wie ein brünftiger Roputan und Euch Euer verfrelltes Maul zerrissen, weil Ihr sie nicht gekriegt habt? Wisst Ihr, warum sie besonders nach der Schlacht in das tiefe Loch gefallen ist? Habt Ihr gesehen, wie sie daraus wieder zurückgekommen ist, wie sie dann gegen die Sragon weitergekämpft hat, als die ganzen Puchas der elurischen Armee lieber wieder in ihr verfrelltes Bett gekrochen sind? Habt Ihr jemals gesehen, dass sie sich vor irgendeiner Gefahr versteckt hätte? Habt Ihr das? Nein, habt Ihr nicht! Ich habe an ihrer Seite gekämpft, und Ihr könnt mir glauben, sie hat ihre Frau gestanden, mehr als Ihr, verfluchtes Stück Cacha! Also, hütet Eure verfrellte Zunge, sonst, bei Endrakhas geringeltem Schweif, ich reiße sie Euch heraus, darauf könnt Ihr Gift nehmen!"

Sie gibt ihm einen gehörigen Schubs an der Schulter, dann macht sie Anstalten, wieder zurück zu ihrem Platz zu gehen.