Forum Übersicht - RE: Lantisgarten - 9

An die bröckelige Hauswand gelehnt, lauscht Gronk mit halbem Ohr nach den Geräuschen, die aus dem Haus dringen. Leise Stimmen, unverständlich und doch beruhigend, da sie das Gefühl von Normalität und Gesellschaft verkörpern. Die Zigarette glimmt als glühender, roter Irrwisch in der Dunkelheit, gewinnt jedes Mal an Intensität, wenn ein Zug daran getätigt wird, wobei der Qualm unsichtbar in der Nacht verfliegt, ohne dem intensiven Bouquet der Lantissträucher auch nur das geringste entgegensetzen zu können. Der Garten ist verwildert, wachsen Gras und Kräuter kniehoch, doch schon bald wird sich bei häufigerem Gebrauch mindestens ein Trampelpfad gebildet haben, sollte die neue Hausbesetzerin nicht gar gärtnerische Leidenschaften entwickeln und dem Wildwuchs zu Leibe rücken. Lang verweilt der Hüne nicht, ist die Zigarette bald aufgeraucht und die Verlockung der hübschen Monde unterliegt heute der Müdigkeit, den die Schlaflose Nacht zur Folge hat. So schnippt er den Stummel in die Botanik, stößt sich mit einem schwerfälligen Ruck von der Mauer ab und trottet zurück in Richtung Hauseingang. Die dunkle Gestalt, die einfach ein paar Schritte von der Tür entfernt auf dem Boden sitzt, könnte man leicht übersehen, doch löst die Entdeckung umso mehr einen Alarmreflex aus, der sich bei Gronk jedoch eher subtil als Erstarren und augenzusammenkneifendes Sondieren äußert. Sundara ist dann jedoch rasch identifiziert, sodass der Hüne brummend die Spannung fallen und irritiert den Blick schweifen lässt. „Hölle, nimmst du das nicht was zu ernst mit der Wache?“ schmunzelt er, zwischen Tür und Sundara stehenbleibend.

Kaar sieht bei Sundaras Bemerkung zu der jungen Frau in der Tür und bekommt somit gerade noch mit, wie diese sich erhebt und ohne ein weiteres Wort nach draußen, in die dunkle Nacht geht. Sein Blick gleitet zu Lenari, die gereizt oder genervt mit den Augen rollt, woraufhin er wieder auf den Boden sieht, die Hand nun aber wieder zurückzieht und locker auf seinen Oberschenkel ablegt während er die verschlossene Luke betrachtet. Er sitzt in der Hocke, eine Haltung die für den guten, körperlichen Zustand des älteren Herrn spricht und es dauert einige Herzschläge, bis er zu Lenari hochsieht:“ Das ist für alle eine schwierige Situation hier,“ bemerkt er freundlich und allgemein formuliert, obgleich deutlich ist – wen – genau er damit anspricht. „Manch einer hat vielleicht Familie zurück gelassen.. oder andere.. Verpflichtungen. Einen geliebten Menschen, einen Partner, Kinder, ein laufendes Geschäft“, hebt er die Schultern an, ist die Liste der Dinge, die man vermissen könnte oder über die man sich Sorgen macht groß. „Wenn Gronk nicht ebenfalls hier wäre, ich weiß nicht..“, bricht er an der Stelle ab und erhebt sich, wobei der die Hand am Oberschenkel abwischt und zu dem Scheit sieht, als er die Hitze des Feuers unangenehm spürt, woraufhin er den brennenden Scheit zurück zum Feuer bringt und dort hinein schiebt. Er kann von draußen die dunkle Stimme seines Bruders hören ohne dass die Worte verständlich werden – was ihn nicht weiter stört. Das Wissen um die bloße Anwesenheit genügend ihm vollkommen, insbesondere, da es dem Jüngeren GUT geht. „Wenn die Luke von innen verschlossen wurde, bekommt man sie nicht auf ohne sie zu zerstören. Wenn es morgen hell ist, entdecken wir vielleicht einen Eingang vom Garten aus“, schlägt er vor danach am kommenden Tag Ausschau zu halten..

„Ja das hört sich nach einer guten Idee an. Bin ja schon neugierig ob da unten was Spannendes zu finden ist.“ erwidert Lenari nickend und streckt sich ein wenig, während sie ausgiebig gähnt und Kaar müde anschaut. „Ich finds zu kurz gedacht, auf Biegen und Brechen schon eine Rückkehr zu planen, wenn ich noch nicht mal drei Tage hier bin und keine Ahnung hab, wie es hier so aussieht, vielleicht ist es ja gar nicht sooo schlimm. Aber wie gesagt, ist nur meine Meinung.“ sie zuckt mit den Schultern, ehe sich ein leichtes Grinsen auf ihr Gesicht legt. „Egal ich werd mich jetzt erstmal aufs Ohr legen, auch wenns kein kuscheliges Bett gibt.“

Lenari trifft ein recht verunsicherter Blick auf die doch sehr harsche Reaktion auf einen aus Sundaras Sicht ziemlich harmlose Aussage. Ein ebensolcher Blick trifft auch Kaar, einen Moment lang, bevor er wieder zurück zu Lenari geht. Die Lippen öffnen sich nur kurz, doch bleibt eine Entgegnung auf der Zunge stecken. Da ist sie auch schon durch die Tür. Eine ganze Weile hockt sie also an dieser Wand und raucht vor sich hin. Natürlich geht auch ihr Blick sofort zu dem Hünen, als Gronk an der Hausecke erscheint. Sie wirkt allerdings weit weniger alarmiert als er, aber sie weiß ja auch, dass er im Freien ist. Und seine Statur ist nur unschwer zu verkennen. Da beginnt er auch schon zu sprechen. Sundara lacht auf seine Bemerkung hin. Weiße Zähne reflektieren ganz schwach das Licht der Monde. Und leise dringt das unverkennbare Geräusch zu Gronks Ohren. Sie steht nicht auf, bleibt da Hocken.

„Ist Rauchen für dich ein Sinnbild für übertriebene Wachsamkeit?“ antwortet sie absolut belustigt. „Aber vielleicht hast du ja reicht. Wenn ich es auch lieber fünf Mal übertreibe als ein Mal zu wenig wachsam bin.“

Das Lachen verstummt. Sundara zieht an ihrer Zigarette. Dann schaut sie wieder zu Gronk. Dieser kann wohl erkennen, dass sich das Gesicht in seine Richtung wendet, einen Gesichtsausdruck zu erkennen ist ziemlich schwer in dem Halbdunkel.

„Ich werde mir morgen eine neue Bleibe suchen,“ meint sie dann mit ziemlich neutralem Unterton. „Ich habe den Eindruck, als ob Lenari ein Problem mit mir hat. Und da es ihr Haus ist, will ich ihr da nicht mehr auf die Nerven gehen.“

Wie gesagt, es klingt nicht beleidigt, es klingt nicht verbittert. Es klingt wie eine überaus sachliche Analyse der Lage. Und - sollte die Annahme der kleinen, hübschen Dunkelhaarigen der Wahrheit entsprechen, ist die Sinnhaftigkeit ihrer Schlussfolgerung wohl auch schwer von der Hand zu weisen.

„Ganz miese Ausrede.“ Erklingen die Worte recht barsch, werden jedoch von einem Grinsen unter dem dichten Bart aufgelockert. „Wenn jeder zum Rauchen nach draußen ginge, wären die Tavernen leer.“ Die nüchterne Schlussfolgerung, mit der der Riese die Arme vor der Brust verschränkt, kennt er nun wirklich niemanden der zum Rauchen den Raum verlässt, außer er will alleine sein. Ein Gedanke, der garnicht mehr so abwegig erscheint, als Gronk die weiteren Worte der jungen Frau vernimmt. So neutral sie auch gesprochen sein mögen, der Inhalt bleibt unverändert und gibt mehr Aufschluss über die junge Frau, als sie vermutlich geben will. Er gibt ein leises Brummen von sich, antwortet eine Weile lang garnichts und scheint zu überlegen, ob es sich überhaupt lohnt die Kiefer auseinander zu mühen. Letztendlich brennt ihm aber dann doch etwas auf der Zunge eine Bemerkung, die von einem Heben der Mundwinkel begleitet wird. „Hölle. Zwei Tage und ihr zieht schon beieinander aus. Das ist echt rekordverdächtig. Andererseits…wenn dich nach zwei Tagen schon jemand nicht leiden kann, hast du es wohl echt verkackt.“ Er kratzt sich sinnierend den Bart, mustert die im Schatten sitzende dabei aus den hellen Augen. „Was hast du angestellt?“

Ob Gronk wohl das unsichere Zucken in Sundaras Blick erkennen kann? Er hat schließlich nicht den Vorteil der jungen Frau, dass ihr gegenüber von dem aus der Tür scheinenden Licht wenn auch nur spärlich, aber doch beleuchtet wird. Sie hockt unter dem Fenster, in der Finsternis. Nun denn, das Zucken ist kurz, das Grinsen nimmt dem Gesagten einen guten Teil seiner Schärfe, und so entspannt sich die Bogenschützin auch sofort wieder. Sie lässt ihn reden, nur gegen Ende hin kann er wieder ein leichtes Lachen vernehmen. Sundara drückt die Zigarette neben sich auf dem Boden auf und schnippt den Stummel auf den Boden vor sich.

"Ausziehen ist gut," antwortet sie belustigt. "Ich bin doch noch gar nicht eingezogen. Ich bin einfach mit einem Schnabelvieh über der Schulter hier vorbeigekommen, habe Inara und Lenari gesehen und habe mir gedacht, ich hätte so viel Schnabelvieh, wie ich alleine gar nicht essen kann, und bei ihnen ist doch Schmalhans Küchenmeister. Dann seid noch ihr beide gekommen, den Rest weißt du eh. Naja, was habe ich angestellt… Kaar und Lenari beraten gerade, wie sie so eine Bodenluke aufkriegen, ob man sie dabei zerstören muss oder nicht, und da meinte ich, am besten wäre es, einen Griff aufzuschrauben. Na ja, was soll ich sagen, das ist gar nicht so gut angekommen. Keine Ahnung, aber es passt einfach nicht. Lenari kann mich anscheinend nicht leiden, und ich muss dir ganz ehrlich sagen, ich verstehe sie auch nicht so ganz. Weißt du, so ganz konzentriert auf das Hierbleiben, auf das Einrichten, ohne irgendwie die ganzen komischen Dinge zu hinterfragen, die hier so vorgefallen sind. Also, das heißt für mich einfach, dass ich besser wohl nicht hier einziehen werde. Außerdem ist das Haus ja auch klein genug für uns alle. Häuser gibt es hier ja genug, da werde ich schon was finden. Ich bin jetzt echt niemandem böse, nicht dass du mich da jetzt falsch verstehst. Aber eben, es passt einfach nicht. Da harmonieren Lenari und Inara viel besser, und Kaar ebenso. Kannst mich ja besuchen kommen in meinem neuen Haus, wenn ich wieder mal was erjagt habe. Ich warne dich halt, ich bin eine lausige Köchin. Ich habe von Gewürzen dermaßen keine Ahnung, dass ich das Würzen besser bleiben lasse, bevor ich jemanden vergifte."

Sie sieht ihn an, holt sich noch eine Zigarette hervor und steckt sie an. Den Gesichtsausdruck kann Gronk unmöglich erkennen, vielleicht kann er aber durch das Gesagte darauf schließen, dass er so unfreundlich nicht sein wird.

Schließlich fügt sie noch hinzu: "Oder findest du, dass ich hierbleiben sollte?"

Da Sundara zu reden beginnt und es erstmal nicht so wirkt, als würde sie so bald aufhören, lehnt sich Gronk mit einer Schulter gegen die Hauswand, verschränkt die Arme vor der Brust und hört ungewohnt geduldig zu. Seiner Miene ist dabei nicht viel zu entnehmen, wirkt neutral, wenn man das bei dem schwachen Licht denn überhaupt einschätzen kann. Als sie am Ende angelangt ist und ihn fragend anblickt, hebt der Bärtige die Brauen, verfällt einige Herzschläge lang in Schweigen. „Du willst…von mir hören was ich denke?“ versichert er sich, schüttelt dann mit einem Grunzen den Kopf. „Mädchen…ich kenn dich nicht. Du kennst mich nicht. Alles was ich sagen könnte, würde dich grad wohl eher zum heulen bringen, als dir zu helfen.“ Gronk stößt sich von der Wand ab, doch anstatt das Gespräch zu beenden, wie es sein Tonus eigentlich erahnen lässt, geht er neben Sundara in die Hocke, ein gedrungener Schemen, der in dieser Haltung noch klobiger wirkt, als ohnehin schon. „Pass mal auf. Das ist ne scheiß Situation. Ist es doch für jeden von uns. Jeder geht damit anders um. Zieh keine voreiligen Schlüsse. Anstatt einen Wildfremden nach seiner Meinung zu fragen, solltest du zu der Kleinen gehen und sie einfach fragen, ob sie ein Problem mit dir hat. Dann weißt du Bescheid.“ Die Worte kommen knapp und ungeschönt, hat er offenbar nicht vor Sundara mit Samthandschuhen anzufassen. „Wir sind hier bisher sehr wenige.“ Senkt sich seine Stimme noch ein wenig, wird eindringlicher. „Ist nicht gut sich zu zerstreiten. Das macht uns schwach. Also reiß dich zusammen. Und bevor du jetzt schmollst… der Kleinen würde ich genau das Selbe sagen.“ Der Bärtige erhebt sich, wartet auch garnicht auf eine Erwiderung, sondern wendet sich ab. „Na komm, ab ins Bett. Mein Bruder übernimmt die erste Wache.“ Brummt seine Stimme gutmütig, ehe er sich durch den Türrahmen bückt, um ins Haus zurück zu kehren.

Sundara hockt neben Gronk, schaut ihn an, mit großen Augen. Obwohl er es wohl nicht ganz gut sehen kann, kann er den Blick wohl spüren, der auf ihm ruht. Und so wie sie Gronk anschaut, hat man wenig den Eindruck, als hätte seine Aufforderung, keine mehr oder weniger Wildfremde nach ihrem Rat zu fragen, sehr große Früchte getragen. Eher wirkt sie nun noch kleiner neben dem Hünen, als dies sonst der Fall ist, oder wie es die anatomischen Umstände alleine bedingen. Dass ihre Unterlippe wieder einmal unter ihren Schneidezähnen zu leiden haben, kann Gronk nur dann entdecken, wenn der Lichtschein im richtigen Winkel auf das ziemlich ernste Gesicht fällt. Nun hat Gronk ja, für seine Verhältnisse, eine sehr ausführliche Antwort gegeben. Die der jungen Frau neben ihm fällt dafür spärlicher aus, genau genommen ist sie die spärlichste aller möglichen Antworten: Schweigen. Sundara sagt nichts, und doch erkennt man eindeutig, dass sie das von dem Mann gesagte keineswegs ignoriert. Vielmehr scheinen sich die Worte einen Weg durch ihr Gehirn bahnen zu müssen, jede einzelne Windung durchmessend und schließlich tausendundeinen Gedanken anstoßend, die ihrerseits wieder denselben Effekt auf andere Gedanken haben und so für eine exponentielle Zunahme der Nachdenklichkeit sorgen. Gedankenverloren klopft sie sich eventuellen Staub, Gras oder sonstige anhänglichen Partikel von ihrem Hintern, wobei ihr wieder einmal die Asnivala im Wege zu sein scheint. Sie schlägt mit dem Unterarm auf den Knauf, die Spitze schnellt nach oben, trifft die Wand. Diese denkt gar nicht daran, dem Schwung der Waffe Platz zu verschaffen, was sich schließlich in einem unsanften Druck auf den Unterarm, ein forsches Ziehen am Gürtel manifestiert. Kurz ziehen sich die Augenbrauen zusammen, ein unausgesprochener Fluch bleib an den Lippen hängen, Sundara schüttelt den Kopf und folgt Gronk schließlich zu der Tür. Etwas länger, als das es sehr natürlich wirken würde, bleibt ihr Blick an Lenari hängen, dann lässt sie sich wieder auf ihrem Platz im Türrahmen nieder, lässt ihre Augen durch den Raum schweifen.

Nur kurz schaut Lenari zur Türe, als die beiden wieder den Wohnraum betreten, der durch die beiden kräftigen Männer noch ein wenig kleiner scheint. „Ich schätze mal heut wird nichts Besonderes mehr passieren und es war ein langer Tag. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich könnte eine Mütze Schlaf vertragen.“ meint sie an niemanden direkt gerichtet. „Auf kuschelige Betten werden wir verzichten müssen und ich hab nur zwei löchrige Decken gefunden, aber da gibt Schlimmeres.“ Kurz ruckt ihr Kinn in Richtung der Zimmerecke, die ebenso spärlich möbliert ist wie der Rest des Zimmers, aber wenigstens einen sauberen Boden aufweist. „Jetzt können wir noch die Wachen einteilen und dann ne Runde pennen, oder ?“ fragend schweift ihr Blick durch die Runde.

(Hallo zusammen, Kaar kommt momentan nicht ins Forum. Ich poste daher ganz brüderlich in seinem Namen :D)

Die Müdigkeit ist Lenari anzusehen und wohl auch verständlich. So unterschiedlich jeder mit der neuen Situation auch umgeht, sie ist belastend und fordert ihren Tribut, sodass wohl jeder den langen Tag in den Knochen spüren wird. „So oder so werden wir uns mit diesem Ort hier auseinandersetzen müssen. Ob wir nun schnell zurückwollen oder uns einrichten. Aber dafür sollten wir ausgeschlafen sein, daher…ach, wie auf Kommando.“ Blickt er zur Tür, als sich Gronk hindurch bückt. Er wechselt einen kurzen Blick mit seinem Bruder, blickt dann zu Sundara, die sich wieder im Türrahmen postiert hat. „Ich übernehme die erste Wache. Ich denke das macht Sinn, damit diese herrlichen Pocheytos nicht umsonst gekocht wurden.“ Schmunzelt er, macht sich dann auch daran den Topf vom Feuer zu nehmen, in dem die Knollen mittlerweile weich und verzehrfertig gekocht sein dürften. „Sundara, wenn Ihr die zweite Wache übernehmen würdet? Dann könnte mein Bruder die dritte Schicht machen und das Fräulein Lenari wird optional zum Schluss geweckt – ich möchte Ihnen keine Wache aufbürden, wenn Sie sich das nicht zutrauen.“ Sind die letzten Worte direkt an die Jüngste der Runde gerichtet…

„Passt.“ Segnet Gronk seinen zugewiesenen Part unkompliziert ab, trottet dann an die rückwärtige Wand und lässt sich dort nieder. Wie ein gefällter Baum lässt er sich zur Seite sinken zieht einen Arm als Polster unter den Kopf und nimmt in seiner ganzen Länge einen Gutteil der Wand ein, wo er wohl auch gedenkt liegen zu bleiben. Eine Decke braucht er ganz augenscheinlich nicht und so konsequent wie er die Augen schließt, scheint er auch recht kompromisslos in den Schlaf entgleiten zu wollen, fernab der gängigen Gepflogenheit sich noch eine gute Nacht zu wünschen…

Ohne große Umstände nickt Lenari zustimmend, kann sich aber ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. „Die Türe beobachten, im Zweifel laut schreien und mit Sachen werfen krieg ich hin. Wenn das beim Wache halten reicht, bin ich voll dabei. Aber ich hoffe auf eine völlig langweilige und ereignislose Nacht. Schlaft gut.“ entgegnet sie mit einem Schmunzeln, ehe sie sich trotz der angenehm warmen Zimmertemperatur eine der muffigen Decken schnappt und in die Ecke trottet, wo sie sich einer Katze gleich zusammenrollt und dabei um einiges weniger an Raum beansprucht als Gronk.

Sundara sieht Kaar nickend an.

"Passt für mich," antwortet sie. Und, zu Lenari gewandt, fügt sie hinzu: "Schreien reicht vollkommen. Du musst im Falle echt nicht deinen ganzen Hausrat in den Garten befördern - eher nimmst du den Schürhaken und haust ihn einem Eindringling einfach zwischen die Augen."

Sagt es, und macht sich ebenfalls bereit zum Schlafen. Wobei dies bei Sundara nun wirklich nicht viel Aufwandes bedarf. Genau genommen, rutscht sie einfach ein kleines Stück in den Raum und legt sich flach auf den Boden. Kurz zieht sie die Asnivala aus der Scheide, betrachtet mit traurigem Blick die Gravur auf der Klinge. Dann fährt die Waffe wieder in die für sie gefertigte Halterung. Den aufgespannten Bogen und das Kurzschwert legt sie sich in Griffweite, noch einmal schweift ihr Blick zuerst zur Tür, dann zu den anderen wenigstens zweitweiligen Bewohnern dieses Hauses.

"Gute Nacht," grüßt sie schließlich die anderen Anwesenden. "Möge Vesana euch angenehme Träume bescheren."

Dann schließen sich die blau-grünen Fanale, und es dauert gar nicht lange, und man kann ganz leise das gleichmäßige Atmen einer Schlafenden hören.

Kaar will Lenari schon antworten, Sundara reagiert jedoch schneller und versichert der jungen Frau, dass das als Wache völlig ausreichend ist. Der Weißbärtige nickt somit lediglich bestätigend und noch während er den topf mit dem Wasser ausgießt und sich ein paar Erdäpfel auf einen Teller schaufelt, fallen Bewohnerin und Gäste bald wie gefällte Bäume an Ort und stelle um. Bei seinem Bruder wundert es ihn nicht. Gronk hatte seit ihrer Ankunft auf der Insel nicht geschlafen und obgleich der bärtige Hüne sich nicht beklagte, kann er sich gut vorstellen, wie müde er ist. Offenbar war der Tag – und vielleicht auch die Nacht, für die beiden Damen anstrengend, weshalb er sich vorsichtig durch das Zimmer bewegt und Sundara wenn nötig noch bittet die Tür weiter frei zu geben. Ein Stuhl wird vorsichtig neben eines der Fenster gezogen und leise und in die Ruhe das Gemüse gegessen. Die ruhigen Atemzüge im Raum sind beruhigend und er genießt die stillen Momente für sich, in denen er seinen Gedanken nachhängen kann, auf die Umgebung lauscht und nur ab und an sich erhebt, um auf leisen Sohlen einen Rundgang durch das Haus zu machen. Sofern Sundara nicht von selbst wach wird, gönnt er den Jüngeren einen erholsamen Schlaf und wird diese erst in den frühen Morgenstunden wecken, um sich selbst für zwei, drei Stunden noch zu erholen..

(Entschuldigt, dass es etwas gedauert hat)

Man lernt vieles. Man lernt auch, den Schlaf zu kontrollieren. Also, man legt sich hin, schläft und wacht genau dann auf, wenn man es sich vorgenommen hat, und zwar ohne dass man von irgendjemandem oder irgendetwas extra geweckt werden muss. Und so ist es auch bei Sundara. Sie scheint tief und fest zu schlafen. Wenigstens rührt sie sich nicht, wenn Kaar so halb über sie hinwegsteigt, um, ohne sie zu treten, seinen Posten vor der Tür einzunehmen. Auch seine ganze Wachzeit über wird er nichts weiter vernehmen, als die ruhigen Atemzüge. Doch plötzlich öffnen sich ihre Augen. Sie braucht nicht lange, um wach zu werden. Wie auf Kommando greift sie zu ihren Waffen. Das Kurzschwert wandert in die Scheide, der Bogen in den Köcher. Sie steht auf, und so gut wie lautlos huscht sie durch die Tür. Wird Kaar sie wohl bemerken? Spätestens dann, als sich ihre Hand sanft auf seine Schulter legt und sie ihm ein leises „Ich bin bereit, du kannst schlafen gehen.“ in das Ohr flüstert, wird er es wohl tun. Sie sieht ihn an, ein leichtes, kameradschaftliches Lächeln auf den Lippen. In dem fahlen, unscheinbaren Licht wirkt sie zierlicher, als sie es eigentlich ist. Beinahe ist es schwer vorstellbar, als würde sie es irgendwie schaffen, einem etwaigen Angreifer Paroli zu bieten. Sie fragt nicht nach, ob denn etwas passiert sei, während Kaars Wache. Sie steht einfach nur da, die Hand auf seiner Schulter, ihn ansehend. Und obwohl sie schwer erkennbar ist, strahlt sie irgendwie eine große Ruhe aus - eine Ruhe, die anscheinend wohl auch dem Älteren eigen ist, und in ob der zwar potentiell vorhandenen doch wenigstens bisher in keinster Weile offen sichtbaren Gefahr wohl auch wenig verwunderbar erscheint.