Forum Übersicht - RE: Lantisgarten - 6

Gronk zieht konzentriert die Brauen zusammen, als sein Bruder den Einheitsbrei aus Namen zu entwirren beginnt. Zunächst folgen seine Augen dem Fingerzeig noch aufmerksam, der Erklärung durchaus mit dem gebührenden Ernst begegnend, doch schon bei der „bezaubernden Dame vom Brunnen“ entgleitet seine Miene sarkastisch. Die „Perle Ashrabads“ lässt ihn dann äffend die Lippen formen, als würde er die Eloquenz des Bruders auf wenig feine Manier bespötteln, ehe er mit den Augen rollt und den Blick abwendet. Das Interesse an der Damenselektion hat er eindeutig verloren, so greift er derweil nach der Suppenkelle und schöpft sich den nächstbesten Gegenstand voll, den er finden kann – benutzt oder unbenutzt. Gerade will er die Suppe an die Lippen setzen, als Kaar ausholt, um einen Seitenhieb unter die Gürtellinie zu landen. Der Kopf des Bärtigen ruckt herum, gefolgt von seinem Arm, der sich mit strafend gerecktem Zeigefinger ausstreckt. „DAS sagt der Richtige!“ donnert er so laut, dass es wohl kein Wunder ist, dass in der Nähe die Vögel flüchten. „Du hast sowas von Glück, alter Mann, dass mir die Suppe gerade wichtiger ist, als dir eine blutige Nase zu verpassen.“ Dem Weißhaarigen wird noch ein finsteres Grollen zugeworfen, als dieser zu Lachen beginnt, doch offenbar blühen ihm tatsächlich keine weiteren Konsequenzen, setzt Gronk das Gefäß an und trinkt mit hungrigen Zügen die gewürzte Brühe leer. Kurz schaut er zur Seite, als Sundara wortreich das ungewöhnliche Wetterphänomen beschreibt, allerdings wirkt er nicht allzu interessiert daran. „Hey, du Frauenversteher, wie viel Hunger hast du?“ will er stattdessen wissen, denn wenn der Lahmarsch nicht bald seinen Anteil fordert, ist der Kessel leer!

*Gelöscht*

((OOC: Kaar hat irgendwie schon recht (siehe Thread "Wartet doch mal"). Warte 4 Tage vom letzten bis zum nächsten Post, sprich bis zum Donnerstag).

Glockenhell lacht Inara auf. Sowohl die Worte des Alten, als auch die Erwiderung des ungehobelteren Bruders brechen die so ernste und nachdenkliche Haltung der Dame in blau auf. „Willkommen zu unserem Festmahl.“ bestätigt sie die Einladung Lenaris und deutet auch dem älteren Bruder Richtung des Herdes. „Und nur falls es Euch interessiert, ich stamme aus der Allianz und mag einfach nur die Kleidung der Ashrabadi.“ Mit einem zwinkern geht sie an Kaar vorbei, um sich auf dem möglichen Wetterphänomen anzunehmen. „Wenn es keine Wolken gibt, dann sollte es mindestens Wind geben, um ein Gewitter anzukündigen. Wind bringt die Wolken und damit auch die Blitze. Und meistens folgt irgendwann ein Donnern.“ Und mit diesen Sätzen kehrt der nachdenkliche Ernst zurück. Sie klingt beinahe wissenschaftlich. Inara sieht in die dunkler werdende Nacht hinaus, vorbei an den beiden anderen Frauen. „Könnten es die Geisterlichter gewesen sein von denen Ihr gesprochen hattet Lenari?“ hakt sie nach.

„Einem hungrigen Bären kommt man besser nicht in die Quere“, lächelt Kaar bei der freundlichen Einladung Inaras an den Herd, aber dass seine Worte nicht ernst gemeint sind, kann man daran sehen wie er sich an den „Bären“ wendet:“ Hau rein, du bist im Wachstum“, gibt die Suppe vermutlich auch keine zwei vernünftige Portionen mehr her. Er lacht leise auf das Zwinkern der ahsrabadisch-affinen Allianzlerin, kommt aber nicht zu einer Erwiderung, da sich die Aufmerksamkeit nach draußen verlagert. „Geisterleuchten?“ echot er fragend, sieht dann aber auch zu Lenari:“ Das grüne Leuchten von der Straße?“ hatte die junge Frau davon am Brunnen erzählt.“ Das kann man schlecht mit einem Blitz verwechseln…,“ folgt sein Bick wieder zu Sundara, ehe er breit grinst, auf den Tisch haut und zu seinem Bruder sieht:“Götter, Gronk. Jetzt haben es die jungen Dinger geschafft und ich fall auf deren Einleitung einer Gruselgeschichte ein. Herrlich. Das war echt gut meine Damen!! Kompliment, Kompliment! Jetzt bin ich aber gespannt auf die Fortsetzung! “ lehnt er sich mit einem freudigen Grinsen zurück, so dass der Stuhl leicht kippelt und sieht erwartungsfroh zur Tür..

Ganz so amüsiert wirkt das junge Mädel nun nicht gerade, während es sich Kaar gemütlich macht und sein Bruder den Rest des Abendessens vertilgt. Statt dessen kaut sie leicht beunruhigt wirkend auf ihrer Unterlippe herum, während sich Inara danebenstellt. "Die waren grün...so ein helles grünes Leuchten, war aber auch gleich wieder weg." entgegnet sie auf deren Frage. "Irgendwas ist hier echt oberfaul." das hatten sie alle schon gemeinsam festgestellt, was die Bemerkung dennoch nicht weniger wahr macht. "Die Schmiedin hat mich gestern vor Lichtern in der Nacht gewarnt - egal wie die letzten Endes aussehen." sie tritt einen kleinen Schritt zurück, weg von der Türöffnung. "Also ich geh heute nacht jedenfalls nicht raus."

Zunächst schaut Sundara wohl etwas verwundert, hat doch ihre Bemerkung zu den Blitzen nicht gerade viel Aufsehen erregt. Doch scheint sie nicht jemand zu sein, die dies jemandem übel nimmt. Sogar Lenari, die ja praktisch schon mit ihr im Garten war, macht im letzten Moment einen Rückzieher. Sundara schaut sich noch einmal um. Alles ist nun ruhig, die Nacht scheint sich durch nichts von der vorherigen zu unterscheiden. Vielleicht haben die anderen ja Recht, und es ist wirklich nichts Aufregendes, das sie Ben wahrgenommen hat. Sundara zuckt mit den Schultern, geht wieder auf das Haus zu und setzt sich in die Tür. Der Bogen landet wieder neben ihr. Kurz wandert ihr Blick wieder über die Anwesenden.

„Wenn es nur um das Jagen geht,“ sagt sie also, das Thema einiger unerklärbarer meteorologischer Phänomene komplett hinter sich lassend, „das sollte das Problem nicht sein. Ich habe den Eindruck, hier läuft leicht genug Essbares herum, dass man ziemlich leicht satt wird...“

Inara wird ein bärtiges Grinsen geschenkt, als sie zum Festmahl einlädt, welches unter den gegebenen Umständen doch tatsächlich als solches bezeichnet werden kann, immerhin ist die Suppe sogar gewürzt! Kaar erntet ein verächtliches Schnauben: „Ich kann dir doch jetzt schon auf den Kopf spucken! Bei dir setzt schon der Altersschrumpf ein, die Götter mögen bewahren, dass ich noch wachse!“ dann widmet er sich jedoch dem Rest der Suppe und macht dabei auch keine Anstalten etwas übrig zu lassen, offenbar nimmt er seinen Bruder radikal beim Wort. Mit halbem Ohr verfolgt er die aufkommende Unruhe bezüglich der Blitze, wirft dabei aber einen Blick zu dem Weißhaarigen, dessen Reaktion er wohl als Maßstab nimmt, ob es einen Grund zur Besorgnis gibt. Da dieser sich aber nun zurücklehnt und eine Geschichte einfordert, schmunzelt Gronk amüsiert und blickt ebenfalls zu Sundara, die das Thema aber so abrupt fallen lässt, als wäre sie nun angefressen, dass man ihre Gruselgeschichte enttarnt hat. Gleichmütig wischt er sich mit dem Handrücken über den Mund, stellt sicher, dass der Bart sauber ist und streckt dann mit einem Grunzen die langen Beine aus, während er sich nach hinten zurücklehnt. „Also, ist hier in der Zeit irgendwas Interessantes passiert? Wo sind der Vorovise und seine Frau?“

Ziemlich entspannt sitzt Sundara in der Tür. Meist beobachtet sie den Garten, und nur selten schaut sie in den Raum. Nur ein Schmunzeln hier, ein leiches Lachen da, meist als Reaktion auf Gronks und Kaars Kabbeleien, verrät, dass sie der Unterhaltung im Raum überhaupt noch folgt. Erst als Gronk das Thema zu Keresin und Ira lenkt, scheint sie zu den Zechenden zurückzukehren.

"Zunächst muss ich Euch leicht verbessern," antwortet sie ihm. Das Lächeln in ihrem Gesicht ist freundlich, der Blick ist warm. Nichts lässt darauf schließen, als wäre sie irgendwie angefressen. "Die beiden sind nicht Mann und Frau. Er ist Keresin und ist ein Offizier der vorovisischen Armee, sie ist Ira und Mitglied der vorovisischen Garnison. Und sie haben definitiv nichts miteinander."

Wie sie nun weiterspricht, wird ihr Gesicht ernster, ein leichter Schatten legt sich auf ihr Gesicht, wie es eben meist so passiert, wenn man über unangenehme Dinge redet. Eine Hand geht zu ihrem Nacken, reibt sich kurz daran, dann beginnt sie, wieder einmal an ihrem Verband herumzunesteln. "Wo Keresin steckt, das weiß ich nicht. Ira ist bei Misaki, der Heilerin. Die beiden hatten wohl ein Problem, und Keresin hat Ira das Knie zerstört und eine ordentliche Schramme am Kopf zugefügt. Nichts, was man nicht reparieren könnte, aber ein paar Tage wird sie wohl noch dortbleiben müssen."

Einige Augenblicke schaut sie Gronk noch an, dann wandert ihr Blick wieder in den Garten. Sie hat wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Die blau gewandete Allianzlerin scheint indes nicht so amüsiert, wie Kaar. Sie wirft ihm einen ernsten, durchdringenden Blick zu, der jeden mit etwas Verstand sofort in Alarm versetzen würde. Dann sieht sie wieder hinaus und nickt zu Lenaris Antwort. „Wir sollten uns heute Nacht im Haus aufhalten und wie ich bereits vorschlug abwechselnd Wache halten. Im Falle eines Angriffs können wir uns verschanzen oder immer noch über einen Rückzug nachdenken. Letzteres ist aber nur eine Option für den letzten Ausweg, da niemand von uns sich in der Stadt auskennt. Und wir sollten den Himmel weiter beobachten. Sollten die Blitze noch einmal auftreten und näher kommen, wäre das kein gutes Zeichen.“
Dann wendet sie sich wieder den Brüdern zu. „Wenn die Herren auf eine Gruselgeschichte gehofft haben, dann müssen sie diese wohl selbst erzählen. Vermutlich beginnt sie mit den Worten ‚Es waren einmal zwei Männer, die auf wundersame Weise zusammen mit anderen Personen auf einer Insel im unbekannten Teil der Welt landeten.‘ und wenn sie wirklich gruselig sein soll, dann wird sie enden mit ‚Das letzte was die beiden sahen war ein heller Blitz und dann umfing sie die Stille von Yoroms Eisfeldern.‘. Oder irre ich mich und Ihr seid mit einem Schiff zu dieser Insel gereist?“ Schon zuvor hatte Inara versucht herauszuhören, woher die beiden Männer wohl stammen mögen. Die wenigsten Röhrenbewohner können anhand ihrer Aussprache verleugnen woher sie stammen. Jetzt hört sie den beiden noch ein wenig aufmerksamer zu. Immerhin hatte sie schon viele Personen aus den unterschiedlichsten Reichen der bekannten Welt getroffen.
„Der Vorovisianer lies sich im übrigen von mir vergraulen, nachdem ich vorschlug die Nacht mit abwechselnder Wache zu verbringen.“ fügt sie der Erzählung Sundaras hinzu, um ebenfalls auf die rage Gronks zu antworten. Ihrer Mimik ist nicht anzusehen, was sie von den Ausführungen der Elurierin über die Vorovisianer hält.

„Das ist auch klug“, brummt Kaar auf Lenaris Vorhaben, bei Dunkelhaut nicht mehr vor die Tür zu wollen. Es ist nicht schwer die Aussprache der beiden Brüder einem Land zuzuordnen, denn das Hochchirjeya spricht man nur in der Allianz. Allerdings ist es nicht die reine, geschliffene Sprache aus der Hauptstadt. Die Allianz ist riesig und nicht nur in den Distrikten, sondern jedem winzigen Dorf gibt es Eigenarten, die sich in kleinen Varianten der Modulation zeigt, die bei den Brüdern nicht einmal eindeutig einer Region zuzuordnen sind. Eine Besonderheit, die sich auch in den bunten Bildern zeigen, die offensichtlich einen Großteil ihrer Körper bedecken und für Inara zumindest an den kräftigen Armen zu sehen ist. Nicht die typischen Abbildungen, die man bei Matrosen oder Soldaten findet, so kann man chianische Symbole entdecken, wie auch ineinandergreifende Zahnräder aus Lintarias, selbst die typischen Punkte und Striche der Unus fehlen nicht in dem Potpourri der röhrischen Stechkunst.

Sundaras Verwunderung bildet sich auch in Kaars bärtigem Gesicht ab, als die junge Frau plötzlich wie ausgewechselt ruhig wieder Platz nimmt und weder mit der vermeintlichen Geschichte fortfährt, noch sich von der allgemein ausbrechenden Beunruhigung der anderen Frauen beeindrucken lässt. Die blauen Augen des Weißhaarigen folgen den Bewegungen der jungen Frau, die sich stattdessen unbekümmert im Türrahmen niederlässt, woraufhin für einen kurzen Moment ein missbilligender Ausdruck über sein Gesicht huscht, der aber verschwindet, als er ihr aufmerksam zuhört. "Potzblitz, das ist hart", wechselt er einen Blick mit seinem Bruder., als er von der Verletzung hört. Vorovisen sind bekannt dafür nicht zimperlich zu sein, aber Knieverletzungen sind wirklich tückisch und die Frau ist noch jung.

Der missbilligende Ausdruck erhält wieder mehr Nahrung, als sich Inara an sie wendet. „Verehrte,“ bemerkt er höflich, als er den Stuhl aus der Kippposition bringt und sich anschließend erhebt, wobei er den Stuhl zurück an den Tisch schiebt und die Hände für einige Herzschläge noch an der Lehne belässt. „Ihr solltet keine Geschichten erzählen. Dafür besitzt ihr kein Talent“, der Hinweis, dass es äußerst wenig erbaulich ist, einem Fremden zu erzählen, er würde in Bälde vom Blitz getroffen in Yoroms Hallen landen. „Wie anders als mit einem Schiff sollen wir hierhergekommen sein, wenn es sich um eine Insel handelt. Woher wisst ihr, dass wir auf einer Insel in… fremden Gefilden sind und nicht an einer einsamen Landzunge?“ hebt er interessiert die farblosen Brauen..

Nachdem Gronk die spärlichen Reste der abendlichen Mahlzeit verdrückt und den Topf zur Seite gestellt hat, durchquert Lenari die kleine Wohnstube und trägt das leere Behältnis zurück zum Herd, wo sie trotz der sowieso schon hohen Temperaturen dennoch stehen bleibt und mit einem kleinen Stock in der Glut herumstochert. Sundaras Informationen über die beiden Fremden aus Vorovis scheinen sie nicht besonders zu interessieren, zu kurz war das erste Aufeinandertreffen. Nur kurz verzieht sich ihre Miene, als Sundara kurz die Auseinandersetzung schildert – nicht einmal zwei Tage und schon Stress wirkt nicht wirklich beruhigend. Schweigend verfolgt sie die weitere Konversation und wendet bei Kaars letzter Frage den Kopf in Richtung Inara, gespannt auf deren Antwort.

Inara nickt mit dem Kopf in Ricktung der jungen Frau im Türrahmen. "Die werte Sundara erzählte sie habe mit einer einheimischen Heilerin gesprochen. Und diese wiederum versicherte ihr wir befänden uns auf einer Insel." antwortet sie leichthin und zuckt unmerklich mit den Achseln. "Ein Umstand, der sicherlich noch zu überprüfen wäre. Und da ich bisher nicht viel mehr, als jede menge Strand und Metchà, mindestens eine Insel in der Ferne, ein bisschen Dschungel, ein paar Felder und seltsam feindselige Bauern gesehen habe, wage ich das ersteinmal nicht zu wiederlegen, bis ich mich in einem Hafen näher erkundigen konnte. Oder in einem Tempel, einem Rathaus oder meinetwegen beim Dorfvorsteher."

Sundara sitzt nun also wieder in ihrem Türrahmen und lässt den Blick über den Garten schweifen. Nichts ist ihr anzumerken von der Aufregung vorhin, außer vielleicht, dass die gelegentlichen Blicke in den Raum nun ausbleiben. Dafür hat sie sich eine Zigarette angesteckt und raucht gemütlich vor sich hin, ein Bein gegen den gegenüberliegenden Türstock gestemmt. Erst als ihr Name fällt, wendet sie sich wieder an die Anwesenden im Raum. Nur kurz sieht sie zu Inara, dann geht ihr Blick zu Kaar.

„Das stimmt,“ stimmt sie zunächst Inara zu, und fährt dann überaus freundlich fort: „Sie sagte wir wären auf einer Insel, die inmitten einiger unbewohnter kleinerer Inseln liegt. Und rundherum sehr viel Metchà - wobei es leicht möglich ist, dass es noch ein Geheimnis gibt, was den ganzen Metchà angeht. Sie konnte, oder wenigstens wollte nicht darüber reden. Was sonst noch auffällt ist, dass es praktisch jedem als wichtig erscheint zu versichern, dass wir hier wohl nicht so leicht wieder wegkämen. Ich meine, ich bin kein Seefahrer, aber wären wir im Metchà, bräuchten wir wohl bloß nach Osten zu schippern und wären irgendwann wieder zu Hause, oder? Ich meine, gesetzt der Fall, es würde uns gelingen uns ein seetaugliches Gefährt zu beschaffen...“

Sagt es, sieht Kaar noch einige Augenblicke mit einem freundlichen Lächeln an und wendet sich wieder „ihrem“ Garten zu, dann und wann von ihrer Zigarette ziehend.

„Autsch…“ verzieht Gronk etwas das Gesicht, als Sundara das Schicksal der blonden Vorovisin beschreibt. Viel mehr Empathie hat er für die Fremde dann aber auch nicht übrig und in vorovisische Streitigkeiten will er sich ohnehin nicht einmischen. Die Ansprache der Blaugewandeten lässt die Brauen des Bärtigen dann aber halb irritiert, halb verstimmt in die Tiefe wandern, doch noch während er sich brummend aufrichtet – wohl um etwas zu erwidern - erhebt sich auch sein Bruder, zu dem Gronks Blick überrascht gleitet. Er hält sich zurück, bis Inara ihre Erklärung abgegeben hat, dann erhebt er sich gänzlich, was die Bodendielen zum Ächzen bringt und das leise Grunzen fast verschluckt, mit welchem er die Worte der Allianzerin bedenkt. „Lass mal gut sein, Kleines. Hebst dir noch nen Bruch.“ Wird Lenari gegen die Schulter geknufft, ehe ihr der Kessel aus den Händen gehoben und zum Feuer getragen wird. Dort wird er abgestellt, wo die Hausherrin ihn haben will und während Lenari mit dem Stock das Feuer piesackt, beugt sich der Bärtige ein Stück hinunter. „Mach dir mal keinen Kopf. Drehen alle bisschen am Rad wegen der ganzen Sache hier, da macht man aus nem Mekko nen Roputan.“ Heben sich die breiten Schultern. „Bist ja jetzt nicht mehr allein…hrm…willst du, dass wir trotzdem bleiben? Kannst ehrlich sein. Stört uns nicht.“

Überrascht schaut Lenari den bärtigen Hünen an, der sie mit dem für seine Verhältnisse wohl eher halbherzigen Knuff erst ins Straucheln bringt und dann den Topf wegräumt. Gleich darauf an der Feuerstelle stehend, legt sie den Kopf in den Nacken, um Gronk anschauen zu können. “Ich mach mir keinen Kopf,“ sie zuckt mit den Achseln. „Ich versteh nur nicht, wieso irgendwie alle sofort weg wollen, obwohl sie hier fast noch nix gesehen haben.“ fügt sie nicht gerade flüsternd, aber doch mit gesenkter Stimme hinzu. „Ich mein vielleicht isses hier ja gar nicht so schlecht, oder ? Klar ist das komisch da draußen, aber seltsame und gefährliche Leute gibt’s doch überall.“ mit leichtem Lächeln schaut sie Gronk ins Gesicht. „Schätze ihr habt auch schon die eine oder andere Visage eingedellt, oder ?“ seine letzte Frage lässt die junge Frau nur kurz stocken. „Natürlich freue ich mich wenn ihr bleibt.“ beeilt sie sich zu antworten. „Hier ist genug Platz für alle und...es ist schon dunkel, da wollt ihr doch sicher nicht noch ein Dach überm Kopf suchen.“