Forum Übersicht - RE: Wieder im Lantisgarten - 3

Die anfängliche Enttäuschung ob der leeren Kisten weicht kurz gespannter Erwartung, als sich eine der Kisten als schwerer erweist und vielleicht einen spannenden Inhalt verspricht. Allerdings legt sich die aufkommende Begeisterung wieder, als sich der Inhalt als Kleidung entpuppt. Die junge Frau schüttelt einen der Kittel aus und betrachtet ihn mit prüfendem Auge. „Naja die Farbe ist total öde, aber das Teil scheint recht brauchbar zu sein – was zum Wechseln ist ja mal nicht so schlecht.“ sie legt den Kittel wieder in eine der kleinen Schachteln und packt gleich noch einen weiteren dazu, um sie später mitzunehmen.

Gleich danach hat sie auch schon den kleinen Zylinder in der Hand, als Keresin sich warnend einschaltet. Interessiert dreht sie das kleine Behältnis in den Händen, das probeweise Öffnen unterlässt sie jedoch sicherheitshalber. „Das nehmen wir einfach mal mit und schauen es uns oben im Hellen an.“ kurzerhand verstaut die das kleine Behältnis ebenfalls in der Schachtel. Nachdem auch nach einem weiteren Blick nichts im Regal zu finden ist, wendet sich Lenaris Aufmerksamkeit nochmals der Glaskuppel zu. „Das Teil sieht irgendwie komisch aus – wie kriegt man so ne gro0e Glaskugel hin ?“

Als sich Lenari über die Farbe des Kittels mokiert kann sich Keresin ein Grinsen nicht verkneifen. Ihr Entschluß den kleinen Zylinder ungeöffnet nach oben mitzunehmen begrüßt er. Obwohl seine Lampe sauber brennt und recht gut Licht spendet, war es besser sich das Ding bei Tageslicht näher anzusehen. Leicht konnten sie hier unten ein Detail übersehen und sich dadurch eine unangenehme Überraschung bereiten. „Ich habe nicht die geringste Ahnung.“: antwortet er auf Lenaris Frage. „Glasverarbeitung gehörte nicht zur Ausbildung in der Reichsarmee.“: sagt er mit einem Anflug von Ironie. Aber er ist sich ziemlich sicher, daß selbst ein Glasbläser bei diesem Objekt nicht viel mehr zu sagen gewußt hätte. Besonders der in der Kugel eingeschlosse zylinderförmige Gegenstand war seltsam. Aber um an dieses rätselhafte Objekt heranzukommen, müßte er die Kuppel zerschlagen und das will er jetzt nicht riskieren. „Wir sollten uns noch den Schrank im Keller vornehmen, bevor wir wieder hinaufsteigen. Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich mir einen dieser Kittel nehme. Ich könnte dringend was zum Wechseln gebrauchen.“: erkundigt er sich.

„Sind ja nicht meine Kittel – außerdem wäre es schade, auf sauber Klamotten zu verzichten, oder ?“ kurzerhand finden zwei weitere Kleidungsstücke den Weg in die Schachtel, ehe sie mit dem Behältnis in den Händen zu Keresin geht. Nur kurz huscht ein leichtes Grinsen über das junge Gesicht. „Bin ja nur gespannt, ob die Teile mit viel zu groß oder Euch viel zu klein sind.“

Mit einem Nicken stimmt sie seinem Vorschlag zu, erstmal den Rückweg in den vorhergehenden Raum anzutreten, wo sich der ebenso seltsam anmutende metallähnliche Schrank befindet. Auch auf den zweiten Blick ist kein Schloß oder eine Türklinke erkennbar, so dass Lenari mit frustriertem Schnauben die Schachtel auf den Boden stellt und die Hände in die Hüften stemmt. „Also wenn das Teil auch nur mit Gewalt aufgeht – so wie die Luke oben – dann ist das wohl euer Teil.“ Ein weiteres Mal zeigt sich ein flüchtiges Schmunzeln. „Ich würde da dagegen treten, aber das wird so überhaupt nichts bringen. Wollt Ihr Euch das mal genauer anschauen ?“ den Kopf leicht schief gelegt, schaut sie Keresin an und streckt dabei eine Hand aus, um gegebenenfalls die Lampe entgegen zu nehmen.

Keresin bedient sich und nimmt eines der Pakete aus der Schachtel, die ihm Lenari entgegen hält. „Zu klein wäre dumm. Ansonst ist es mir egal. Als Standortkommandant der Reichsarmme setze ich hiermit die Adjustierungsordnung außer Kraft.“: antwortet Kersin schmunzelnd, klemmt sich das Paket unter den Arm und folgt Lenari in den anderen Raum. Grinsend reicht er ihr die Lampe. „Also rann an den Feind.“: sagt er, dreht sich um und sieht sich die schloß- und klinkenlosen Türen bei Licht näher an. Er geht ihn die Knie um sich auch den unteren Teil näher anzusehen und legt dabei eine Hand auf eine der Türen. Als er nichts Besonderes bemerkt steht er wieder auf und für einen Moment über er dabei etwas Druck auf die Türe unter seiner Hand aus, die mit einem leisen Klicken nachgibt und sobald er die Hand fort nimmt von alleine aufspringt. Auch die beiden anderen Türen öffnen sich auf die gleiche Weise, ohne das er Kraft aufwenden muß.

„Hey die Stiefel sehen gut aus, die brauch ich...wenn sie passen.“ kaum wird das Paar entdeckt, meldet die junge Frau vorsichtshalber gleich mal Ansprüche an. Das Paket in der einen, die Lampe in der anderen Hand beobachtet sie Keresin erfolgreichen Versuch, den Schrank zu öffnen. Den schmalen Zylinder und das Schmuckstück betrachtet sie durchaus interessiert, Kleidung und Schuhe scheinen aber derzeit wenigstens wichtiger. Mit einen Nicken deutet sie Richtung des Zylinders. „Also ich weiß ja nicht, aber irgendwie scheinen die hier eine Vorliebe für die Form zu haben.“ kurz grinst sie, ehe sie die Leiter mustert. „Sie sieht irgendwie auch nicht sehr stabil aus, oder ? “ sie sieht zu Keresin hinüber. „Aber unpraktisch ist es auch, findet ihr nicht ? Wieso bauen die nicht einfach ne Treppe ?“

„Nehmt sie nur.“: sagt Keresin und deutet mit dem Kopf auf die Stiefel. „Ich habe lange genug Stiefel getragen um sie zu vermissen. Außerdem bei der Hitze sind mir die Sandalen ohnehin lieber.“ Der Vorovisianer greift nach dem Schmuckstück, betrachtet es interessiert. Erst als er den Anhänger gegen das Licht der Lampe hebt bemerkt er, daß er nicht massiv, sondern durchbrochen ausgeführt ist. Die feinen Öffnungen bilden ein komplexes Muster und er kommt zum Schluß, daß der Anhänger ausgezeichnet an den Hals einer hiesigen Schönheit passen würde. „Habt ihr etwas dagegen, wenn ich mir den Anhänger nehme?“: erkundigt er sich höflich aber es ist ihm anzumerken, daß er ihn haben möchte. Bevor er etwas zur Leiter sagen kann, bebt für einen Augenblick die Erde.

„Da ich den Anhänger vermutlich weder verkaufen noch in was Sinnvolles tauschen kann...“ Lenari zuckt mit den Schultern, die praktischen und nützlichen Dinge erscheinen ihr momentan offenbar wichtiger. Als Keresin zu einer Antwort ansetzt und durch das leichte Beben unerwartet unterbrochen wird, geht der Blick der jungen Frau automatisch erst einmal nach oben, als käme jeden Moment die Decke runtergestürzt. Noch ehe sie richtig reagieren kann, scheint das Beben auch schon wieder vorbei zu sein. „Was war das denn jetzt ? Ich glaub, ich...“ der Satz wird von der Dunkelhaarigen nicht beendet, da in diesem Moment das leise Summen ertönt und sich ihre Aufmerksamkeit Richtung des unerwarteten neuen Geräusches verlagert. Gleich darauf jedoch tritt sie instinktiv zwei, drei Schritte zurück und wendet den Blick ab, als sich das seltsame grüne Leuchten durch den Nebenraum bewegt.

Auch Keresin erstarrt mitten in der Bewegung, als die Erschütterungen den Boden unter seinen Füßen beben läßt. Er reagiert wie Lenari und ist schon auf dem Sprung zur Öffnung in der Decke hin, als das grüne Leuchten aufflammt und wie suchend über die Wände huscht. Er steht so, daß er nicht direkt davon erfaßt wird, trotzdem alarmiert ihn dieses Phänomen. Die Erinnerungen an die Falle, in die er gelaufen ist und ihre fatalen Auswirkungen, sind sehr lebendig. Er handelt schnell aber ohne jede Panik, läßt den Anhänger mit der Kette in einer Tasche verschwinden, schnappt sich die Leiter, zieht sie aus und stellt sie so hin, daß sie ohne Mühe aus dem Keller kommen. „Wir müssen raus hier, schnell. Wer weiß was hier aufgewacht ist-“: sagt er und seine Hand kommt auf dem Knauf seiner Asnivala zu liegen. „Geht zuerst. Ich decke euch und komme sofort nach.“ Nach seiner kampfbereiten Körperhaltung scheint er mit Allem zu rechnen.

Auch wenn Lenari als reine Zivilistin oft eine Diskussion anfängt, reagiert sie in dem Moment dann doch prompt auf Keresins Anweisung und klettert flink die schmale Leiter hinauf und springt oben rasch einen Schritt zur Seite, um dem Mann nicht im Wege zu stehen. Oben scheint die Luft rein, nichts deutet auf außergewöhnliche Umstände hin, und glücklicherweise scheint es sich bei dem leichten Beben um eine vorerst einmalige Sache zu handeln. Dennoch stellt sie sich so in den Raum, dass sie sowohl den Leiteraufsteig als auch die Türe in den Garten hinaus im Auge hat.

Froh nicht wieder eine Diskussion führen zu müßen sieht sich Keresin noch kurz um um dann schnell aber ohne Hektik an den Tag zu legen den zweiten Zylinder schnappt, den sie in den Kästen gefunden haben und flink die schmale Leiter hochzusteigen. Oben angekommen zieht er die Leiter aus dem Loch und legt sie zur Seite. In diesem Augenblick erlischt unter ihnen das grüne Licht und der Keller liegt wieder im Dunkel. Für einen langen Augenblick bleibt Keresin an der Kante der Öffnung stehen und wartet ob noch irgendetwas geschieht. „Wie es es aussieht haben wir Glück gehabt. Dieses grüne Leuchten bedeutet nichts Gutes. Als es mich das letzte Mal erwischt hat, konnte ich mich eine Zeit lang nicht bewegen.“: sagt er obwohl er immer noch nicht ganz davon überzeugt ist, daß es zu Ende ist. Was weiter geschehen war, als ihn das grüne Leuchten erfaßt hatte, verschweigt er. Davon brauchte die Allianzlerin nichts zu wissen. „Wenn ihr hier bleiben wollt, würde ich an eurer Stelle etwas Schweres auf die Falltür legen oder sie zunageln, wenn ihr der Schmiedin Nägel abhandeln könnt. Aber es ist natürlich eure Sache.“: lenkt er ein, ohne eine Widerrede abzuwarten. „Wollen wir und die Sachen draußen bei Licht besehen, oder wollt ihr lieber zuerst die Öffnung verschließen?“: erkundigt er sich höflich.

„Ich leg ein paar Holzplatten drüber. Mach ich nachher.“ obwohl es oben in dem kleinen Häuschen warm ist, fröstelt es die Dunkelhaarige offenbar ein wenig, ist ihr wohl ein wenig der Schreck in die Glieder gefahren. Misstrauisch betrachtet sie den offenen Bereich im Boden, ee sie in so großem Bogen wie möglich drumherum geht und die Türe nach draußen ansteuert um in den Garten zu gelangen. Draußen setzt sie sich auf einen großen von der Sonne gewärmten Stein und pustet ein paarmal durch. „Das war...keine Ahnung irgendwie gruselig.“ meint sie eine geraume Weile später. „Was zur Hölle ist hier eigentlich los ?“ kurz sucht sie Keresins Blick, ehe sie gleich abwinkt. „Ach vergesst die Frage – ich würde euch ja nen Rum anbieten...hab aber nur lausigen Tee. Danke für eure Hilfe.“