Forum Übersicht - RE: Das neue, alte Haus - 2

Sundara sieht auf den Zylinder. Sie steht eine ganze Weile schweigend da, während ihre Schneidezähne ihre Unterlippe zermartern. Dabei dreht sie den Zylinder unentwegt um seine Achse.

"Ich weiß nicht," sagt sie dann, bemerkenswerterweise ohne Keresin anzuschauen, wie sie es üblicherweise in äußerst intensiver Art und weise tut. "Ich könnt jetzt nicht sagen, ob das Ding drei, dreißig oder einhundert Stürme da eingegraben war."

Jetzt erst sieht sie auf, Keresin gerade ins das Gesicht. Kurz huschen ihre Augen zur Seite, die Augenbrauen ziehen sich zusammen, entspannen sich einen Augenblick später wieder, ein kurzes Schmunzeln umspielt ihre Lippen, dann kehren sie Keresin zurück, um ihn wieder zu fixieren.

"Das mit der Falle," antwortet sie dann, "daran habe ich auch schon gedacht. Deshalb habe ich auch nicht alleine versucht, das Ding aufzukriegen. Ob das allerdings Schrott ist da drin, das wissen wir nicht. Auch wissen wir nicht, ob Die wollen, dass wir das finden oder haben. Und was mir nicht aus dem Kopf geht: Vielleicht ist es ja ein Vorteil, das Ding zu haben, ohne dass Die wissen, dass wir es haben. Wenn wir nur wüssten, was es ist. Und dazu müssen wir es eben öffnen. Ich muss es öffnen. Du musst zu Misaki laufen, wenn mich das Ding umbringen will."

Einen Augenblick lang schaut sie Keresin ernst an. Es ist kein sehr bestimmter Blick, eher ist er fragend, fast flehend - so als würde sie eben die letzte Entscheidung über das weitere Vorgehen dem ehemaligen Legaten überlassen. Dann geht der Blick allerdings wieder zur Seite, die Augen bekommen wieder den freundschaftlich-fröhlichen Glanz, den fast alle der Neuankömmlinge wohl schon kennengelernt haben, die Lippen ziehen sich zu einem Lächeln auseinander.

"Sichàra, Inara," grüßt sie die Allianzlerin. "Wie ich sehe, hast du schon mal für das Abendessen vorgesorgt!"

„Genau kann ich es auch nicht sagen, aber sieh dir die Flecken auf dem Metall an. Die entstehen für gewöhnlich nicht in ein paar Monaten.“ Nochmals mustert er den Zylinder in Sundaras Hand und schüttelt dann leicht den Kopf. „Es sieht zwar aus wie Bronze aber nur Lijan weiß was das für eine Legierung ist. Es kann also auch sein, daß das Ding nicht so alt ist wie es aussieht.“ Für einen Augenblick denkt er nach, aber dann unterbricht ihn das Auftauchen der Blaugekleideten mit ihren Fischen.

Im Gegensatz zu ihrem ersten Treffens ist Keresin jetzt mit einer asnivalaähnlichen Klinge bewaffnet, die er mit der Selbstverständlichkeit eines Altgedienten trägt. Nur kurz wendet sich sein Blick der Frau aus der Allianz zu. „Ihr seht mitgenommen aus.“: bemerkt Keresin statt eines Grußes. „Habt ihr für den nächsten taktischen Rückzug trainiert?“: erkundigt sich der Vorovisianer mit beißendem Spott in der Stimme, bevor er sich wieder Sundara zuwendet.

„Es ist wirklich nicht auszuschließen, daß dieses Ding etwas enthalten könnte, das wir nicht finden sollen und du hast Recht. Der einzige Weg es heraus zu finden ist den Zylinder zu öffnen. Du hast mein Wort darauf, daß ich dich zu Misaki schaffe, wenn etwas schief gehen sollte.“ Obwohl er den letzten Satz ohne besondere Betonung ausgesprochen hat, läßt der Tonfall seiner Stimme darauf schließen, daß sich Sundara in diesem Fall völlig auf ihn verlassen kann. Keresin greift in seine Tasche und holt die kleine Handaxt hervor, die er bei der monströsen Schmiedin gegen den Steindolch eingetauscht hat. „Versuche es erst etwas sanfter, vielleicht an der Delle. Wenn das nichts nützt dann nimm die Axt.“

"Oh... Sichàra." grüßt Inara mit einem erfreuten Lächeln zurück, als sie angesprochen wird. Sie war noch immer dabei gewesen sich zu orientieren, als die Elurierin sie anspricht. Ihr Blick geht von Sundara und Keresin zu den Fischen und wieder zurück. "Zumindest hat die behelfsmäßige Reuse, die ich gebaut habe, mir diese drei Prachtexemplare eingebracht. Es waren eigentlich fünf, aber zwei sind mir leider entwischt." Mit einer Geste ihrer freien Hand deutet sie an, dass sie dies offensichtlich für nicht all zu schlimm hält.

Die Worte und vor allem der Tonfall des Vorovisianers lassen sie irritiert blinzeln und gleich darauf erstarren. Die Faust um den Stock, an dem die Fische baumeln, schließt sich so fest, dass die Fingerknöchel weiß werden. "Tatsächlich habe ich die Insel erkundet." Inaras Tonfall gibt wenig preis darüber, ob die Provokations Keresins sie getroffen hat oder nicht. Sie lächelt sogar. "Und ich werde gleich damit weiter machen und versuchen diese Taverne zu finden von der vor zwei Tagen alle gesprochen haben. Vielleicht lassen sich meine fischigen Freunde hier gegen etwas nützliches eintauschen."

Sundara sieht Inara freundlich an, die Augen strahlen in die ihrigen, sie legt den Kopf leicht schief und lässt ihre Zähen aufblitzen.

"Die Frage ist halt, ob es für dich nicht besser ist, die drei Fische zu braten, als sie in der Taverne gegen einen oder zwei einzutauschen," sagt sie dann. Es ist kein Vorwurf, keine Kritik in ihrer Stimme. "Außer du willst halt keinen Fisch essen, dann ist es etwas anderes..."

Sie wartet allerdings nicht auf eine Antwort. Ihr Blick geht zurück zu Keresin, das Lächeln reduziert sich um gar einiges, verschwindet jedoch nicht zu Gänze. Die Augen leuchten nun in die des Vorovisianers. Sundara ist wieder gewachsen, sie sieht Keresin nun wieder - wenigstens so weit es ob ihrer doch recht unterschiedlichen Körpergröße möglich ist - gerade in das Gesicht. Sie nimmt die kleine Axt, nickt ihm dankend zu.

"Dann mache ich mich mal ans Werk!" sagt sie, dreht sich um und geht einige Schritte zu dem großen Baum in dem Garten. Sie positioniert sich so, dass Keresin sie sehr wohl sehen kann, sie allerdings von der Straße her weitestgehend verdeckt ist. Es ist zwar nicht so, dass da unentwegt Leute hin und her spazieren, aber sicher ist nun einmal sicher. Sie legt zunächst die Axt vorsichtig an den Stamm des Baumes, so, als ob diese Axt ein überaus wertvoller Schatz sei. Dann nimmt sie den Zylinder mit beiden Händen. Die Rechte ruht an dem vermeintlichen Deckel, der Daumen in der Delle, die Linke umfasst den Rest. Dann beginnt sie erst einmal mit aller Kraft zu ziehen, zu drehen. Und, das wurde ja schon einige Male erwähnt, die Kraft der Sundara Jahasi ist weit größer als ihre Statur. Sämtliche Muskeln spannen sich an, sie wird rot im Gesicht. Sollte sich der Zylinder auf diese Weise nicht öffnen lassen, so nimmt sie die Axt, legt den Zylinder auf den Boden und kniet sich davor. Vorsichtig beginnt sie, mit der stumpfen Seite leicht auf den vermeintlichen Deckel zu klopfen, dreht dabei den Zylinder immer wieder ein kleines Stück weiter. Schon oft hat man auf diese Weise ein verrostetes Gewinde wieder zum Drehen gebracht. Dann legt sie die Axt wieder ab, nimmt den Zylinder, und beginnt wieder die Gewaltanwendung von vorhin. Kleine Schweißtropfen bilden sich an ihrer Stirn, die Knöchel scheinen weiß und treten in absolutem Kontrast zu ihrem Gesicht. Und erst wenn dies auch nichts bringt, wird sie den Zylinder so am Stamm positionieren, dass das Irgendetwas darin garantiert ganz unten ist und mit der Axt einen gezielten, aber doch festen Schlag auf den Deckel auszuführen, genau da, wo die Delle in den Deckel eingedrückt ist. Sie schaut sich das Ergebnis an.

An und für sich hatte Keresin nicht vorgehabt die Unterhaltung mit der Frau aus der Allianz fort zu setzen, doch als er hört, daß sie die Insel erkundigt hat, ist sein Interesse geweckt. Man konnte gar nicht genug Informationen über diese elende Insel haben, egal von wem sie kamen. Der Spott in seiner Stimme ist seinem üblichen reserviert-höflichen Tonfall gewichen. „Und? Habt ihr irgendetwas von Interesse entdeckt auf eurem Streifzug?“: erkundigt er sich. Als Sundara die kleine Handaxt nimmt wendet sich seine Aufmerksamkeit wieder der Elurierin zu, doch als sie zu dem großen Baum geht, sagt er beiläufig ohne den Blick von Sundara zu wenden: „Die Taverne heißt Silberkrug ist auf der anderen Seite des Platzes. Ihr könnt sie nicht verfehlen, das hölzerne Vordach ist nicht zu übersehen.“ Dann allerdings konzentriert er sich auf Sundara, die beginnt sich an dem Metallzylinder zu schaffen zu machen.

Einen Moment lang betrachtet Inara das Profil des Vorovisianers, unschlüssig, ob sie ihm antworten soll oder nicht. "Interessant war es in jedem Fall. Ich bin der Beschreibung eines Einheimischen zu einem Krater am westlichen Ende der Insel gefolgt. Was ich fand war allerdings kein Lava spukender Vulkan. Wenngleich die Dämpfe die dem Lock im Boden entstiegen ähnlich unangenehm waren." Sie macht eine Pause und wartet auf eine Reaktion Keresins, wartet auf eine Regung zwischen Spott und Gleichgültigkeit. Es ist höfliche, nicht versteckte Neugierde und dabei scheint sie so offen zu sein, wie der Legat verschlossen ist. "Es war mir auf jeden Fall nicht möglich diesen Krater alleine und ohne weitere Ausrüstung genauer zu untersuchen." In der melodischen Aussprache des Chirjeya klingt all das mit, was Vorovisianern mit der Muttermilch zu hassen gelehrt wird. Und doch ähnelt der vertraute, offene Tonfall dem einer Frau, die in Estichà ebenfalls fremd war.

Inara verfolgt das Tun Sundaras neugierig und wollte schon nachfragen, was genau diese da eigentlich macht, als Keresin ihr den Weg zum Silberkrug weist. Irritiert schaut sie zu ihm zurück. "Vemec." bedankt sie sich lächelnd. Schließlich blickt sie wieder zurück zu der Elurierin und bei dem aufleuchtenden Feuerball erstarrt sie wie zum Kampf oder zumindest zum Sprint bereit, um der anderen Frau zu helfen.

Mit einem grunzenden Geräusch hechtet Sundara nach hinten, rutscht einige Clat über das Gras dahin und bleibt dann zunächst einmal bäuchlings liegen. Der Bogen schlittert dabei aus dem Köcher, gleitet über ihren Kopf. Die Wiese bremst jedoch den Vorwärtsdrang der Maske, so dass ihr Kopf plötzlich durch das Schießgerät eingerahmt erscheint. Eventuelle Sorgen der Allianzlerin und der Vorovisianers werden wohl nicht lange bestehen bleiben, denn einige Augenblicke später greift sie auch schon mit der rechten Hand nach dem Bogen, zieht in vom Kopf weg und schaut zu ihnen her. Das Gesicht ist leicht gerötet, einige Haare mögen unter dem Feuerball gelitten haben, aber wenigstens auf den ersten Blick scheint die kleine Explosion keine weiteren Schäden verursacht haben. Sundara steht auf. Freilich ist das ohnehin schon von strahlendem Weiß weit entfernte, an der Schulter mit getrocknetem und inzwischen braun aussehenden Blutes durchtränkt, nun auch am Bauch in das charakteristische braun-grün der Wiese angetüncht. Mit der linken Hand versucht sie vergeblich, das Hemd von der neuen Färbung zu befreien, freilich fallen nur einige Grashalme und Holzstückchen ab, nicht jedoch der Saft des zermalmten Grases.

"Was bei Kelidas geringeltem Schweif war das denn jetzt?" ruft sie zu Keresin und Inara herüber. Dann dreht sie sich um, geht zu dem Zylinder zurück und begutachtet ihn zunächst einmal. Der Bogen gleitet wieder in den Köcher, sie nimmt den Zylinder mit der rechten Hand auf, wirft ihn jedoch einen Augenblick später weit von sich, schüttelt die Hand und bläst dann darauf. Anscheinend scheint der Zylinder noch immer relativ heiß zu sein. Sie nimmt das Beil auf, das in ihrer ersten Reaktion weit weniger behutsam als vorhin an den Baumstamm befördert wurde. Dann geht sie abermals zu dem Zylinder und dreht ihn mit der Klinge der Axt zwei-drei Mal hin und her. Ist er denn aufgeplatzt? Schaut etwas heraus? Oder ist er und auch das Irgendetwas in ihm komplett zerstört?

Als Inara spricht zeigt sich für einen langen Augenblick ein wehmütig-trauriges Lächeln auf dem Gesicht des Vorovisianers. Auch sein Tonfall hat etwas von der distanzierten Kälte verloren, als er antwortet: „Eurer Beschreibung nach habt ihr eine alte Mine gefunden und es war gut, daß ihr nicht versucht habt da hinunter zu steigen. Es sind lijanverfluchte Höllenlöcher diese Minen. Niemand der bei Verstand ist betritt sie freiwillig.“ Dann verschwindet das Lächeln so plötzlich wie es gekommen ist und auch seine Stimme hat wieder den gewohnt kühlen Ton. „Nichts zu danken.“ Als die ersten Funken aus dem Zylinder aufsteigen nachdem Sundara mit der Axt darauf geschlagen hat, reagiert Keresin schnell, aber die Elurierin hat sich schon in Sicherheit gebracht, als er die ersten Schritte macht. So bleibt er stehen und für den Augenblick ist die Frau aus der Allianz vergessen. „Alles in Ordnung?“: erkundigt er sich bei Sundara. „Verdammt! Mich bringt eine Tür aufmachen fast um und dich fackelt ein Behälter beim Öffen beinahe ab!“: knurrt Keresin mißmutig. Dann läßt er einen kräftigen Fluch auf die Insel im Gossendialekt der schwarzen Stadt folgen. Doch er hat sich schnell wieder unter Kontrolle und folgt Sundara um sich den Zylinder anzusehen.

Ein Vorteil ist, dass Sundaras Finger der rechten Hand, oder wenigstens der Zeige- und der Mittelfinger, von deiner dicken Hornhaut überzogen sind, wodurch die Verbrennung wohl weniger starke Auswirkungen haben wird. Ein Nachteil ist, dass es insbesondere für eine Bogenschützin höchst peinlich ist, wenn eben diese beiden Finger nur mehr bedingt zu gebrauchen sind. Denn eine Sehne aus den Fingern schnellen zu lassen, das wird in den nächsten Tagen wohl alles andere als angenehm sein. Und so ist Keresin nicht der einzige der Flucht, wenn es aus Sundaras Mund auch etwas anders klingt - eben dieser elurische Grundton mit diesem aufgesetzten, absolut unnatürlich und eigenartig wirkenden vorovisischen Einschlag. Sehr viel scheint sich Sundara im Endeffekt aber nicht aus der kleinen, doch bekanntlich recht schmerzhaften Verletzung zu machen. Zwar geht sie zunächst vorsichtig zu Werke, tippt den Zylinder nur kurz an. Dann scheint sie zur Überzeugung gelangt zu sein, dass die Abkühlung des metallischen Gegenstandes doch schon so weit fortgeschritten ist, als dass sie ihn wieder aufnehmen kann. Wohl hört sie das Geräusch, das sie aber nicht weiter zu verwundern scheint. Dass darin ein gewisses Irgendetwas ist, das wusste sie ja schon vorher, und dieses Irgendetwas ist ja schließlich das Objekt der Begierde, die die junge Frau zu dem zerstörerischen Versuch, den Zylinder zu öffnen, erst veranlasst hat. Auch der Spalt fällt ihr freilich auf, hat es der hinterhältige Gegenstand doch bei Weitem nicht geschafft, ihr die Augen zu versengen. Und so macht sie zunächst das, was wohl jeder tun würde, der eben einen Gegenstand mit einem Spalt in den Händen hält: Sie fährt mit dem Daumen der linken Hand den Spalt entlang. Sie scheint einige Augenblicke ganz in sich versunken zu sein, beachtet Keresin gar nicht, der zu ihr getreten ist, sondern betastet eben nur diesen Spalt, der vorhin noch nicht da gewesen ist, und der doch einen Hinweis darauf gibt, dass die Hülle um das Irgendetwas nun doch geschwächt zu sein sein. Sie nimmt schließlich den Zylinder wieder vollends in die Hände und versucht, ihn am Spalt aufzubiegen. Ein Ausdruck der Anstrengung, doch auch des Schmerzes legt sich auf ihr Gesicht, ein Schmerz, der sie jedoch nicht von ihren Bemühungen abhält, den Zylinder nun doch zu knacken. Allein ihre Körperkraft reicht nicht aus, um den Zylinder mit bloßen Händen zu öffnen. Also lässt sie davon ab und sieht nun doch zu Keresin. Sie sagt nichts. Sie sieht ihn einfach nur fragend, intensiv und auch etwas ratlos an, hält ihm den Zylinder hin.

Es dauert eine kurze Zeitspanne bis Keresin nickt und den an einer Seite brandgeschwärzten Behälter nimmt, den ihm Sundara reicht. Für einen Moment blickt er auf und wieder kann Sundara das Flackern in seinen Augen sehen, doch dann verwandelt sich sein Gesicht in eine Maske der Entschlossenheit. Er geht die paar Schritte zur Stelle an der Sundara die Axt fallen gelassen hat und bückt sich danach. Den Zylinder legt er auf den Boden und stellt sich mit dem linken Fuß darauf um ihn mit dem Spaltöffnung nach oben zu fixieren. Ein, zwei Mal nimmt er mit der Handaxt Maß bevor er mit aller Kraft die in seinem sehnigen Körper steckt zuschlägt und dabei genau auf den Spalt zielt.

Unwillkürlich schnellt Sundaras Oberkörper nach hinten, ihre Augen verengen sich zu einem Spalt, der rechte Unterarm geht schützend vor das Gesicht, als Keresin wiederum auf den vermaledeiten Zylinder ziehlt. Zu groß ist wohl die Angst, dass der metallische Gegenstand erneut zur Gegenwehr ausholen könnte. Als dann jedoch nichts passiert, ja, der Zylinder nun sogar eindeutig entzwei ist, geht sie auf die Knie und nimmt auch sogleich die zwei Teile in die Hand. Es dauert nicht lange, so fallt das Kästchen heraus, und einen Augenblick später ist dasselbe auch schon geöffnet. Sie nimmt den Kristall jedoch nicht heraus. Sie dreht das Kästchen im Sonnenring, so dass der gesamte iridisierende Effekt der Obefläche zur Geltung kommt. Ihre Augen leuchten zunächst erfreut auf, auf ihre Lippen legt sich ein begeistertes Lächeln, das jedoch beides alsbald verschwindet. Finster schaut Sundara nun drein, legt das Kästchen zwischen sich und Keresin auf den Boden. Ihre Augen wandern nun von dem Kästchen zu dem Mann, fixieren ihn in ihrer unnachahmlichen Art und Weise.

"Haben die jetzt auch noch Kristallmagie am Laufen?" fragt sie ihn dann, und es braucht nicht viel, um herauszufinden, dass sie dieser Umstand alles andere als erfreut. "Naja, wenigstens haben wir ihnen einen Kristall abgeluchst."

Ein schiefes Lächeln, das jedoch keineswegs auch nur den leichten Anschein von ehrlicher Belustigung hat, legt sich auf ihre Lippen.

"Ich glaube es war mehr als nur eine Mine. Es war mehr als nur dieses Loch im Boden. Eiserne verdrehte Äste guckten dort aus der Erde, als wären ihre ursprüngliche Konstruktion von einer gewaltigen Explosion zerstört worden. Ich konnte es wie gesagt alleine nicht weiter untersuchen. Und mein Wissen und meine Talente finden im Bezug auf derartige Dinge ihre Grenze." ob der Vorovisianer dieses Zugeständnis wohl als Erwiderung erwartet hätte? Die Frau aus der Allianz hat indes wohl beschlossen, dass es nichts nützt die gefundenen Informationen in diesem kleinen Kreis für dich zu behalten.

Die Anspannung weicht sofort aus Inara, als diese erleichtert feststellt, dass Sundara nicht schwer verletzt wurde. Noch einmal sieht sie in die Richtung, in die Keresin gewiesen hat, bevor sie beschließt doch lieber ihrer Neugierde nach zu geben. Sie stellt sich zu Sundara, als der Legat den Metallzylinder endgültig öffnet. Der Anblick des Kästchens oder besser dessen Inhalts lässt sie nachdenklich verharren. "Wäre dies ein Kristallgeist, dann hätte er dich nach dem Öffnen des Kästchens sehr wahrscheinlich direkt als Wirt auserkoren." erwidert die Blaugewandete auf die Vermutung der Elurierin so, als wissen sie mehr darüber.