Forum Übersicht - RE: In den Morgenstunden - 2

Ganz entsetzt schaut Ninim zu, wie sich das schmutzige Bündel auf einen "ihrer" Stühle setzt, ein Entsetzen, das sich freilich später, als das Irgendetwas den Weg vom Haar in den Mund findet, sich noch ins Grenzenlose steigern sollte. Aber noch sind wir nicht so weit, noch geht der Blick zurück zu Stanchek und nimmt den Ausdruck der kühlen Verführung von vorhin an.

"Und du würdest doch nie deine Ninim zwingen, hier solch eine Plörre auszuschenken, nicht wahr, liebster Stanchek?" fragt sie halb neckend, halb schmachtend, wobei letzteres wohl eher nur gespielt sein dürfte, so übertrieben wie es dargestellt wurde. Und etwas ernster fügt sie hinzu: "Ich frage mich ja, warum du den Wein nicht auch gleich selbst machst. Dann bräuchte ich mich nicht mehr drei Mal die Woche mit Roalds Verwalter und seinen Saufkumpanen rumschlagen. Ich sag dir, früher oder später breche ich einem von denen noch die Finger!"

Sagt es geht hinter die Theke und beginnt, einige Gläser, die wohl ordentlich auf einem Bord aufgereiht stehen, eines nach dem anderen herunterzunehmen und nachzupolieren. Bis dann eben die Geschichte mit Tascha-Ras Haaren und ihrem Mund geschieht, worauf Ninim wie versteinert innehält und zu der Gestalt auf dem Stuhl starrt - als ob sich Lijan selbst dort offenbart hätte.

"Was bei allen Göttern hast du denn da aufgelesen?" murmelt sie mehr in Stancheks Richtung als dass sie es sagt. Ob es Tascha-Ra hört oder gar versteht mag von ihrem Gehör abhängen. Jedenfalls wird die Szene nun wiederum von der eintretenden Sieben unterbrochen.

Tascha schluckt nur noch kurz etwas hinunter, schaut die drei anwesenden etwas zögerlich an und erhebt sich anschließend von ihrem Stuhl.
Ihren Stock im Schrankraum lassend, folgt sie Sieben die Treppen nach oben.
Kurz bevor sie den freien Blick zum Schrankraum verlieren, blickt sich die Sramen noch einmal kurz um. Der Gedanke an einem warmen Bad lässt zusehends ihr Misstrauen schwinden und ihre Schritte beschleunigen. Man kann nur erahnen, wann sie zuletzt gebadet hat.
Schon allein der Gedanke, in einem Zuber gefüllt mit heißem Wasser und viel Schaum zu steigen, bringt sie zum Träumen.
Vor lauter Vorfreude macht sie schon an ihr Lumpen herum. Bevor die zwei Schrankraum jedoch etwas erkennen können, ist sie um eine Ecke entschwunden.

Tascha-Ra lässt ihren Blick neugierig von links nach rechts durch das Zimmer wandern. Insbesondere bei dem Zuber bleibt ihr Blick kurz hängen. Ihre Augen blitzen vor Freude, voller Freude, auf das was gleich kommen wird. Ohne darauf zu achten, dass sieben noch in dem Raum ist, streift sie ihre Lumpen von ihrem geschundenen Körper. Sieben erblickt einen ausgemergelten, verdreckt und geschundenen Körper. Dies scheint Tascha-Ra jedoch nicht zu stören.
Zielstrebig läuft sie, komplett nackt, in Richtung des Zubers.
Etwas zögernd taucht sie die Fingerspitzen ihrer rechten Hand in das Wasser.
Fast zärtlich streicht sie durch das Wasser. Ein leises plätschern erfüllt den Raum.
Über den Körper der Sramen breitet sich Gänsehaut aus und ihre Brustwarzen heben sich deutlich ab.
Schließlich steigt sie genüsslich in das Wasser. Mit einem gut vernehmbaren Seufzen lehnt sie sich zurück, und schließt ihre Augen.
Das Wasser nimmt bereits nach kurzer Zeit eine leicht bräunliche Farbe an.

Stanchek gönnt sich noch einen kräftigen Schluck. „Ich habe es immer wieder probiert. Ich hab einfach keine Hand dafür. Weinmachen ist wie Schnapsbrennen, entweder man kann es oder man kann es nicht.“ Mit einem bedauernden Achselzucken verleibt sich Stanchek den Rest seines Bieres ein. „Ich habe sie unten in den Westruinen getroffen.“: beantwortet er die Frage Ninims nach der Sramen. „Da ich sie noch nie gesehen habe, dachte ich mir das sie auch eine von den Neuankömmlingen ist.“ Nach ihrem Abgang Tascha-Ras Richtung Badehaus fügt er noch hinzu. „Ich bin vor ihr gegangen, da sie den Weg nicht kannte, deshalb habe ich nicht gerochen wie sehr sie gestunken hat.“ Stanchek schüttelt den Kopf. „Sagenhaft wie man so verdrecken kann. Ich bin schon gespannt wie sie aussieht, wenn sie sauber ist.“ Dann schiebt er Ninim seinen leeren Becher hin. „Sei so gut und schenk mir noch eins ein. Nachdem Gestank brauch ich noch eine kleine Erfrischung.“

Ninim nimmt Stancheks Glas, geht damit zur Spüle und spült es aus. Aus einem Krug nimmt sie dann frisches Wasser, füllt dasselbe und kippt es in die Spüle. Dann erst geht sie zum Fass mit dem Bier, füllt es erneut und stellt es vor Stanchek auf den Thresen.

"Es ist mir reichlich egal, wie sie aussieht," antwortet sie dann mit reichlich finsterem Blick. "Es ist mir vielmehr wichtig, wie sie riecht. Ich kann solche Majine in der Gaststube nicht brauchen. Da drehen sich ja sämtlichen Gästen die Mägen um."

Sagt es, lässt Stanchek allein und verschwindet in der Küche. Wenig später erscheint sie wieder, mit einem großen Topf voller heißen Wassers, einem ordentlichen Stück Seife und einem Lappen in der Hand. Sie geht zu dem Stuhl, auf dem Tascha-Ra eben gesessen hat. Sie stellt den Topf ab, wirf den Lappen in das Wasser und geht dann vor dem Stuhl auf die Knie. Freilich fällt der lange Rock auseinander, und die langen Schlitze offenbaren wohl mehr von den langen Beinen als manchem prüden Röhrenbewohner als sittlich erscheinen mag. Dann reibt sie den Stuhl zunächst mit dem Lappen ab, schließlich mit der Seife, bevor sie wiederum mit dem Lappen auf dem Stuhl herumzuschrubben beginnt. Als sie mit ihrem Werk zufrieden scheint, macht sie gleich mit dem den Stuhl umgebenden Boden weiter. Schließlich steht sie auf, holt eine Bürste, wiederholt den Vorgang, reibt dann den Lappen ordentlich auf und fährt mit dem Lappen noch einmal hinterher. Sie steht auf, sieht Stanchek an. Die Anstrengung des Schrubbens hat ihr Gesicht erröten lassen, das ausladende Dekolleté hebt und senkt sich tief atmend.

"Wenigstens kann sich nun wieder jemand auf den Stuhl setzen, ohne irgendwelche Ungeziefer abzukriegen."

Möge etwa 1 Stunde vergangen sein, als die zwei aus dem oberen Stockwerk hören, wie eine Türe kurz geöffnet und wieder geschlossen wird.
Ein leises Knarrzen der Dielen verrät, dass sich eine Person, offensichtlich barfuß, dort oben bewegt.
Eine kurze Zeit später bereitet sich im Gasthaus der Duft nach Blumen und Sommerfrische aus.

Wenige Augenblicke später erscheint Tascha-Ra am Kopf der Treppe.
Die Stamen bleibt kurz stehen und blickt noch unten.
Die beiden sehen eine junge Frau, in einer einfachen Leinenhose und meiner Leinenbluse begleitet. Beides ist in einem einheitlichen beige.
Die Frau selbst ist dürr und ausgemerkelt. Jedoch strahlt sie wieder eine frische aus.
An den Beinen und Händen sind noch deutliche Spuren der Parasiteninhalten zu erkennen , der Dreck jedoch ist weg. Die schwarzen Haare fallen glatt bis zur Schulter. Die grünen Schuppen,bei den Ohren und am Hals, leuchten frisch,
Die kleinen, festen Brüste zeichnen sich nur ansatzweise an der Bluse ab.

Als Tascha-Ra zurück in den Gastraum kommt, dreht Ninim sich zu ihr um. Ein Lächeln umspielt ihre Lippen, ihre Augen mustern sie nun weit weniger abweisend, wenn auch ob der Kühle in ihren Augen nicht unbedingt der Eindruck absoluter Herzlichkeit erweckt wird. Nur als ihr Blick zu den noch immer gegenwärtigen Mitessern an Tascha-Ras Beinen trifft, ziehen sich ihre Brauen einen Augenblick lang zusammen. Sie wirft den Lappen in den Eimer und hebt beides auf.

„Nun, das sieht doch schon weit besser aus,“ sagt sie dann zu der Sramen. „Also, was kann ich Euch bringen?“

Sie wartet nicht auf eine Antwort, sondern geht zu der Tür, die gegenüber der Eingangstüre aus dem Lokal hinausführt. Sie öffnet dieselbe, bleibt auf der Schwelle jedoch stehen. Sie dreht sich um, lehnt sich mit einer Schulter an den Rahmen der Tür und schaut nun doch die junge Frau erwartungsvoll an.

„Du hast ja recht.“: brummt Stanchek. „Ich hätte sie gar nicht hereinbringen, sondern sie gleich in die Badestube bringen sollen.“ Als Ninim vor dem Stuhl in die Knie geht und beginnt ihn abzureiben, ist Stanchek wieder einmal so hingerissen vom Ausblick den ihm ihr Ausschnitt und der geschlitzte Rock in dieser Position gewähren, daß er sogar vergißt sein leeres Glas zu füllen. Er überhört auch die Sramen, die sauber in die Gaststube zurückgekehrt ist und erst die Reaktion Ninims bringt ihn dazu sich umzudrehen. Erstaunt zieht er eine Augenbraue hoch. Sein Zwysel jagender Gast ist fast nicht wieder zu erkennen. „Ah, ich wette darauf das ihr euch jetzt bessr fühlt. Kommt nur, setzt euch.“ Einladend wedelt Stanchek mit der Hand. Dabei fällt sein Blick auf das geleerte Glas vor ihm. Da Ninim schon am Druchgang in die Küche steht, geht er selbst hinter die Theke und schenkt sich noch ein Bier ein.

Nach der Begegnung mit Yresen macht sich Lenari auf den Rückweg zu dem kleinen Häuschen mit den ausladenen Grünpflanzen im Garten. Doch zuhause herumsitzen macht nur halb so viel Spaß wenn es an Gesellschaft fehlt, deshalb schlägt sie spontan den Weg zum Silberkrug ein, vielleicht läuft ihr nach noch ein Stadtbewohner über den Weg. Doch wenig überraschend liegen die Wege und Gassen unverändert still da, als sie gemächlichen Schrittes herumschlendert und letzen Ende an der kleinen Schenke ankommt. Das warme Wetter nutzend, setzt sie sich im hölzernen Vorbau auf eine der Bänke.

Während Stanchek seinen Becher aus dem Bierfaß auffüllt bemerkt er das draußen unter dem Vordach ein Gast Platz genommen hat. Er stellt den Becher zur Seite und macht sich auf den Weg um den neuen Gast zu begrüßen. Als er die junge Frau erkennt, die ihm vorgehalten hatte sie hier festhalten zu wollen wird sein freundliches Lächeln etwas kühler. Trotzdem begrüßt er Lenari höflich. „Willkommen! Schön das ihr wieder hier seid. Was darf es denn heute sein? Essen oder ein kühles Bierchen? Es ist noch etwas von dem vorzüglichen Echsenragout da.“ :schlägt der Wirt des Silberkrugs vor.

Entweder hat Lenari das letzte Intermezzo vergessen oder es ist ihr egal, jedenfalls scheint sie nicht zu merken, dass Stancheks Freundlichkeit ein wenig nachgelassen hat. "Hey ! Fürs erste freue ich mich schon über ein schattiges Plätzchen - was anderes kann ich nämlich nicht bezahlen." meint sie mit einem Achselzucken, während sie den Wirt anlächelt. "Ich hoffe ich darf mich dennoch hier ein wenig niederlassen auch wenn ich euch keinen Umsatz bringe."

„Natürlich könnt ihr hier sitzen bleiben solange ihr wollt.“: entgegnet Stanchek großzügig. „Ihr nehmt ja niemanden den Platz weg. Aber..“ Stanchek breitet in einer einladenden Geste die Hände aus. „Ihr könnt auch gern anschreiben lassen oder eure Zeche hier abarbeiten. Im Silberkrug gibt es genug Arbeit. Wenn ihr also etwas bestellen wollt, nur zu. Meine Preise sind moderat und die Portionen groß.“ Schmunzelnd sieht er auf Lenari herab und wartet ob sie doch etwas bestellen will.

"Hmm...mit Arbeiten hab ich kein Problem." erwidert Lenari nach kurzem Nachdenken mit einem Nicken und einem leichten Grinsen, als sich ihr Magen mit einem vernehmlichen Grollen zu Wort meldet - gerade so, als fände eine große Portion von irgendetwas zu essen großen Anklang. Ihr Blick geht in Richtung der Türe, durch die Nimin kurz zuvor verschwunden ist. "Fürs Bewirten von Gästen habt ihr ja eine Mitarbeiterin..." die Bedienung der Gaststätte wirkt nicht so, als wolle man sich mit der Hübschen anlegen. "Ich hab zu Hause auch in einer Schenke gearbeitet, das krieg ich hin."